Switzerland loving

Sebastian hatte Mark sofort ins Bett gebracht. Er hatte ihm ein Gästezimmer bereit gestellt, indem sich der Australier erst einmal breit machen durfte. Und Mark nutzte erst einmal das Bett für sich. Er brauchte es. Er brauchte den Schlaf.
Nach ein paar Stunden, ging er nach unten. Auf dem Küchentisch sah er sofort den Weltmeisterschaftspokal. Er schmunzelte. Dieser alte am Boden gebliebene Deutsche. Mark schütelte den Kopf und sah sich weiter um, auf der Suche nach seinem Gastgeber Sebastian. Wo war er denn? Das Haus war wirklich weit. Es gab sogar Stallungen. Ob er die auch transformiert hatte, wie Mark. Ein Weier, ähnlich Marks eigenem, zog dann seine Aufmerksamkeit an sich. Aber Tiere hatte er hier noch keine gesehen. Seb war ihm noch eine Antwort schuldig.
"Welpe?", fragte er dann, als er merkte, dass er ihn so nicht finden würde. Mark hatte auf ein Shirt verzichtet und trug nur Boxershorts, um möglichst wenige Wunden mit Stoff in Berührung zu bringen. "Sebby?"

Sebastian hatte Mark ins Bett gebracht und war so lange an der Türe stehen geblieben bis sein Mate eingeschlafen war. Dann wollte sein Magen Aufmerksamkeit haben in dem er knurrte. Stimmt beide hatten noch nichts gefrühstückt.
Schnell sah er in der Küche nach was sie zum Frühstücken da hatten und musste feststellen das er zum Bäcker musste. Ein Blick in den Kühlschrank und er konnte auch noch zum Metzger oder besser, gleich in den Supermarkt. Aber kurz wollte er sich ausruhen. Daraus wurde dann eine Stunde Schlaf und er schreckte hoch als er den Postboten hörte. Ein Blick auf die Uhr verriet ihm das er schleunigst sich umziehen muss und dann noch schnell was zum Frühstücken holen sollte. Gedacht, getan, in Rekordzeit schaffte es der Heppenheimer im Supermarkt und beim Bäcker alles zu holen, was sie zumindest heute bräuchten.
Leise öffnete er die Haustüre und schloss sie ebenso leise, doch da hörte er wie Mark nach ihm rief. Mist er war schon wach. Er schüttelte kurz die Brötchentüte. "Sorry, wir hatten nichts mehr im Kühlschrank, ich wusste nicht das du so früh wieder wach bist" meinte Sebastian und sah zu Boden. Mark trug nur seine Boxershorts und man konnte jede Wunde sehen, aber auch Marks definierten Körper, aber es war falsch nun Mark zu begehren und seinen Körper so anzustarren.

Mark lächelte, als der Heppenheimer wieder reinkam. So weit hatte er gar nicht erst gedacht. Aber es ging ihm gut, das war gut. Mark fühlte sich hier gleich besser, als in Spanien und Italien bei Stefano. Er hatte nicht das Gefühl, dass Seb wissen wollte, was Mark jeden Moment seines Tages machen wollte. Und Mark erinnerte sich an seine Worte, leider viel zu gut. Wie unpassend. 2009 hatte Mark den Kleinen ins Herz geschlossen, 2010 war es in die Brüche gegangen. Am Ende war gestanden: Sebastian oder der Titel. Sebastian hatte den Titel bekommen und damit war Mark nicht klar gekommen. Er hatte sich vor ihm verschlossen und war erst langsam wieder warm geworden mit dem Welpen. Waren sie nun schon wieder am Anfang? Ja, schon irgendwie. Vielleicht hatte sich für Sebastian auch nie etwas geändert.
"Und? Lebst du hier wirklich ohne irgendwelche Tiere?" Sebba wusste, dass Mark ein Tierliebhaber war. Aber er fand so ein großes Haus ohne Tiere und signifikante Mitbewohner auch unglaublich leer. In seinem Haus waren so viele Menschen und Tiere, es war voller Leben. Aber hier wirkt es ganz schön einsam. Es fehlte etwas.
"Hier ist es irgendwie... einsam."

"Ähm ja, eigentlich schon. Ich hab mir schon überlegt ein paar Tiere her zu holen, doch die Tiere würden dann einige Zeit auch ohne mich zurecht kommen müssen und das will ich keinen antuen. Ich muss einfach sehen." meinte der Welpe und stellte alles ab. "Nun einsam, liegt wohl daran das Hanna gerade in Mailand unterwegs ist. Ansonsten ist hier echt was los, pausenlos die Musik laufen, das viele auf und ab laufen von ihr." meinte Sebastian und grinste dann seinen Mate an. "Was willst du zum Frühstück trinken?" fragte der deutsche Fahrer und sah den Australier an. Böser Fehler. Auf seinen Wangen schlich sich ein Rotton ein und sofort sah er weg. Er konnte doch jetzt nicht hier vor Mark rot werden, besonders wenn sein Mate gerade verletzt war. Das ging nicht. "Ähm, ich geh mal kurz das Frühstück richten." stammelte der Heppenheimer und huschte mit samt dem Einkauf in die Küche. Er warf zwei Teller, Messer, die Brötchen und Belag auf ein Tablett und kam damit zurück ins Wohnzimmer. Sebby richtete alles auf dem Couchtisch her und holte dann die Getränke aus der Küche.

Mark schüttelte lächelnd den Kopf und setzte sich dann, als der Kleine in die Küche ging, vorsichtig hin. Nun ja, so gut funktionierte das ja auch nicht. Gott, er hatte überll irgendwelche Verletzungen, irgendwelche Wunden, Hämatome, dann diese Würgemale. Er fühlte sich einfach nur schlecht, aber war das ein Wunder? Die zeitliche Orientierung hatte er auch längst verloren. Wie viel Uhr war es eigentlich?
Als Seb mit dem Frühstück kam, war Mark sofort klar, dass er nichts runter bekommen würde. Ihm war nur beim Anblick des Essens sofort schlecht. Was für ein Mist. Da hatte Stefano vollste Arbeit geleistet. Aber den Tee nahm er einfach nur gerne an. Es tat gutt, diese Wärme schien seinen Hals nicht zu reizen, sondern zu beruhigen. Sowieso hatte er das Gefühl, dass jeder einzelne Körperteil geschwollen war und das war ein unangenehmes Gefühl.
"Gary meint, dass ich Monaco vielleicht noch nicht wieder fahren kann." Dabei war Monaco einer seiner Lieblings-GPs, aber was sollte er tun? Aber es war gut, dass er sich erst jetzt von ihm getrennt hatte. Aus einem Grund: Er war nicht alleine gewesen und hatte sich zu Sebby retten können. Was, wenn er vorher die Trennung gewagt hätte und er bei niemandem hätte Hilfe suchen können? Er wollte gar nicht so weit denken.
"Seb... wenn du mich nicht hier haben willst, sag es nur. Ich kann auch zu Ann und meinem Sohn nach Hause."

Seb biss in sein Brötchen und sah das Mark nur einen Tee trank. "Magst du nichts Essen?" fragte der Heppenheimer und kam sich so schäbig vor. Er aß hier munter während Mark wohl vor Schmerzen nichts Essen konnte.
Die Neuigkeiten das Mark wahrscheinlich nicht zu Monaco wieder fit war, ließ den dem Welpen Tränen in die Augen treiben. "Aber,... nein... ich hasse Stefano, du magst doch Monaco so" kam es über die Lippen des deutschen. Das durfte einfach nicht wahr sein und fair war es auf keinen Fall. Das hatte der Mistkerl schön hinbekommen. Wahrscheinlich kostete das Mark einige Punkte und somit auch seine Position in der Gesamtwertung.
Doch dann haute Mark den jüngeren Red Bull Fahrer vom Hocker. "Mark, wie kannst du nur annehmen das ich dich nicht hier haben wollen würde. Ich wollte dich schon zur letzten Winterpause fragen" kam es sofort von Sebastian und bekam große Augen. "Oh, wahrscheinlich denkst du das weil ich oft wegsehe... Es ist so, das der Anblick, dich in Boxershorts mich zum Sabbern bringt wie so ein Hund vor einem großen Knochen... aber das ist nicht richtig, zumindest, solange du verletzt bist und so... MOMENT! Dein Sohn?" kam es dann vom Doppelweltmeister. Jetzt war er platt Mark hatte einen Sohn und er kannte nur einen Menschen der in der Verbindung zu Mark und Ann stand. Luke. "Luke ist dein Sohn?" hackte der Welpe weiter nach.

Sie mussten wohl schauen, dass es irgendwie ging. Mark war immerhin schon mit gebrochenen Knochen gefahren. Irgendwie würde er es hinbekommen. Nur eben wie? Ein Schritt nach dem anderen. Eine Woche hatte zumindest er nun voll frei. Eigentlich hatte er geplant in dieser zu trainieren, aber daraus wurde ja nun nichts. Nun durfte er sich erst einmal auskurieren, oder so.
Es war ihm einfach wichtig, dass Seb es noch einmal bestätigte, dass er ihn hier wollte. Seine Aussage danach, brachte ein Schmunzeln auf seine Lippen.
"Mal abgesehen davon, dass Hunde nur vor Knochen sabbern, wenn sie Knochen mögen." Jedenfalls Simba und Shadow konnte er so nicht hinterm Sofa vorlocken. Die würden einen Knochen nicht einmal beachten. Leckerlis hingegen besabberten sie regelmäßig.
"Ja. Auch ein Grund, weswegen Stefano mich in der Hand hatte. Wir wollen nicht, dass die Öffentlichkeit es erfährt... ich meine, ich war minderjährig." Er schmunzelte.
"Dein Angebeteter hat also einen Sohn, der gerade Mal 5 Jahre jünger ist, als du." Ob es ihn störte? Viele störte so etwas.

"Ja, ich weiß, aber du weiß was ich meine oder?" kam es von Sebastian, der nun einen hochroten Kopf besaß und nun am Saum seines Oberteils herumspielte. Er sah erst wieder auf als Mark von Luke sprach. Sebbys Ohren wurden Rot als Mark von Angebeteter sprach. "Also ich finde das nicht schlimm mit Luke. Manche Väter fangen früh an, manche später, manche Männer werden nie Vater und heutzutage gibt es so viele Teenager die früh Eltern werden, da ist 16 oder 17 schon fast ein harmloses Alter." meinte Sebastian und schluckte. Mark hatte nicht gesagt das Sebastian hoffen konnte, das Mark überhaupt nun was mit Männern in beziehungstechnischen Dingen zu tun haben wollte. "Also wenn du dir einen Mann nimmst, der nur fünf Jahre älter ist als dein Sohn, dann finde ich sollte dein Partner für Luke versuchen ein Kumpel für ihn zu sein. Sich als Stiefvater aufzuspielen wäre falsch und zudem ist Luke doch nun auch erwachsen." meinte Sebastian sachlich und nagte nun an seinem Brötchen. Er persönlich mochte Luke, er war ja bei ein paar Rennen dabei gewesen.

"15. Ich war 15, als Luke zur Welt kam." Also noch einen Zacken jünger, als Seb erwartete. Und dennoch war es nie für ihn oder seine Eltern zur Debatte gestanden Ann zu bitten das Kind abzutreiben. Seine Eltern waren hinter ihm gestanden und Mark war so erzogen worde, dass er zu dem Kind stand, nur eben der Öffentlichkeit nie beichtete, dass es sein biologischer Sohn war. Ann und Mark waren eine Weile zusammen geblieben, doch im Endeffekt hatte es nichts geholfen. Sie waren Freunde, teilten weiter ihr Leben miteinander und waren für Luke da. Mark lachte, als Sebastian eine so hypothetische Sache brachte. Als könnte jemand, der nur fünf Jahre älter war, als Luke selbst, sich als dessen Stiefvater aufspielen. Der Junge würde ihm schlicht den Vogel zeigen und sich dann über ihn lustig machen. Luke war, wie Seb so schön sagte, erwachsen und bestimmte nun selbst über sich. Ann und Mark ließen ihm diesen Freiraum. Und auch sein wirklicher Stiefvater.
"Luke würde das so oder so nicht zulassen.", gab Mark nun also zu Bedenken.Würde Sebastian, wäre er je in der Situation, wahrscheinlich auch nicht. Und dann klingelte Marks Handy. Der Australier zog sich mühsam hoch und fischte es aus seiner Tasche. Luke. Mark nahm ab und sofort hatte er einen aufgeregten Sohn am anderen Ende der Leitung.
"Nein, Luke. Alles klar.... Nein, du musst nicht wiederkommen. Luke, ich bin bei Sebastian... ja, Schweiz... bleib du nur in Australien!.....Luke, Sebastian kümmert sich schon um mich, du genießt jetzt bitte einfach mal deine Ferien... Ja, ja, du hast es gesagt. Du hattest Recht, ich weiß. Bis dann." Mark seufzte, als er aufgelegt hatte.
"Luke wollte doch tatsächlich seine Ferien in Australien abbrechen."

Ok. 15 war dann schon etwas, ungewöhnlich. Vor allem hätte Mark und Ann zusammen sein müssen, als Mark 14 war... Sebastian wollte nicht weiter denken, denn unweigerlich würde er sich sonst vorstellen wie Luke gezeugt wurde, und nein, das durfte Sebastian nicht. Marks Bedenken wegen Luke waren richtig. "Glaub ich auch, wahrscheinlich würde er sogar dem Herren eiskalt die Tour bei dir versauen" meinte Sebastian und lächelte. Er nahm einen Schluck Kaffee als schon Marks Handy klingelte. Mit Argusaugen musterte er das Handy bis raus kam das Luke der Anrufer war. Stumm trank Sebastian seinen Wachmacher und antwortete dann als Mark aufgelegt hat. "Ich glaube du würdest genauso reagieren wenn raus kommt das dein Vater verprügelt worden wäre. Würde das nicht jedes Kind?" kam es über die Lippen des Heppenheimers. Er trank noch einen Schluck von seinem Kaffee und sah auf den Tisch. Mark hat wirklich nichts gegessen. Aber irgendwas essbares musste doch in den Körper des Australiers. "Sag mal, magst du Vanille Eis? Ich muss schauen ob wir auch Schokoladeneis da haben, aber das wäre kühl und vielleicht gut für deinen Hals" kam es dann von Sebastian. Er hatte immer von seinem Vater Eis bekommen wenn sein Hals zu geschwollen war. Und Marks Hals sah danach aus.

"Nein, sowas macht Luke nicht." Er hatte selbst Stefano akzeptiert, auch wenn dieser seinen Vater von ihm fern gehalten hatte. Aber wenn er ihn glücklich machte, dann akzetierte Luke eben seine Partner und das war etwas, was Mark wirklich schätzte an ihm und Ann. Sicher, sie äußerten ihre Bedenken offen, aber daran gab es ja nichts auszusetzen. Mark hatte ihre Meinung zu Stefano von Anfang gekannt und nicht auf sie gehört, geblendet von leeren Versprechungen und Beteuerungen.
"Wahrscheinlich." Luke war sein einziges Kind und es würde wohl auch so bleiben. Mark war schwul, das wusste er nun. Damals, mit 15, war er sich dessen noch lange nicht bewusst. Da war er noch in der Selbstfindungsphase, experimentierte.
"Generell ja, aber im Moment... wird mir beim Gedanken an Essen nur schlecht. Sorry, Welpe.", meinte Mark, als es ums Eis ging. Es war ja wirklich lieb gedacht. Aber er konnte einfach nichts runter bekommen im Moment. Später vielleicht. Es war wirklich süß gedacht. Seb war ja auch so süß. Er kannte es schon von damals, 2009 und Anfang 2010, bevor alles in die Brüche ging. Damals hatte er Mark fasziniert. Mark hätte damals einer Beziehung sofort zugestimmt, wäre Feuer und Flamme dafür gewesen. Doch jetzt... war er vorsichtiger. Ob eine Beziehung zwischen ihnen ein Rennen überleben würde?
"Wirklich, Seb. Der Tee reicht erstmal und dann, wenn ich was runter bekomme, sage ich schon Bescheid... erstmal... runter kommen. Mir sitzt das ehrlich gesagt immer noch in den Gliedern was da heute Nacht passiert ist. Ich meine... er hat gesagt, dass er mich töten könnte, wenn er wollte..."

Sebastian verstand das nach allem Mark einfach schlecht sein musste, er hoffte nur das sich das wieder einrenkte. Er wollte doch nur seinen Mate zurück, der irgendwo unter den ganzen vielen blauen Flecken versteckt war. Eigentlich wollte Sebastian sagen, das Mark aber auch wirklich bescheid sagen soll wenn er was essen will, doch da sagte der Australier was Stefano zu ihm gesagt hatte. Die Kaffeetasse des Heppenheimers glitt ihm aus den Fingern und fiel zu Boden. Der Kaffee verspritze und so kam auch etwas der heißen Flüssigkeit auf das Bein des Welpen. "Er hat was?" Tränen standen in den Augen des Welpen. Das konnte doch nicht wahr sein. Dann hatte der Ferrari Teamchef wirklich versucht Mark umzubringen. Das war ein Mordversuch!
"Warte kurz" meinte dann der deutsche Fahrer, als die Kaffeelache dann seine Socken benetzte. Schnell flitzte Seb in die Küche, holte Küchenkrepp und warf es auf die braune Pfütze. Die Socken warf er gleich mit dazu, waren schon nass. Dann setzte er sich neben Mark, nahm ganz behutsam die Hände des Australiers und sah ihn mit in viel Flüssigkeit schwimmenden Augen an. "Er wird dir nie mehr wehtun. Dafür sorgen wir" meinte der Welpe. Mit Wir meinte er das Team und sich. Die FIA wird sicherlich schon eine Meldung darüber erhalten haben und Stefano wird nie mehr an eine Rennstrecke dürfen.

Natürlich sah Mark die Reaktion Sebastians. Das war so klar gewesen, dass ihn das schockte. Mark selbst saß das noch tief in den Knochen. Ihm war langsam klar, dass all die Worte, jedes Mal ,wenn er ihm sagte, dass nur er ihn haben würde, wahr waren. Das hatte Stefano gefühlt. Er wollte Mark um jeden Preis für sich und wenn er ihn nicht haben konnte, dann sollte ihn niemand haben. Aber Mark hatte es überstanden. Nur war es eben... anders noch. Er lächelte den Kleinen an, als er seine Hände nahm und es ihm versprach, dass er ihm nie wieder wehtun würde, dass das Team und er es nicht mehr zulassen würden. Und dann fühlte Mark etwas. Etwas, was er längst vergessen glaubte. Er lehnte sich vor und küsste Seb, ganz sanft und flüchtig. Mehr Druck hätte seine aufgeplatzte Lippe kaum ertragen. Und dann lachte der Australier. Der Geschmack. Es war genau so, wie er es sich vorgestellt hatte. Süßlich, vanillig, aber da war doch dieses raue, was ihn schon fast an Motoröl errinnerte, aber keines war. Es sei denn er hatte wirklich Motoröl im Blut.
"So süß, wie ich immer gedacht habe."

Marks Lächeln vertrieb den Schock für den Moment und zauberte auch auf den Lippen des Heppenheimers ein Lächeln. Und dann beugte sich Mark vor und die Lippen des Australiers liebkosten die des deutschen. Ein wohliger Schauer glitt dem Welpen über den Rücken hinab und Sebastian dachte zu schweben. Es fühlte sich so unglaublich an und Marks Lippen erst. So sanft und doch männlich und dann erst Marks Duft. Gut das Sebastian schon saß, sonst hätte dieser kleine flüchtige Kuss ihn voll umgehauen.
Als Mark ihm ein Kompliment machte, sah der Welpe verlegen drein. "Ähm, danke." stammelte Sebastian und wurde nun sogar rot. Man konnte meinen das Sebastian noch gar keine Erfahrungen mit anderen Männern hatte, aber er fand es war ein Unterschied ob man mit dem besten Freund schlief, weil man einfach gewisse Nöte hat, oder ob man den Mann küsste, den man liebte. Gut, hier hat eindeutig Mark die Initiative ergriffen.
"Ähm" kam es wieder über Sebastians Lippen. WOW er war sprachlos. Wo war nur seine Stimme hin? Wahrscheinlich machte sie Urlaub im Mark-Webber-hat-mich-Geküsst-Land. Vorsichtig hob Sebastian seine Hand und fuhr mit einem Finger ganz sanft die Lippenkontur von Mark nach. Es fühlte sich toll an Mark zu berühren.

Ein Schmunzeln war auf Marks Lippen zu erkennen. Der Welpe war sprachlos, das sah er. Der Kleine streichelte über seine Lippen, doch mark zuckte kurz zusammen. Er hatte die aufgeplatzte Stelle erwischt und diese hatte kurz gebrannt. Sicher, Seb hatte keinen Druck darauf ausgeübt, aber es war eben noch frich und entsprechend empfindlich.
"Vorsichtig, Sebby.", warnte er. Aber er meinte es kaum ernst. Seb würde ihm nicht wehtun, das wusste er. Aber es würde auch nicht funktionieren mit ihnen. Dennoch musste er nun wohl die ganze Geschichte rausrücken.
"Weißt du eigentlich, dass du mich seit 2009 faszinierst, Kleiner?" Seit er ihn nach seinem Unfall getroffen hatte, seit sie ein Team waren... aber eben bevor er den Titel bekommen hatte, bevor dieser Streit war, die Stille zwischen ihnen. Die hatte sich ja nun verändert.

Sofort nahm Sebastian seine Finger zu sich als der Australier zusammen zuckte. Das wollte der Welpe doch auf gar keinen Fall, Mark weh tun. "Es tut mir leid" flüsterte der Heppenheimer sofort. Er hätte vorsichtiger sein müssen, Mark hatte auch an der Lippe Verletzungen. Doch dann sah er Mark in die Augen als dieser ihm gestand das er seit 2009 faszinierte. Zuerst schüttelte er den Kopf. Er hatte es nicht gewusst, nur gehofft das Mark ihn bemerkte und nicht nur wie einen kleinen dahergelaufenen Nachwuchsfahrer der ihn nur nerven will, ansah.
"Aber, wieso hat es bei uns nie geklappt. Ich hab dich schon damals geliebt" fragte Sebastian. Hätte er vielleicht damals den Mut aufbringen sollen und Mark sagen das er eigentlich vom anderen Ufer war? Hätte er somit vielleicht alles verhindern können, wenn er damals einfach den Schnabel aufgemacht hätte.
Sebastian konnte nur traurig den Kopf schütteln. Was für ein dummer Junge er doch damals war.

Mark sah zu Boden. Damals hätte es also vielleicht zwischen ihnen geklappt... dann wären sie jetzt mit großer Wahrscheinlichkeit bereits wieder getrennt. Denn was zwischen ihnen vorgefallen war, wäre auch dann vorgefallen. Seb hätte ihn in der Türkei dennoch überholen wollen und das war ein Auslöser für einen riesigen Streit zwischen ihnen, die Teamorder, die Mark nicht akzeptieren konnte, nicht zuletzt, weil sie bescheuert war. Und dann der Titel, der daraus für Sebastian entstanden war. Das hätte ihre Beziehung zerstört. Nicht zu schweigen von der darauf folgenden Saison. Das hätte ihre Beziehung nie im Leben überstanden.
"Es ist besser so. Denk daran was alles passiert ist. Das hätte eine Beziehung niemals überlebt. So gesehen war genau das das was eine Beziehung immer verhindert hat." Auf der Strecke waren sie beide einfach egoistisch, mussten sie auch sein.

Als Mark ihn nicht mehr ansah, schluckte Sebastian hörbar. Oh Gott was kam nun. Und auch wenn Mark mit jedem Wort Recht behielt, wollte Sebastian das eigentlich nicht hören. "Damals waren wir anders. Ich war noch ein halbes Kind ohne Taktgefühl aber nun ist alles anders." kam es von dem Heppenheimer und Verzweiflung schlug in seiner Stimme durch. Hieß es das es niemals eine Beziehung zwischen zwei Rennfahrer geben kann? Wollte Mark mit dieser Aussage andeuten, das zwischen Ihnen niemals eine Beziehung geben kann? Tränen sammelten sich mal wieder in seinen Augen an und eine Träne stahl sich ihm schon aus dem Augenwinkel. Nein das konnte Mark doch nicht ernst meinen. Schnell wischte sich der Heppenheimer die Träne aus dem Gesicht und sah dann ebenfalls zum Boden. "Willst du dich nochmal hinlegen? oder TV schauen? Ich hab auch ein paar DVD's hier, wenn du sie sehen magst." kam es geknickt von dem Welpen. Er würde gleich das Frühstück abräumen und dann hätten sie viel Zeit zum Ausruhen.

"Bist du dir da sicher?" Mark wusste, dass er seit seinem Titel... gewachsen war, nicht körperlich, sondern mental. Aber hatte er nun mehr Taktgefühl? Würde eine Teamorder nicht doch zwischen sie gelangen, wie sie eben dann doch zwischen ihn und Stefano gelangt war. Stefano wusste, dass er einen weichen Punkt für Sebastian hatte. Stefano hasste es, wenn Mark besser war, als seine Jungs und im letzten Rennen hatte er beide überholt. Er war hinter ihnen gestartet und war vor ihnen angekommen... Böser Fehler. Da war wohl eins zum anderen gekommen. Er wollte und konnte Seb nichts versprechen. Vielleicht klappte es, vielleicht klappte es nie. Er wollte sich nicht... nach Stefano wieder in eine solche Verpflichtung stürtzen. Jedenfalls nicht sofort, nicht... mit einer Art verbalem Vertrag. Es musste... natürlich kommen....
"Sebby, ich sage nicht, dass es nie was wird.... aber... lass uns einfach schauen wohin es führt." Mark versuchte zu lächeln, aber Seb versuchte etwas zu sagen. Es klang gut.
"Wie wärs, wenn wir uns einfach hier lang machen und etwas schauen? Was hast do denn da?"

"Ich denke schon. Also zumindest bemerke ich wenn es meinem Mate schlecht geht, hab ich am Anfang wohl weniger mitbekommen" sagte Sebastian. Und hatten sie beide nicht oft genug bewiesen das die Teamorders ihnen egal waren, das sie sich nach dem ganzen Gestreite wieder zusammen raufen konnten.
Und dann sagte Mark etwas, was Hoffnung in dem Heppenheimer aufkeimen ließ. Es klang als würde man es versuchen, zumindest zu schauen wohin alles führte, es sie beiden führten. "Klingt toll, warte einen Moment" kam es enthusiastisch von dem Welpen und dieser begann sofort alles auf ein Tablett zu schaufeln, auch die Tasse und die vollgesaugten Küchenkrepppapier und räumte alles in die Küche. Dann brachte er noch was zu Trinken mit ins Wohnzimmer und kramte seine DVD Sammlung hervor. "Also hier hätte ich Iron Man 2, genial mit der Formel 1 Nachstellung, und Thor, und hier hab ich noch die Insel und die Geisha." meinte der deutsche und war wieder etwas glücklicher.

Schmunzelnd beobachtete der Australier, wie eine einfache Aussage dafür sorgte, dass Seb nun doch wieder vor Energie sprühte. Es war gut so, sehr gut sogar. Er wollte nicht, das der Kleine Trübsal bließ.
"Dann nehmen wir doch das erste.", meinte Mark. Ihm war es egal, was sie ansahen. Er wollte sich in eine Decke kuscheln und ausruhen. Langsam kamen die Schmerzen wieder hoch und das gefiel ihm gar nicht, ganz und gar nicht.
Mark sagte nichts, sondern legte sich einfach nur hin. So erschöpft, wie er sich fühlte, würde er wahrscheinlich so oder so bald einschlafen.
Und das geschah auch. Kaum hatte Mark sich in eine liegende Position gerobbt, kaum waren die ersten Minuten des Films vorrüer, war Mark eingeschlafen.
Und er träumte.. von der Nacht, davon wie stefano Sebastian würgte, ihn würgte. Er machte sogar Würgegeräusche im Schlaf, dann schrak er hoch. Mark sah sich um und entspannte sich sofort.
"Sorry... Albtraum."

Sebastian legte die DVD ein, sah sich die ersten 7 Minuten an und schlief dann auch ein, aber es war kein Tiefer Schlaf, mehr so ein Dösen, aus dem er am liebsten nicht raus wollte. Sollte doch Iron Man den Bösewicht weit weg schießen, Sebastian wollte sich erholen. Aber dann hörte er etwas, was gar nicht zum Film passte. Er riss die Augen auf und hastete zu Mark. "Mark" vorsichtig legte Sebastian eine Hand an Marks Wange und der Australier schreckte hoch. "Ich hab es mitbekommen. Alles ok? brauchst du was? Ein Glas Wasser vielleicht?" fragte der Heppenheimer voller Sorge. Es klang so als wäre Mark in dem Alptraum erwürgt worden. Wahrscheinlich trug der Australier ein Trauma von der Nacht davon. Was schrecklich war.
Der Welpe kniete sich vor dem Sofa nieder auf das Mark lag, seine Finger berührten nun seinen Teamkollegen nicht mehr, rein aus Angst das er durch eine dumme Berührung seinem Mate noch mehr Schmerzen zufügte.

"Nein... nein... geht schon." Mark sah den kleineren Deutschen eindringlich ein. Sein Blick wanderte von den durchdrigenden blauen Augen zu den vollen Lippen und schließlich zu dessen Hals. Dort war nichts. Keine Male, wie Mark sie trug. Es ging ihm gut, er war okay, niemand hatte ihn verletzt. Das war gut. Er wollte nicht, dass Seb etwas passiert. Es war doch immer die unterschwellige Drohung, die ihn so nah an Stefano gekettet hatte. Mark hatte Seb schützen wollen. Er war am Ende nur ein Besitz gewesen, eine Dekoration und nichts weiter, vielleicht ein potentieller Fahrer für Stefano. Aber nichts weiter. Mark wusste nicht einmal, ob er ihn geliebt hatte.
"Ich hatte immer Angst, dass er dir wehtut... er hat mir das oft angedroht... hat mir oft gesagt, dass du... dass ich nie etwas sein werden, dass ich immer in deinem Schatten stehen werde. Und so weiter und so fort. Ich war... ich gehörte ihm und er wusste, wie er mich unter Druck zu setzen hatte." Mark hatte das Gefühl, dass er es Seb einfach sagen musste. Er hatte ihm ja schon von Luke erzählt.
"Willst du mich wirklich... also... du weißt schon..."

Sebastian glaubte nicht ganz das mit Mark . Das war ein Alptraum über letzte Nacht.
"Er kann mir nicht weh tun, weil er ganz weit weg ist. Wahrscheinlich ist er schon in einem Knast und wartet auf die Anklage." meinte der Heppenheimer ruhig. Und sollte der Fall auftreten das Stefano doch aufkreuzen würde, so würde Sebastian mit Vergnügen sich in den Weg stellen, auch wenn es hieß das er Schläge kassierte. Aber er würde sich nicht brechen lassen.
"Und zudem stehst du nicht in meinem Schatten, auch wenn es die Medien ganz gerne mal hinstellen. Ich steh in deinem. Du hast mehr Erfahrungen als ich, du hast mehr potenziell Tödliche Unfälle ohne einen Kratzer überlebt. Ich hatte nur das Glück etwas potenzial zu Zeigen und dann viel Unterstützung und einen guten Wagen zu bekommen." gestand Sebastian und seufzte. Mark dachte nun wirklich nicht das er nicht gut genug war und der ganze Mist.
"Hör mal Mark. Ich hab von dir geschwärmt, da war ich ganz frisch bei Torro Rosso. Und als ich zu Red Bull kam, das war als würde mir ein Traum mir erfüllt werden. Jeden einzelnen Tag den wir zusammen verbracht haben, hat mich noch verliebter in dich gemacht. Also ja ich will dich ganz gerne als meinen Freund haben. Und ich weiß das das für dich sicherlich erstmal sehr viel ist nach allem, aber ich hab so lange gewartet, da kann ich auch noch etwas länger warten" meinte Sebastian. und streichelte ganz vorsichtig Marks Hand.

"Nein, Seb.", meinte Mark. Er stand nie in Marks Scahtten. Die Presse und Öffentlichkeit entschieden wer in wessen Schatten stand und da war es eindeutig. Die Presse sah ihn als den Unterlegeneren und sie hatten Recht. Es waren die Ergebnisse, die zählten. Und Sebs Ergebnisse sprachen für sich. "Ich stehe in deinem Schatten." Einst war auch er ein vielversprechendes junges Talent... er hatte das Zeug dazu, fuhr bei seinem ersten GP mit einem beschissenen Auto auf 5, aber er bekam nicht die Chance auf ein Topauto, bis Red Bull. Marks Chance war gekommen, als seine Karriere schon fast vorbei war. Und er hatte sie verpasst. Seb war Rekordhalter in so vielen Rekorden. Natürlich stand Mark in seinem Schatten. Wer würde sich schon an den einen Fahrer aus dem Feld erinnern in dem Jahr, in dem Sebastian Vettel Weltmeister wurde? Sebastian war der Name, an den man sich erinnern würde.
"Musst du nicht... es gibt einen Unterschied zwischen Stefano und Sebastian... und ich kenne ihn."