Switzerland loving

Sebastian. Es war nur Sebastian, nur der deutsche Fahrer, der da in den Raum gekommen war. Der Lichtkegel von der Taschenlampe erleuchtete den Raum lange genug für Mark, um zu sehen, dass er Recht hatte. Da war niemand außer ihm und Sebastian. Er war sicher. Dieser verdammte Sturm. Diese verdammte letzte Nacht. Das würde wahrscheinlich noch eine Weile dauern, bis er das verarbeitet hatte. Aber es war gut, dass Seb bei ihm war. Seb hatte ihn bisher zwar enttäuscht, aber wenn er ihn wirklich gebraucht hatte, war er doch irgendwo da gewesen. Ganz langsam rappelte er sich auf und wischte dann die Tränen weg.
"Mich hats ganz schön erwischt, was?", fragte er. Ganz langsam legte er sich wieder hin und wartete auf Sebastian. Erst, als er wieder im Bett lag und Seb bei ihm, entspannte er sich wieder ein wenig. Wieder schmiegte er sich an Sebastian.
"Stefano war vor Mittwoch nie wirklich gewaltätig gewesen... und dann ist alles eskaliert. Ich habe keine Ahnung wie oder warum." Aber wahrscheinlich war dieses Ende mit Schrecken ganz gut, sonst wäre er nun noch bei ihm.

Sebastian stand mit Mark zusammen auf und legte ihm beruhigend die Hand auf seinen Arm. "Hey, das ist doch verständlich, nach letzter Nacht. Du musst das erst einmal verarbeiten" kam es sanft von dem Heppenheimer und begann dann die Batteriebetriebenen Lampen auf der Kommode abzustellen und die beiden Kerzen auf das Nachttisch zu platzieren und anzuzünden. So was das Zimmer etwas beleuchtet, was Mark hoffentlich die Angst etwas nahm.
Danach kletterte der Heppenheimer in das Bett und fand es ganz angenehm als Mark sich so an ihn schmiegte. Der blonde Fahrer legte einen Arm, ganz vorsichtig um Mark um ihn noch mehr das Gefühl von Geborgenheit zu vermitteln.
"Seit Mittwoch? das war doch der Abend, an dem wir seit langen mal wieder lange Gesprochen haben, unten in der Hotelbar, in dem ich mir dann noch einen angetrunken habe" meinte der Heppenheimer ruhig. "Kann es sein, das Stefano chronisch Eifersüchtig war?" fragte Sebastian nun leiser.

Seb versuchte die Dunkelheit so gut es ging zu bekämpfen. Das war gut, das war sehr gut. Wenigstens blieb da nicht so viel Dunkelheit zurück und viel Dunkelheit war ungeschickt. Gerade in dem Moment. Doch mit Sebastians Frage danach hatte er wirklich nicht gerechnet. Gute Frage, eigentlich. War Stefano eifersüchtig? Konnte das sein? Ja natürlich. Bisher hatte er bei Mark so ziemlich eden Kontakt zu anderen unterbunden. Er hatte verhindert, dass er sich privat mti Christian traf und dass er zu den GP3 Tests fuhr. Er hatte verhindert, dass er, wie alle anderen im Motorhome schlief. Oh Gott, er war eifersüchtig. Und Mark hatte ihm auch noch erzählt, dass er mal so fasziniert von Sebastian war. Natürlich sah er ihn als Konkurrenz.
"Ja... oh verdammt, daran hatte ich nicht mehr gedacht." Er hätte Seb nicht treffen dürfen, dann wären ihm die Schläge erspart geblieben, vorerst. Aber Stefano hätte ihn sicher nicht gehen lassen. Seine Worte waren eindeutig. "Aber das Ende wäre so oder so so gekommen. Er ist unglaublich Besitzergreifend... Er hätte auch so zugeschlagen. Er hat allen ernstes gesagt, dass 'mich niemand sonst haben darf'. Krank, oder? Seb... kannst du mal etwas Brot geben?"

"Ja aber zu verstehen wieso und warum etwas geschehen ist, hilft beim verarbeiten. Zumindest wenn ich diesen Gerichts-Shows glauben schenken darf." meinte der Heppenheimer. Natürlich kam er der Bitte des Australiers nach und gab seinen Mate ein Stück Brot. Sebby führte das Stück Brot an Marks Lippen, so das er nur abbeißen brauchte. Es war krass nochmal über die Beweggründe von Stefano nachzudenken und ein kalter Schauer floss über den Rücken des Heppenheimers. Wie konnte ein Mann nur so zu seinem Partner sein? Das würde wohl für Sebastian eine Frage sein, die bis zu seinem Todestag nicht beantwortet werden würde.
"Ähm, rein aus Höflichkeit, willst du bei mir schlafen oder magst du lieber im Gästezimmer nächtigen?" fragte Sebastian. Natürlich hoffte er das der Australier bei ihm schlafen würde, aber Mark konnte natürlich auch Ruhe von ihm haben wollen und so lieber alleine in einem Bett schlafen. Beides wäre für Sebastian ok.
Sebastian sah auf die Uhr, noch etwas mehr als eine halbe Stunde und dann konnten sie auf Strom hoffen.

Mark kaute eine Weile auf dem Brot herum und sah Sebastian an. Da hatte er Recht. Es half immer zu verstehen warum etwas geschah. Mark war das oft mit seinen Unfällen passiert. Bis er nicht wusste warum etwas geschah, blieb Angst und ein ungutes Gefühl. Aber hier würde er sich wohl erst einmal erholen können.
"Da haben die Shows recht." Er bis noch einmal ab und knabberte leicht darauf herum. Besser als nichts, aber nicht wirklich was er brauchte. Aber egal. Sein Körper brauchte Nahrung, also musste er sich etwas reinzwingen. Er schmiegte sich eng an seinen jüngeren Kollegen und schloss die Augen, als dieser fragte, ob Mark blieb. Er öffnete nun die Augen wieder und versuchte ein schiefes Lächeln auf die Reihe zu bringen.
"Du hast echt nicht kappiert, was ich vorhin gesagt habe, oder, Welpe? Ich habe gesagt, dass du nicht warten musst, um es mit mir zu versuchen. Beantwortet dir das deine Frage?" Oder musste er noch einmal mit dem Zaunpfahl auf Sebastian einschlagen? Er gab einer Beziehung zwischen ihnen eine Chance. Da war wohl klar, dass er bei ihm bleiben würde. Außerdem war er so schön warm und kuschlig und alles andere, als Stefano, der ihn längst von sich geschoben hätte. Körperliche Nähe war im Bett nur erwünscht, wenn es Sex war. Doch Seb hatte sich keine Sekunde darüber beschwert, dass Mark seine Kuschelbedürftigkeit an ihm auslebte.

Der Welpe war froh das Mark etwas aß. Jetzt war nur noch die Frage wie lange er das in sich behielt.
Sebastians Körper reagierte auf Mark. Nicht sexuell sondern zwischenmenschlich. Der Heppenheimer wurde ruhiger, etwas unbesorgter um Mark.
"Ich will dir einfach die Möglichkeit geben das du dir deinen Freiraum nimmst, wenn das dir zu schnell geht oder ich dich überanstrenge. Viele sagen das ich anstrengend werden kann, und ich will dich nicht überanstrengen. Du musst dich doch erstmal erholen" plapperte Sebastian aufgeregt. Ja da war es wieder dieses Hyperaktive von ihm. Doch dann gähnte Sebastian und sah Mark an. "Sollen wir versuchen etwas Schlaf zu finden?" fragte der Heppenheimer und strich vorsichtig über Marks Wange. Er würde sich nur genau einmal von Mark wegbewegen, und das war um die Kerzen auszupusten. Ansonsten würde er sich an den Australier kuscheln, so wie dieser es im Moment bei ihm tat.

"Sebby, mal ehrlich.", fing Mark an. Er schmunzelte und schmiegte sich noch ein wenig enger an ihn. Er war so warm und Mark fühlte sich gut. Bis dahin konnte er es wirklich aushalten. Sebastian gab ihm Geborgenheit und Wärme, Dinge, die er dringend brauchte, die er bei Stefano so oder so nicht bekommen hätte und nie bekommen hatte.
Mark nickte. "Klingt gut." Er schloss die Augen und schmiegte sich noch etwas näher an ihn. Seb bewegte sich noch einmal kurz, doch dann schloss er seine Arme, so unglaublich vorsichtig um ihn das Mark nicht anders konnte, als zu seufzen und sich noch einmal mehr in die Umarmung zu schmiegen. Es dauerte nicht lange, bis Mark einschlief, dieses Mal hatte er allerdings einen sehr traumlosen und daher etwas erholsamen Schlaf. Dies war wahrscheinlich nicht zuletzt Sebastian zu verdanken.

Nachdem die Kerzen aus waren, sah Sebastian noch einmal zu Mark, gab ihm einen sanften Kuss auf das Haupt und schlief dann auch selber bald ein.
Am nächsten Morgen strahlte die Sonne durch das Fenster herein und die Geräte leuchteten auf. Der Strom war wieder da.
Dennoch bewegte sich Sebastian so gut es ging nicht. Er mochte lieber in dieser Umarmung bleiben, weil sie so traumhaft schön war. Ein schmunzeln umspielte die Lippen des Heppenheimers. Mark lebte und lag in seinen Armen. Das war ein unbeschreibliches Gefühl.
Vorsichtig fuhr Sebastian durch Marks Haar. Es fühlte sich wie Samt zwischen seinen Fingern an. Traumhaft. Die Vögel begannen draußen eine neue Runde zu zwitschern und Sebastian seufzte. Jetzt konnte nichts mehr schlimmes passieren, und der einzige Tag an dem Mark noch einmal gequält werden könnte, ist der Tag wo Stefano auf der Anklagebank sitzt.

Mark bewegte sich leicht, als er aufwachte. Er streckte sich und sah sich um. Sebastian war noch bei ihm. Er lag noch immer in seinen Armen und hatte nun auch ihn im Arm. Und es fühlte sich gut an, so so gut. Also schloss er einfach wieder die Augen und beließ es dabei. Es zwang sie doch keiner nun schon aufzuwachen oder aufzustehen.
"Morgen.", murmelte er gegen Sebs Schulter. "Gut geschlafen?" Er fühlte sich schon deutlich besser, als am Vortag, wenn auch irgendwie verspannt. Aber was sollte es. Das würde sich auch schon wieder legen. Er war dabei zu heilen. Sein Körper würde nun stufenweise wieder heil werden und dann musste er wieder richtig fit werden. Richtiger Sport war wohl mit all den Wunden nun erstmal nicht möglich und sein Hals war noch eine empfindliche Stelle. Die Wärme half. Di Luft sicher auch bald.
"Du brauchst ein Tier hier." Es war so einsam hier. "Eine Katze oder so." Irgendwas unabhängiges, was nicht immer Aufmerksamkeit des vielbeschäftigten Fahrers war.

Sebastian schmunzelte als Mark sich streckte und wach wurde. "Morgen. Ja hab ich und du?" fragte der Heppenheimer. Mark sah schon etwas besser aus als Gestern und das Freute den blonden Fahrer. "Ja, ok, ich besorg mir eine Katze, können wir ja vielleicht gemeinsam machen? Aber zuerst können wir ja noch etwas liegen bleiben?" meinte der Heppenheimer und kuschelte sich an Mark ran. Böser Fehler, so merkte Sebastian erst einmal das er eine Morgenlatte hatte, die sich direkt an Mark drückte. Sofort rutschte der Welpe mit seiner Hüfte weg, in der Hoffnung das Mark es nicht bemerkt hatte und wurde knall rot im Gesicht. Das war nun Sebastian doch etwas... peinlich.
Sebastian wollte etwas sagen, sich entschuldigen, machte den Mund auf und schloss ihn wieder ohne einen Ton gesagt zu haben. Er brachte einfach keinen Ton raus. Verdammt, was würde nur Mark darüber denken. Wahrscheinlich für einen unerfahrenen Jungspund der sofort hart wird wenn ein Mann neben ihn liegt. Wie peinlich.

"Gut.", versprach Mark. Er hatte nicht geträumt, daher war es ein guter Schlaf gewesen, erholsam. Einfach nur Schlaf und die Baterien auftanken, soweit es in diesen lädierten Zustand eben ging.
"Hey, nicht überstürtzen. Erst musst du dir darüber im Klaren sein, dass du sie unterbringen musst und so weiter." Er musste sich eben doch um das Tier kümmern, es füttern, eine Unterkunft für es finden. Mark hatte da kein Problem. Er hatte eine Angestellte dafür und daher konnte er reisen, ohne sich um die Tiere Gedanken zu machen. Aber er wusste eben, dass sie in guten Händen waren. Eine Nacht und Nebelaktion war nicht gut für ein Tier. Aber Mark blieb bei seiner Meinung. Es war ein riesiges Gelände. Ein Tier fehlte, etwas, was den Hof ein wenig belebte, ihm etwas Seele einhauchte. Was war bitte ein Bauernhof ohne Tiere.
"Ja, lass uns einfach noch liegen bleiben." Mark schmunzelte, als er etwas gegen sein Bein spürte. Es störte Mark nicht, doch wie Seb sich wand, war niedlich.
"Sebby, hör doch auf. Du hast ne Morgenlatte, ist doch was ganz Natürliches. Wiggel doch nicht so rum." Wobei sie schon impressiv war.

"Hm. Ok, aber vielleicht magst du mir ja ein paar Tipps geben was ich zu beachten habe" fragte Sebastian und sah seinen Mate an. Der Australier hatte sicherlich sehr viel Erfahrung in dem Halten von Tieren, er besaß ja auch schon einige. zwei Hunde, eine Katze, ein Esel und noch ein paar Tiere mehr wenn er da seinen Teamkollegen und Schwarm verstanden hatte, also genug Erfahrung.
Als Mark meinte, das die Morgenlatte ganz natürlich wäre, atmete Sebastian tief durch, biss sich auf seine Unterlippe und schmiegte sich wieder an Mark. Der Heppenheimer rutschte sich so hin, das er auf Augenhöhe mit Mark lag und merkte nun ganz deutlich, das der Australier nun besser nicht so rumrutschte wie der Welpe gerade eben, sonst brachte Mark Sebastian zum quietschen. Und auf den Spitzname Britney 2 konnte er verzichten. "Ich liebe dich Mark" flüsterte der kleinere der beiden Red Bull Fahrer dem größeren zu. Dabei fuhr er sanft über die Schläfe des Australiers.

"So viel ist es nicht. Es muss nur versorgt sein. Und du darfst nicht dagegen Allergisch sein. Ich bin zum Beispiel auf Katzen allergisch. Kiska ist eine spezielle antiallergische Rasse." Mark schmunzelte. Seb suchte wirklich seine Nähe. Aber es war seltsam. Mark ließ es einfach zu. Wenn Seb das brauchte, dann war es okay so. Und dann sagte er Worte, die Mark schon etwas früh kamen. Gut... aber Seb konnte sich darauf vorbereiten. Mark seufzte, lehnte sich in seinen kleinen Kollegen. Ohne darüber nachzudenken, was er da berührte. Erst, als er es berührte, fiel es ihm wieder auf.
"Seb... ich würde das gerne erwidern, aber ich kann es noch nicht... tut mir Leid." Es wäre nur fair gewesen es zu erwidern, aber es ging nicht. Dieser Satz hatte aus Stefanos Mund kaum etwas bedeutet und für Stefano auch nie das, was es war. Mark brauchte Zeit, um diesen Satz wieder für sich zu ordnen und sich darüber klar zu werden, dass er es wirklich meinte, wenn er es Seb sagte.

Sebastian merkte sich das Mark auf Katzen allergisch reagierte. Nicht das Mark nie wieder her kam weil er dann auf die neue Katze von Seb allergisch reagierte.
Als Mark sich so gegen ihn lehnte, schloss Sebastian die Augen und biss sich noch mehr auf die Unterlippen um sich ein Stöhnen zu verkneifen. Aber der Heppenheimer glaubte das doch etwas zu hören war.
"Mark, ist schon gut." sagte Sebastian und streichelte sanft Marks Wange. Er wusste das der Australier Gefühle für ihn haben muss, sonst hätte er ihn nicht am Tag davor geküsst und würde nun nicht so in seinen Armen liegen.
"Meinst du, du verträgst ein Frühstück?" fragte der blonde Fahrer seinen großen, dunkelhaarigen, sehr attraktiven Kollegen. Vorsichtig wollte sich Sebastian aufsetzen aber da ein Teil von ihm einen anderen Teil von Mark streifte, legte sich Sebastian zurück und biss sich wieder auf die Lippen. Am besten er blieb liegen bis das da unten wieder schlaff ist.

Mark fand das wirklich amüsant, wie Seb mit sich kämpfte. Als hätte er damit noch nie zu tun gehabt. Er richtete sich auf und beobachtete ihn. Na klar war ihm das Stöhnen aufgefallen, wem denn nicht? Aber er fand es süß. Der Kleine wirkte unerfahren, nicht, dass das was Schlechtes war.
"Ja... heute klingt Frühstück nicht schlecht." Er setzte sich langsam auf und schwang die Beine aus dem Bett. Ein Blick auf die Oberschenkel und seinen Oberkörper, sagte alles. Die blauen Flecken hatten mittlerweile ein schönes tiefes blau angenommen. Er sah schrecklich aus. Wirklich so, als wäre er verprügelt worden. Gut, war er ja auch. Mark ging erst einmal ins Bad und wusch sich vorsichtig. Auch die Male am Hals sahen gruselig aus. Ob die anderen heute wohl schon ihren Schock überwunden hatten und sich nach ihm erkundigen würden. Nur langsam kehrte er zu Seb zurück.
"Bereit für fast jede Schandtat, Sebby."

Kaum war Mark im Bad verschwunden, schon sprang Sebastian auf und richtete das Frühstück her und pfeifte vor sich her. Kaum war der Kaffee fertig, verschwand Sebastian wieder in sein Zimmer um da auf Mark zu treffen. Die Blauen Flecken sahen Gruselig aus, aber Sebastian wusste aus eigener Erfahrung das solche Flecke zuerst Rot waren, dann Blau bis bläulich Lila wurden, dann Lila, dann grün und gelb bis sie ganz verschwunden waren. "Ich bin auch gleich soweit, ich spring nur kurz unter die Dusche" meinte der deutsche Fahrer und verschwand dann auch gleich ins Bad. Sebastian duschte sich, putzte sich die Zähne und trocknete sich ab. Nur mit einer Boxershort bekleidet kam er heraus und grinste Mark an.
"Frühstück?" fragte er dann nochmal und nahm Marks Hand. Sein Problemchen ist Glücklicherweise weggegangen. "Ich weiß gar nicht wie du deinen Kaffee trinkst." meinte der Blonde Red Bull Fahrer und seufzte. Sollte dies ein Traum sein, dann hoffte er das der Wecker niemals klingeln würde.

Mark machte sich in der Zwischenzeit fertig. Zum ersten Mal seit sie angekommen waren, öffnete er seine Tasche und sah durch. Er platzierte den Inhalt sehr bewusst außerhalb der Tasche. Normalerweise, wenn er nur ein Wochenende unterwegs war, lebte er voll und ganz aus dem Koffer, doch hier... war das anders. Mark entnahm all die Sponsorenshirts, um an seine eigenen zu kommen. Dabei fand er die Ferrarishirts, die er von Stefano hatte, Shirts, die für ihn nun keine Bedeutung mehr hatten und wenn, dann nur negative. Vielleicht fand Sebastian hier im Dorf ein paar Fans, die sich über die Shirts freuten, also nahm er sie, als er sich Jogginghose und Shirt angezogen hatte, zu Seb mit.
"Gerne.", meinte er Australier und hob dann mit der anderen Hand die Shirts hoch "Vielleicht findest du hier im Dorf oder in Heppenheim zum Beispiel bei deinem Bruder einen Abnehmer für die. Ich... ich will sie nicht mehr." Warum sollte er sie auch wollen? Ferrari war nun für ihn keine Option mehr.
"Mit Milch und normalerweise Vanille-Syrup, aber Zucker tut es auch."

Sebastian sah auf die Ferrari Shirts. "Ich schau was sich machen lässt, leg sie einfach irgendwohin." meinte der Heppenheimer und sah zu Mark. Er verstand das diese Shirts keine besonderst gute Erinnerungen hoch holten. Wie denn auch? Derjenige der die Shirts wohl Mark gegeben hatte, hatte versucht den Australier umzubringen. Da war es doch nur natürlich das man alles loswerden wollte, was damit zusammen hing.
Sobald Mark seine Gewohnheiten erzählte, flitzte Sebastian los und holte original Schweizer Kuhmilch und aus dem Schrank sein Vanille Sirup. Sebastian liebte Vanille und noch mehr liebte er Mark.
Grinsend ging er zu Mark zurück und zeigte seine Ausbeute. "Also was den Kaffee Genuss angeht sind wir doch ähnlicher als ich dachte" meinte der Welpe grinsend und gab die Milch und den Sirup in beide Tassen. Kurz sah der Heppenheimer über den Tisch ob irgendwas noch fehlte und atmete kurz leise aus. "So, dann Guten Appetit" wünschte Sebastian und sah lächelnd zu Mark. Er sah wirklich besser aus als gestern.

Mark legte die Shirts dann einfach weg. Besser war es. Aus den Augen, aus dem Sinn erstmal. Er konnte die Dinge erst einmal nicht mehr sehen. Ferrari und alles, was mit Stefano zu tun hatte, wollte er nicht hören. Jedenfalls nicht, bis zu Monaco, wenn er dorthin mit konnte. Er hoffete jedenfalls, dass er dorthin konnte.
Nun war es erst einmal egal. Denn wie es aussah, keimte da eine Beziehung zwischen ihm und Sebastian auf. Und Mark hatte absolut nichts dagegen einzuwenden. Eher im Gegenteil. Er fand es gut. Es fühlte sich so viel natürlicher an, als seine Beziehung zu Stefano. Und schon viel besser.
Er folgte nun dem Kleinen nach unten, wo sie in Frieden aßen. Draußen sah es ganz nett aus, Sonne und so weiter.
"Machen wir dann heute einen Spaziergang." Gleich nach dem Frühstück böte sich doch sogar schon an und Mark war voll dafür.

"Ähm ja gerne, nur lass mich dann noch kurz mich anziehen" meinte Sebastian und deutete auf sich und seine Boxershorts. So wollte er ja wirklich nicht raus, so wollte er maximal ins Bett, mit Mark...zum Kuscheln.
Aber ein Spaziergang war auch so super verlockend. Am besten er spazieren gehen und dann Kuscheln. Sebastian wollte seinen Kaffee runterstürzen um schnell fertig zu werden, doch dabei verbrühte er sich die Zunge. "Argh, Verdammt" meinte der Welpe, streckte die Zunge heraus und versuchte ihr Luft zu zu fächeln. Das konnte aber auch nur ihm passieren.
"Wenn du magst dann kann ich auch den Bauer hier im Ort anrufen, dann kannst du mal Schweizer Kühe besuchen, wie gesagt wenn du magst, ansonsten laufen wir einfach ein bisschen rum" schlug der blonde Fahrer vor. Es wäre eine Option. Zudem brauchte er wohl eine Käserei nicht vorschlagen, er hatte mitbekommen das Mark Käse nicht ausstehen kann und die nächste Schokoladenfabrik ist auch weiter entfernt.

Mark lachte. Der Kleine war wirklichs ehr übereifrig, als wollte er ihm sofort alles zeigen, seine ganze Welt nahe bringen. Als würde er nicht viel Zeit dazu bekommen. Doch er bekam viel Zeit dazu, mindestens eine Woche, wenn nicht gar mehr.
"Ähm, Seb... ich nehme an, dass sie sich kaum von den Kühen in Aston Clinton unterscheiden werden, hab ich recht?" Kühe blieben doch von der Rasse immer ähnlich. Aber so wie das hier aussah, kamen sie,ähnlich wie in England, kaum an denen vorbei. Das hier war dann doch eine recht ländliche Gegend, wie seine Heimat. Da ähnelten sie sich schon: Sie mochten beide die Ruhe der ländlichen Gegend.
"Lass uns einfach ein wenig rumlaufen und sehen wie weit ich überhaupt komme." Er war sich ja noch nicht so sicher, dass er sehr weit kam. Noch hatte er keine Ahnung, wie ihn die Verletzungen beeinträchtigten.
Plötzlich klingelte das Haustelefon bei Seb. Mark sah nur kurz darauf, doch die Lettern, die darauf blinkten, sagten alles: Jenson.
"Du solltest vielleicht rangehen, sonst hört er nicht auf."

"Äh ja stimmt" meinte Sebastian. Gut er hätte als Witz bringen können das die Kühe hier Lila sind. Aber Mark würde das sicherlich niemals glauben.
"Ja du hast Recht, wir sollten erst einmal schauen wie wie fit du überhaupt bist. Wir sollten es wirklich langsam angehen" meinte Sebastian und sah schuldig zu Boden. Immerhin hätte er doch gleich dran denken sollen das Mark noch nicht so fit ist, er wurde immerhin ziemlich misshandelt.
Doch dann klingelte das Telefon und es war Jenson. "Ja du hast Recht" meinte Sebastian seufzend und nahm das Gespräch an. "Hey JenJen" meinte Sebastian und grinste Mark an. "Du weißt das ich diesen Spitznamen hasse" meinte Jenson. "Also was gibts?" fragte Sebastian. Er wollte das Telefonat kurz halten.
"Ja also zuerst die gute Nachricht. Ich hab gestern Abend Lewis rumbekommen" meinte Jenson und man hörte diesen Stolz und das Dreckige Grinsen heraus. "Oh glückwunsch, und wie hat Lewis die Nacht überstanden? Ähm und was ist die schlechte Nachricht?" fragte Sebastian. "Ganz gut, ich glaub er wird heute nur nicht sitzen können. Sag mal liegt Mark in deinem Bett oder wieso hast du es so eilig? Ich wollte nur nach Mark fragen." meinte Jenson. Sebastian wurde Rot. "Ähm nein, er... Mark gehts den Umständen entsprechend. Wir werden gleich mal etwas frische Luft schnappen." meinte Sebastian und wurde Ungeduldig. "Ok, dann stör ich euch nicht weiter. Sag Mark von mir und Lewis gute Besserung" meinte JB und dann wurde das Gespräch beendet.
"Gute Besserung von Jenson und Lewis" richtete Sebastian dann aus und setzte sich zu Mark.

Mark hörte Seb und Jenson zu und blickte dabei auf das Brot vor ihm. Was sollte das hier eigentlich? Seb hatte was für Jenson übrig und umgekehrt. Das sah doch ein Blinder mit Krückstock. Also, was sollte er hier? Sicher, er war hier bei einem Freund untergekommen, aber das beudetete offensichtlich gar nichts. Er lächelte dennoch, als der Kleine ihm die Grüße übermittelte.
"Danke." Aber das würde sich wohl hinziehen. Erst die Heilung der Wunden, dann die der innerlichen. Wie er in der Nacht zuvor bemerkt hatte, blieb da doch die Angst. Vielleicht blieb diese noch eine ganze Weile. Er hoffte nicht, aber die Wahrscheinlichkeit war groß. Wer sollte sie ihm denn nehmen? Er glaubte nicht, dass Seb dazu in der Lage war. Er konnte ihn ablenken und so weiter, aber ihm Angst nehmen... das konnte er nicht.
Er freute sich schon wieder auf die Luft. Mark war ein Outdoor-Typ. Dass er nun nicht trainieren konnte, geschweige denn vielleicht Rennen konnte, war schlimm für ihn. So wollte er zumindest raus. Und wenn es eben nur ein kleiner Spaziergang mit Sebastian war, dem Jungen, den er so lange wollte... und nun war er eben etwas reservierte. Seine Gefühle hatten sich kaum geändert, doch Mark war vorsichtig.
"Wollen wir dann?"

Sebastian merkte das irgendwas auf einmal nicht stimmte. Vielleicht dachte Mark über das Geschehene nach? Sebastian überlegte sich eine Strategie Mark danach zu fragen und kam auf eine Idee. "Ähm, ja in zwei Sekunden" meinte der Heppenheimer und flitzte nach Oben. Er zog sich schnell was an und sah an sich herunter. Nein das Red Bull Shirt wollte er doch nicht anziehen, also zog er das Shirt wieder aus und räumte in Rekordzeit seinen halben Schrank aus bis er ein Shirt fand was er angemessen fand. Es war ein Australien-Shirt. Es war gelb und dieses Warnschild wegen Kängurus war aufgedruckt. Er hatte sich das in Melbourne gekauft.
Strahlend hopste er zu Mark und lächelte ihn an. "Jetzt können wir los" meinte der glückliche Heppenheimer und streichelte kurz Marks Hand. "Ich will dir was zeigen" flüsterte Sebastian und nahm seinen Schlüssel. Nachdem sie die Schuhe angezogen hatten und die Haustüre abgeschlossen hatte, lief er mit Mark los. Um sein Garten herum zum Fluss der sich dort durch das Halb Dorf zog. Es war ähnlich wie im Park, nur eben das es komplett Natur belassen war.Einzig alleine der getrampelte Weg und die Mülleimer zeugten davon das ab und an Menschen hier her kamen.
Sebastian zog Mark zum Flussufer hinunter und zeigte ihm seine Lieblingsstelle. Einige Büsche verhinderten einen Direkten Blick vom Weg zu dem Geschehen dort und es war so schön ruhig und friedlich. "So das ist mein Lieblingsplatz." erklärte der Welpe. Er kam immer hier hin wenn er einfach ruhe brauchte, wenn Hanna ihn mal wieder genervt hatte oder er Liebeskummer hatte. "Alles ok Mate? oder darf ich Schatz sagen?" fragte Sebastian und lächelte Verlegen.

Mark wartete geduldig auf Seb und folgte ihm dann. Die Luft tat wirklich gut. Sie war kühl, hatte dieses Frische an sich und war deutlich angenehmer, als immer im Haus. Mark mochte diese kleine Brise. Und das Shirt an Seb fand er auch ganz niedlich. Er wusste, wo er es gekauft hatte. In Melbourne, am Anfang der Saison, in einem Shop nahe der Rennstrecke.
Seb zeigte ihm nun also seinen Lieblingsplatz. Und mark musste zustimmen. Es war ein wunderschöner Ort. Das Plätschern des Flusses und die Abgeschiedenheit sprachen für sich. Es war schön. Perfekt zum Nachdenken.
"Wunderschön.", stimmte er ihm zu und blickte auf das Wasser. Vorsichtig kniete er sich hin und hielt seine Hand rein. Es war kalt und klar und tatsächlich schwammen kleine Fischchen darin, also war er auch noch sauber. Wow. Doch dann kam Sebs Frage.
"Nenn mich wie du willst, Seb. Schatz, Mate. Was du willst, Welpe". Woha, woher kam das denn? Er war hier wirklich dabei ihm zu verfallen, dabei gab es da weiterhin Jenson. Mark war verunsichert, aber nicht bereit nun irgendwas dagegen zu machen. Er wollte und brauchte Ruhe.
"Es geht. Die Luft tut gut."