Shouldn't you be dead?

Clint Barton war ausgehungert und das im wörtlichen Sinne. Er hatte seid gefühlten Wochen nichts mehr zu sich genommen, dabei war es gerade mal etwas über einem Tag. Und dennoch war das erste, was er in Natashas Raum machte, ihren Vorat an Nüssen plündern und sich einen Drink zu nehmen. Sie würde es ihm unter Garantie verzeihen... nach ein zwei Schlägen.
Eigentlich sollte er tot sein. Er war vor einer Woche mit anderen auf eine Mission geschickt worden... und sie waren alle tot. Alle waren umgebracht worden, inklusive ihm, der allgemeinhin Hawkeye genannt wurde, wegen exzellenter Augen und einem Zielvermögen, das seinesgleichen suchte. Nun, Agent Barton war nicht gestorben.... er hatte es nur so aussehen lassen.
Und nun war er hier und wartete auf eine alte Bekannte. Eigentlich hätte sie hier sein müssen. Aber gut, Nüsse und ein Getränk versüßten das Warten dann doch.

Eine Woche. Eine verdammte Woche ist es her das Agent Clint Barton gestorben war. Auf einem Einsatz. Zwar hatte man keine Überreste von ihm gefunden, aber gut, wenn er mitten in der Explosion gewesen war, hätte es wohl nur Mikroreste von ihm gegeben, die der Wind dann weggeweht hatte. Gerade erst kam sie von seiner Trauerfeier und es war Natasha schwer gefallen ein ruhiges Gesicht vor Direktor Fury zu behalten. Sie wollte nicht schwach wirken, eigentlich wollte sie Rache. Dennoch hatte Fury ihr ein paar Tage frei gegeben und so ging Natasha zu ihrem Appartment, das auf den Namen Natasha Rushman gemietet worden war.
Die rothaarige trug ein schwarzes Kleid, schwarze Stöckelschuhe, und ein Haarreif mit schwarzem Netz. Eine Waffe trug sie unter dem Rockteil des Kleides, sie konnte nicht sicher sein, wer hinter der nächten Ecke stand. Vor allem jetzt nicht, nach dem ein S.H.I.E.L.D. Agent gestorben war.
Leise schloss die Russin die Türe auf und trat ein. Sofort merkte sie, das hier etwas anders war, als wie sie gegangen war. Sofort zog sie die Waffe und tastete sich weiter in ihr Appartment vor, bereit sofort zu schießen wenn sie jemanden entdecken sollte. Ihre Atmung ging schneller. Durfte sie nun nicht einmal trauern ohne das jemand ihr gleich auflauerte. Sollte das Tony Stark sein, dem würde sie gleich zwei kräftige Schläge verpassen.

Clint hatte noch immer Verletzungen, Schnittwunden an Armen und Beinen, aber nichts, was ihn lange stören würde. Solche Souvenirs hatte er schon immer wieder mitgebracht, er war es schon gewöhnt und seinen Körper zierten auch schon einige Narben.
Wie lange war sie denn bitte weg? Sie sollte hier sein. Sie war am Morgen gegangen - Clint hatte sie natürlich aus sehr sicherer Entfernung beobachtete. Er musste sicher sein, dass sie nicht die Verräterin war, auch wenn er nicht daran glaubte. Nat gehörte zu ihnen, zum Team. Sie würde niemals einen Plan schmieden um besagtes Team zu töten, angefangen bei ihm übrigens.
Clint wusste nicht was ihn bewogen hatte Tetrodotoxin mitzunehmen, aber es hatte ihm im Endeffekt das Leben gerettet. Hätte er nicht eine minimale Dosis dieses Giftes gehabt, um seinen Tod zu simulieren, wäre er wie alle anderen wirklich gestorben.
Clint bemerkte sofort den Lichtschein unter der Tür. Er lächelte. Natasha war endlich angekommen. Aber das metallische Clicken, sagte ihm auch, dass sie bemerkt hatte, dass jemand hier war. Super, eine falsche Bewegung und er hatte eine Kugel im Körper... gut, würde auch nicht viel ändern. Also stand Clint langsam vom Bett auf und öffnete die Tür zum Wohnzimmer.
"Hey Nat."

Natasha sah sich um. Das Trinken auf dem Tisch und die Nüsse fehlten. Hier war eindeutig jemand gewesen, doch der Schrank, in dem Sie noch ihre Ersatzwaffe gelagert hatte sah unberührt aus. Gut es sah auch aus wie ein Aquarium. Und dann hörte sie wie sich jemand in ihrem Schlafzimmer bewegte. Natasha zielte auf die Zimmer Türe. Die Klinke bewegte sich nach Unten und die Türe öffnete sich. Die Agentin erstarrte. Das konnte nicht sein, sie war doch gerade eben auf der Trauerfeier gewesen. "Solltest du nicht Tod sein?" fragte sie und dachte nicht einmal die Waffen herunter zu nehmen. Es gab genug Menschen auf dieser Welt, die sich darauf spezialisierten andere Menschen nach zu machen. Tränen stiegen in ihr auf. Das konnte nicht Clint sein, er war tot. Sie war auf seiner Beerdigung, sie hatte ihren wohl besten Freund verloren. Wieso also stand er vor ihr? War das eine Halluzination? Kurz schluckte Agent Romanoff. Was sollte sie tuen?

Oh, sie hatte nicht auf ihn geschossen! Clint war ehrlich überrascht. Sonst galt bei ihr: Erst schießen, dann fragen. Vor allem, wenn ein Freund tot sein sollte und dann doch vor ihr stand. Clint hob dennoch die Hände. Wenn es sich verhindern ließ, wollte er nicht unbedingt Bekanntschaft mit dem Inhalt ihres Magazins schließen. Er war schon lädiert genug. Zwar war er schon einmal schwerer verletzt gewesen, aber man musste es auch nicht darauf anlegen verletzt zu werden. Das war eher Starks Idiotie.
"Ähm... so gesehen, ja.", antwortete er. Er schenkte ihr ein Lächeln. "Aber ich bin es nicht. Nat... es gibt einen Maulwurf im S.H.I.E.L.D. Unsere Position wurde verraten. Jemand hat es auf die Avengers abgesehen..." Und das war nicht gut. Ganz langsam nahm er eine Hand herunter und zeigte in Richtung ihrer Küche.
"Aber mal ehrlich... warum hast du nur Nüsse und Wasser im Haus? Du bist absolut nicht auf Gäste vorbereitet."

Langsam nahm Natasha ihre Waffe herunter. Clint sprach etwas an, was sie auch schon befürchtete. Das jemand die Mission von Hawkeye verraten hatte. Immerhin war das eine Streng Geheim Geschichte gewesen. Sie selber hatte davon erfahren als es schon zu spät war.
Bei seiner Frage wegen den Wasser und Nüssen schmunzelte die Agentin. "Sicherlich hast du mich beobachtet in letzter Zeit. Und daher weißt du das Fury mich für ein paar Tagen freigestellt hat und ich meistens im Restaurant Esse" meinte die Romanoff und steckte ihre Waffe in ihren Beinholster. Gut eigentlich hatte sie heute und gestern nichts gegessen, ihr war einfach der Appetit nicht danach gewesen und davor hatte Agent Hill dafür gesorgt das sie was aß. Aber ihr Freund war gestorben, der nun ganz lebendig vor ihr Stand. "Wie hast du es geschafft zu überleben?" fragte Natasha, so sehr sie es wollte, die Spionin in ihr traute dem Braten noch nicht, wieso sie eine Hand in der Nähe ihrer Waffe ließ. Natasha wusste wirklich nicht wo ihr der Kopf stand. Aber anscheinend hatte Clint Hunger. "Wenn du willst, bestell ich was zu Essen." schlug die Black Widow vor.

"Ähm, ich habe dich erst seit heute beobachtet. Als Toter ist es nicht ganz so leicht von A nach B zu kommen, wie als SHIELD-Agent.", erklärte er. Natürlich hatte sie ihre Hand noch an der Waffe. Sie war auf sowas trainiert worden. Und er sollte tot sein. Also nahm er es ihr nicht übel. Vor allem kannte er ja tatsächlich Personen, die ähnliche wie Gestaltwandler das Aussehen anderer perfekt imitieren konnten. Er konnte es nicht. Er war einfach nur Clinton Barton, oder auch Hawkeye, der offiziel bei seiner letzten Mission ums Leben gekommen war.
"Das ist es ja. Ich habe es nicht überlebt, Tasha." Gut, das war etwas doof ausgedrückt. Natürlich hatte er es überlebt aber... nicht so. "Fugu-Gift. Ich hatte von Anfang an ein beschissenes Gefühl bei der Sache und... als ich gefangen genommen wurde, habe ich mir das Gift injeziert. Das hat dann wunderbar gepasst, als er mich dann umbringen wollte. Für ihn war ich tot. Kaum war er fertig mit mir - Fotos an Fury inklusive, bin ich wieder aufgewacht... gerade noch rechtzeitig um Furys Racheattacke zu überleben. Der hat doch allen ernstes das Versteck hochgejabt." Clint wagte sich nun weiter vor. Er ging zu ihrem Sofa und ließ sich darauf nieder.
"Sehr gerne. Tasha, ich habe seit Tagen keine richtige Nahrung mehr zu mir genommen. Ich könnte einen ganzen Hulk verspeisen!"

Das mit dem Gift erklärte schon einiges, sie kannte es und hatte es schonmal selber eingesetzt. Doch das Fury das Versteckt hochgejagt hatte, ließ der Romanoff die Augenbrauen nach oben wandern. "Ach, wirklich. Zu mir hat er gesagt da ist eine Bombe detoniert. Typisch Fury" meinte die rothaarige. Wahrscheinlich hatte Fury das gesagt damit er keine Schläge von ihr bezog, da kannte Natasha nichts. Und die Schläge standen noch aus. Der Director würde das verstehen.
"Na lieber nicht. Bruce ist ziemlich wütend geworden, als er die Bilder gesehen hat. Das Ausmaß was dann passiert ist, kannst du dir ja vorstellen." meinte Natasha und griff zum Telefon. Das Appartment lag ja in einem Gebäudekomplex und unten war ein Restaurant, das auch an die Bewohner lieferte. "Hallo, Rushman hier. Ja ich hätte gerne einmal das Rindssteak mit Auberginengemüse und die Putenbrust mit Kartoffel-Brokkolie Gemüse" meinte Natasha und musterte Clint. Nur er wusste das sie Brokkoli und Blumenkohl hasste, und sie wusste das er Auberginen nicht mochte. Die Agent sah zu Hawkeye, mal sehen ob er darauf reagierte.

Clint lachte. Er hatte so das unbestimmte Gefühl, dass die Bombe von Fury etwas damit zu tun hatte, dass er wütend darüber war, dass er tot war, dass die Person in dem Gebäude einen seiner Leute getötet hatte. Aber er konnte sich da nicht sicher sein. Und Fury würde es bis zum Tod leugnen.
"Bruce ist wegen mir grün geworden? Wow." Dass das so weit gehen würde, hatte er nicht geahnt. Aber hätte er nicht seinen Tod vorgespielt, so wäre er echt gewesen. Er kannte das Leck im SHIELD nicht, hatte nur Fetzen einer Planung wahrgenommen. Die Avengers waren das Ziel. Seine Freunde. Tasha. Er konnte nicht zulassen, dass Tasha etwas passierte, auf gar keinen Fall konnte er das zulassen.
"Mh Pute, klingt lecker." Clint lachte. Ihm war sofort klar, was sie da versuchte. Sie wusste, dass er keine Aubergine mochte, er wusste, dass sie kein Brokkolie mochte. Aber sonst wusste das niemand. Und das war gut so. "Ich nehme doch an, dass du mich nicht mit Aubergine vergiften willst und dich nicht mit Brokkoli... aber ein Burger wäre mir lieber gewesen, um ehrlich zu sein."

Natasha schmunzelte. "Machen sie lieber zwei Burger draus, und eine Flasche Rotwein, egal welcher" sprach die Agentin durch das Telefon, legte dann auf und setzte sich neben ihm auf das Sofa, dem Körper ihm zugewandt. "Also nur damit ich das richtig verstehe. Du bist zu der Mission, es ging schief durch Verrat, du hast das Gift genommen und dich Tot gestellt, der hat ein Foto an Fury geschickt und ist abgehauen, du bist wachgeworden, bist geflohen, das Teil ist hochgegangen, und seit dem rennst du durch die Gegend und stellst dich nach deiner Trauerfeier in mein Schlafzimmer" hackte Natasha da. Nun konnte sie sich sicher sein das es ihr Clint war. Kein Double, sondern das Orginal. Vorsichtig strich die Romanoff mit einem Finger über seine Hand. Sie musste ihn spüren, spüren das er echt war und kein Hirngespinnst, und das dass Warten mit dem Trauern richtig war.
Sie spürte die Warme Haut unter ihrem Finger. Seine Haut fühlte sich so an, wie sie es in Erinnerung hatte. "Und was hast du nun vor? Dich ewig verstecken? Vor allen?" fragte Natasha

"Genau das. Aber... Trauerfeier? Deswegen hast du diesen Fetzen da auf dem Kopf?" Er hatte sich schon gewundert was für ein seltsames Teil das eigentlich war. Sie war also auf seiner Trauerfeier gewesen. Wow. Das war heftig. Und wahrscheinlich die anderen auch, wie krass war das denn? Er hätte sich vielleicht mehr beeilen sollen. Er ließ sie seine Hand berühren. Es tat gut wieder von jemandem berührt zu werden, der nicht vorhatte ihn zu verletzen oder zu töten. Sicher, wenn ein Aufrag kam... dann konnte er sich ihrer Loyalität nicht zu hundert Prozent sicher sein, aber er hatte das Gefühl, dass sie ihn verschonen würde, wie er sie verschont hatte. Langsam drehte er seine Hand unter ihrer und fasste dann ihre.
"Ich hatte jetzt nicht wirklich die Gelegenheit einen Plan zu fassen zwischen 'sterben' und 'auferstehen'. Aber ich zweifle daran, dass die anderen die Verräter sind. Wir müssen sie also warnen... vielleicht sollten wir bei Stark oder Rogers anfangen, die... nehmen es wahrscheinlich am Besten auf... bei Bruce... befürchte ich die Änderung seines Agregatzustandes."

"Ja, deswegen hab ich das Teil auf dem Kopf. Eigentlich hatte ich gedacht das es dir gefallen würde, mich so zu sehen. Naja Falsch gedacht" meinte Natasha und warf den Haareif auf den Tisch. Sie sah kurz zu ihren Händen, Clint hielt mit seiner ihrer Umschlossen. Eigentlch war es ein schönes Gefühl, aber sie beide arbeiteten für S.H.I.E.L.D da konnte jedem Moment weiß Gott was passieren.
"Stark traut mir nur so weit wie er mich werfen kann. Das könnte ein Problem werden. Und Steve ist dauerhaft auf dem Schiff, schwer da ran zu kommen, gerade weil ich sogenannten Urlaub habe. Thor bekommen wir wohl schlecht aus dem Himmel und Bruce, ja da hast du Recht." meinte die Russin, wobei ihr Stark irgendwie Lieber war als Bruce Gemütszustand zu testen. Auch wenn er eigentlich ein ganz netter Mensch war, sie hatte noch immer Respekt vor ihm.
Es klopfte an der Türe und Natasha stand auf und ging zur Türe. Kurz sah sie durch den Spion und öffnete dann die Türe. Allzeit bereit die Waffe zu zücken. Aber da war wirklich nur das Zimmermädchen mit dem Essen. Schnell nahm Natasha das Tablett und den Wein entgegen und bat das man das auf die Rechnung setzen soll. Diese Art von Wohnen war doch recht entspannend.
"So Essen ist da." meinte sie und stellte das große Tablett auf den Tisch. Aus der Küche holte sie zwei Weingläser und machte die Flasche auf. Danach setzte sie sich wieder zu Hawkeye, wie sein Deckname war. "Also dann Guten Appetit." meinte Natasha und trank zuerst einen Schluck.

"Stark traut dir mehr, als du glaubst, Tasha." Clint war sich darin sicher. Stark hatte viel zu tun, aber er traute ihnen. Natürlich blieb dieser Selbstschutz, aber dennoch, er vertraute ihr. Und gerade nun würde er sie empfangen. "Außerdem kann er dich in der Theorie sehr weit werfen... mit Poweranzug und so." Er lächelte sie an und ließ sie erst wieder los, als sie das Essen holte und vorbereitete. Gott, ihm lief das Wasser im Mund zusammen. Er hatte zu lange nichts mehr gegessen. Also wartete er nicht lange, sondern biss gleich in den Burger.
"Mh, der ist gut.", schmatzte er, dann lächelte er Natasha an, als sie sich wieder zu ihm setzte. Er war so froh, dass er sie wiedersehen konnte. Es war doch etwas anderes dem Tod so nahe zu kommen.
"Wer war eigenltich alles... auf der Trauerfeier?" Sicher war man dann doch neugierig. Aber irgendwas sagte ihm, dass Stark Natasha ohne Murren empfangen würde. Er kannte das Band zwischen ihnen. Wenn nun Natasha heute noch, oder morgen, zu ihm ging, würde er sie sicher empfangen, weil er noch glaubte, dass sie einen ihrer engesten Freunde verloren hatte.

Natasha nickte. Wenn Clint das meinte, dann wird das wohl so stimmen. Doch als ihr Freund da meinte das es theoretisch sogar mit dem Stark Iron Man Anzug weit wäre, lachte Natasha auf. "Ja komm noch mit der Aerodynamik und ich werde dich an das Sofa fesseln" meinte die Romanoff scherzhaft.
"Natürlich ist der Burger gut, der kommt ja auch aus dem Restaurant von unten" erwiderte die Rothaarige und schmunzelte als sie selber in den Burger biss. Doch dann begann Clint nach der Trauerfeier zu fragen. "Stark, sogar mal ohne sein Ego raushängen zu lassen, Bruce und Steve, und als wir den Sarg ohne Inhalt beigesetzt haben, hat es sogar komischerweise geblitzt und gedonnert, also denke ich das Thor dort auch war. Agent Hill und Director Fury waren ebenfalls dort. Noch ein paar mehr von Shield und ein paar Menschen die ich nicht kenne." meinte die Agentin und nahm noch einen Schluck vom Wein. "Weißt du an was mich das hier gerade erinnert. An unseren ersten Abend in Budapest. Und trotz das ich was getrunken hatte, hab ich dir damals weh getan." meinte die rothaarige und sah Clint an.

Als Natasha ihm berichtete, dass all die Verbündeten da waren, tat es Clint doch Leid. Aber sie würden es ja bald aufklären. So bald es ging. Auf der anderen Seite war jeder Mensch wohl neugierig, wer um ihn trauern würde... und das waren doch mehr Menschen, als er gedacht hatte. Wenn er ehrlich war, hatte er bestenfalls Natasha erwartet, vielleicht noch Stark aus Pflichtbewusstsein und ein paar von Shield. Aber, dass sie alle da waren, war seltsam, aber irgendwo auch cool, denn auch er wäre zu ihren Beerdigungen gegangen. Für ihn waren sie Verbündete und somit das nächste an Freunden, die er hatte.
"Und wieder haben wir so verschiedene Erinnerungen an Budapest. Wann zum Henker hast du mir wehgetan?" Er konnte sich nicht daran erinnern. Es sei denn sie meinte die paar Schlägchen. Er war Auftragskiller, da waren Schläge schon fast sein täglich Brot und damit Alltag. Kaum hatte er den Burger gegessen, lehnte er sich zurück und seufzte wohlig, dann tätschelte er seinen Bauch.
"Ein Hoch auf Nahrung. Ehrlich, Tasha, ich wusste nicht wo ich was hernehmen sollte. Ich hatte ständig Angst entdeckt zu werden und dem Verräter in die Hand zu spielen. Hast du irgendeinen Hoodie oder sowas, dass ich unerkannt mit dir zu Stark kann?"

"Hm, warte lass mich nachdenken, als ich dich mit einem Schlag in den Brunnen bevördert hatte. Und ich war wirklich angetrunken, die Drinks hab ich nicht in die Pflanze gekippt." meinte Natasha. Aber das war wahrscheinlich hatte er das schon wieder vergessen.
Das er sie damals einfach nicht mit einem Pfeil durchbohrt hatte, rechnete die Rothaarige ihm hoch an, aber es war auch ein Grund, immer in seiner Nähe zu sein.
Die Romanoff aß schnell ihren Burger und trank dann wieder ein Schluck Wein. "Wieso sollen wir zu Stark? Der bekommt doch Schiss wenn ich noch einen mitnehme. Jeder von S.H.I.E.L.D denkt das ich hier voll um dich trauere, selbst Stark, er hat sogar heute gemeint, egal was ist, ruf einfach an ich komm vorbei. Also wieso Fury und den anderen nicht den gefallen tuen und die trauernde Agentin spielen" kam es über die Lippen der Rothaarigen. "Aber heute Abend würde ich ganz gerne nicht seine Anwesenheit heraufbeschwören. Zudem würde das nicht zu mir passen. Außerdem würde ich gerade einen Freundeabend bevorzugen, wenn ich schon auf deiner Todesfeier war." kam es von Natasha. Sie lehnte sich in das Sofa zurück und lächelte Clint an. Zudem hob sie eine Hand und durchwuschelte die blonden Haare.

Ach der Brunnen. Da war ja was. Aber da wurde er eher nass, als verletzt. "Tasha, das außerordentliche Bad hat nicht wehgetan." Budapest war keine gute Erinnerung für ihn. Sie kamen vom Regen in die Traufe und es war ein reines Wunder, dass sie das überlebt hatten. Aber sie hatten es eben überlebt. Und nun saß er hier, der todgeglaubte Agent und seine trauernde beste Freundin. Er schmunzelte, als sie ihre Ansprüche stellte. Gut. Die Nacht konnten sie noch abwarten, aber am Morgen mussten sie anfangen die anderen zumindest zu warnen. Vielleicht sollte er auch noch verborgen bleiben. Mit ihm rechnete der Angreifer nicht. Aber zumindest den anderen konnte er sich zu erkennen geben.
"Gut, dann bleiben wir heute Abend für uns. Und morgen... rufst du Stark an und heulst ihm die Ohren voll, dass du mich ja ach so sehr vermisst und nicht ohne mich leben kannst." Sicher, das war ein wenig übertrieben, aber Natasha würde schon etwas zu sagen wissen, daran hatte er keinen Zweifel. "Und du vermisst es sooo sehr meine starken Muskeln in Bewegung zu sehen, wenn ich oben ohne trainiere..." Nun lehnte er sich wirklich leicht aus dem Fenster.

"gejabst hast du aber trotzdem" meinte Natasha neckend. Es war schon komisch, damals war ihre einzige Sorge genügend Aufträge an den Mann oder eher Frau zu bekommen.
Als dann Clint hier dann frech wurde, wanderte zuerst eine Augenbraue nach oben, dann eine andere. So so, der Herr mit den Pfeilen wollte also Spielen.
Schnell pinnte seine Hände an die Rückenlehne und saß auf seinem Schoß. "Meinst du nicht, das ich eher sagen soll, das ich es total vermisse dauernd angestarrt zu werden und das ich vermisse das du hauptächlich mir auf den Hintern schaust, klingt doch besser oder?" kam es neckend von Natasha und war nun erlich gespannt ob Clint sich daraus befreien konnte und wollte. Andererseits hatte er es verdient. Er war wirklich gerade sehr frech geworden, und das mochte sie an ihm. Diese ganze Neckereien, die machten den Alltag eines Auftragskillers wirklich angenehmer. Zudem musste sie nicht befürchten das Clint zu einem grünen Monster wurde, oder mit einem Hammer oder Laser um die Ecke kommt.

Wie erwartet, reagierte Natasha, aka Black Widow mit einem kleineren Angriff. Hawkeye landete auf dem rücken, die Hände an die Lehne gepinnt und die Rothaarige auf ihm sitzend. Verdammt. Was für eine durchaus ungeschickte Position. Das Kleid hatte sich natürlich hochgerollt und gab ihre endlosen langen Beine preis. Gut, lang für eine Frau ihrer Größe jedenfalls. Und dann war da der Blick auf ihre Lippen auch noch ideal.
"Nimm es als Kompliment, Nat. Wäre dein Hintern hässlich, würde ich nicht drauf starren." Er ließ sie weiter in der Position auf ihm sitzen, obwohl es zunehmend unangenehm wurde. Er wusste er könnte sich irgendwie befreien, wenn er wollte. Aber er wollte es in dem Moment gar nicht.
"Vielleicht sagst du ihm aber auch... " Er ließ seine Stimme sinken und verstummte schließlich. Sein Blick war auf ihre Augen geheftet. In einer vorsichtigen Bewegung drückte er seinen Oberkörper etwas weg, sodass er schließlich ihre vollen Lippen mit seinen versiegeln konnte... und dann kribbelte aber auch wirklich alles in ihm. "Dass ich dich geküsst habe. Und du bis jetzt nicht weißt, was es zu bedeuten hatte."

"Hm, hast auch Recht, mein Hintern ist Geil" meinte Natasha und ließ etwas die Arme von Hawkeye locker. Sie wollte ihm nicht wirklich weh tun, nur zeigen, wer hier die dominatere Person war. Und das war nun eindeutig sie.
Als er jedoch dann noch eine Option in den Raum stellte und ihr dabei in die Augen sah, kribbelte es etwas in Natashas Körper. Und dann der Kuss. Ihr ganzer Körper kribbelte stark und angenehm. "Hm, könnt ich auch sagen, oder ich sag Stark das ich mir danach selber ein Kuss gestohlen habe" meinte die Romanoff und legte nun von ihr aus ihre Lippen auf die von Clint. Ihre Hände lagen nun wirklich sehr locker auf den Armen von Hawkeye. Natasha konnte nicht sagen wieso und warum sie diesen Kuss von ihr intensivierte, aber es fühlte sich gut so an.
Nichts desto trotz musste die schöne Russin dann den Kuss beenden, immerhin brauchte sie Sauerstoffnachschub.
"Vielleicht erwähne ich den Kuss lieber nicht. Nicht das Tony Stark auf einen Toten neidisch wird" hauchte Natasha zu Clint und lächelte ihn lasziv an. Sie griff nach hinten zu dem Tisch und schnappte ihr Weinglas um daraus einen Schluck zu trinken. Noch wollte sie nicht von Hawkeye runter klettern, immerhin gefiehl es ihr, die Dominatere zu sein, und die Aussicht war nicht schlecht. Das Glas war leer und Natasha schaffte es das Glas wieder auf den Tisch zu stellen, ohne von Clint runter zu rutschen.

Clitn hätte garantiert nicht damit gerechnet, dass sie seinen Kuss erwiderte und ihn gleich noch einmal wiederholte und intensivierte. Das war... überraschend, aber alles andere als unangenehm. Die Wärme, die durch seinen Körper kroch, war mehr als Wärme in einem beheizten Raum. Es war... gut. Einfach gut. Was der vermeindliche Tod alles auslösen konnte. Er war so krass. Aber wenn er bedachte, dass er hätte sterben können, ohne Natasha jemals geküsst zu haben... nicht wirklich, was er erleben wollte. Er musste sie einmal geküsst haben und das war nun der Fall. Es war besser, als er es sich erträumt hatte, so viel besser.
"Mh, ein Kuss reicht. Ich glaube unser guter Tony ist nicht in der Lage mit einer trauernden Liebenden umzugehen... auch wenn ich glaube, dass er sofort kommen wird, wenn du ihn anrufst." Aber sie mussten die anderen warnen. Er sah ihr dabei zu, wie sie noch einen Schluck Rotwein trank. Hawkeye befreite eine Hand und platzierte sie auf ihrem Hinterkopf, um sie ranzuziehen. Auf ihren Lippen schmeckte er noch den Rotwein.
"Mh... Schmeckt gut.", stellte er grinsend fest. "Aber, Tasha... ganz ehrlich? Ich könnte gerade hier und jetzt einschlafen." Er hatte die letzten Tage kaum geschlafen und dann auch noch in einem Frachtraum und auf einem Boden... weiches war gerade tödlich. Und dann war es auch noch warum und bequem.

"Ey, was willst du nun damit andeuten?" fragte Natasha. Was hatte Clint nur mit Stark. Hatte sie irgendwas verpasst oder versuchten die Herren von der Avenger Initiative immernoch den Platzhirsch zu makieren. Natürlich merkte die Romanoff wie Hawkeye seine Hand befreite und an ihren Hinterkopf legte, aber sie genoß sogar den Kuss anstatt irgendwas dagegen zu tun. Es war wie eine Droge. Eine sehr natürliche Droge.
"Dein Glas ist noch voll" raunte die Agentin dem Herren unter ihr zu, doch dann verkündete er sein Bedürfniss. "Na dann kleiner, ich hab ein riesengroßes Bett. Werden wir beide ja darauf passen." meinte die Spionin und stand von Clint auf.
Geschmeidig ging sie in ihr Schlafzimmer und öffnete den Schrank. Dort hatte sie eine riesengroße Kiste stehen mit Hawkeye beschriftet. Es waren die Persönlichen Dinge, die SHIELD eben noch von ihm hatten und man gab es ihr.
In der Kiste fand sie auch ein Shirt von ihm, das er anziehen konnte, weil so konnte er ja schlecht schlafen gehen. "Cliiiint, machst du mir mein Kleid auf?" fragte Natasha und hatte schon ihr Nachthemd in der Hand. Unter das Kopfkissen legte sie ihre Waffe.

"Ich will gar nichts andeuten... aber wir wissen beide, dass Tony alles andere als die Sensibilität auf zwei Beinen ist." Der erhebliche Unterschied zwischen ihm und Clint war dann doch, das Clint es verstand mit Natasha umzugehen, sie kannten sich bereits so lange, länger als die meisten. Jedenfalls war sie die Partnerin, mit der er es bis dato am längsten ausgehalten hatte und umgekehrt ebenfalls. Sie war das, was Familie für ihn am nächsten kam. Bitter, aber wahr.
Er folgte ihr stillschweigend ins Schlafzimmer, wo ein Beweis stand, dass es jeder wusste, dass sie sich wohl gegenseitig am nächsten waren. Da waren seine persönlichen Gegenstände, das einzige, was bewies, dass Clint Barton existierte, neben Natasha... denn wäre er nicht bereit gewesen sie am Leben zu lassen... ein anderer Agent hätte sie getötet ohne mit der Wimper zu zucken.
Clint legte erst einmal vorsichtig den Finger- und Armschutz ab. Beides hatte sich in der Woche ins Fleisch gebohrt. Natasha war sein Zustand entweder noch nicht aufgefallen, oder sie wollte höflich sein und sagte nichts dazu, dass er wirklich verlottert aussah. Er hatte seit seiner 'Ermordung' seine Kleidung logischerweise nicht mehr wechseln können. Sein Köcher stand bereits in der Ecke ihres Schlafzimmers. Schnell legte er noch die Nüsse weg von ihrem Bett und nahm das Shirt entgegen. Ohne große Umschweife zog er seine Sachen aus, also seine Schutzweste und das Shirt darunter.
Lächelnd kam er ihrem Wunsch nach das Kleid zu öffnen. Dann widmete er sich wieder seinen Sachen. Die Stiefel hatten ebenfalls schon ihre Spuren hinterlassen. Aber es passte schon. Er seufzte. Er konnte zwar seinen Köcher retten, aber... sein Bogen war hinüber. Aber dieses Bett sah besser aus als jede Pritsche, die er bisher gesehen hatte. Also legte er sich hin... und war keine 10 Sekunden darauf schon eingeschlafen.

Da hatte Clint recht, was er über Stark aussprach. Sensibilität ist ein Fremdwort für den Unternehmer. Das Clint ihr das Kleid aufmachte, war sehr nett, vor allem wenn schon jemand da ist der ihr dabei helfen konnte. Natasha mochte das Kleid nicht, wegen dem Reißverschluss, weil er so schlecht zum öffnen war, zumindest für die Person die drin steckte.
Kaum hatte sie sich umgezogen, lag schon Clint im Bett und schlief.
Natürlich war es Natasha aufgefallen, wie lädiert er war, aber der Schlaf war wohl wichtiger.
Die Romanoff legte sich zu ihm und schob ihre Waffe unter das Kopfkissen. Noch eine Weile beobachtete die Russin ihren Freund, der so friedlich vor ihr schlief. Ihre Gedanken drehten sich um das was sie heute erfahren hatte. Es gab einen Maulwurf der es auf das Avenger Team abgesehen hat, doch wo war das Motiv. Vielleicht irgendeine Regierung? Wieso aber wurde dann Clint verraten, hat es was mit seiner Mission zu tun? gibt es da eine Verbindung mit der Zielperson und dem Maulwurf? Und wieso wurden sie nicht auf der Trauerfeier angegriffen?
Irgendwann schlief auch die Agentin ein und wurde früh wach. Ein Alptraum hatte sie morgens um 5 aus den Federn gerissen. Mit der Waffe hatte sie auf die Luft gezielt, auf einen vermeindlichen Angreifer, den es nur in ihrem Traum gab. Clint schlief noch immer. Wahrscheinlich hatte er die gesamte letzte Woche kaum geschlafen und war nur auf der Flucht.
Also stand Black Widow auf, legte für Clint Handtuch und Duschgel hin und sprang selber kurz unter die Dusche. Clint war am Leben, zwar lediert aber quitsch lebendig und das zauberte der Rothaarigen ein Lächeln auf das Gesicht. Gut die Erinnerung war auch mit Schuld an dem Lächeln.
Fertig geduscht und umgezogen bestellte die Romanoff als Natasha Rushman das Frühstück, So wie Hawkeye gestern reingeschlagen hatte beim Essen, würde es sie nicht wundern wenn er auch noch am Morgen Kohldampf hatte. Aus ihrem Geheimschrank holte sie noch einen Verbandkasten, Agent Barton würde sicherlich auch irgendwo offene Stellen haben.

Als Clint wieder aufwachte, fehlte die Freundin bereits. Sie lag nicht neben ihm im Bett und daher sammelte er sich langsam auf. Der Blick fiel sofort auf Duschgel und Handtuch. Er schmunzelte. Ja, man sah ihm also den Dreck doch an. Er sammelte dieses zusammen und ging dann ins Badezimmer, wo er ausgiebig duschte - kalt natürlich. Mit dem Handtuch um die Hüften ging er zurück ins Zimmer, um das Shirt zu suchen, dass sie ihm aus dem Karton gesucht hatte. Es war immer noch faszinierend, dass man ihr seine Sachen gebracht hatte und sie nicht einfach auf den Müll geworfen hatte. Gut, sein Herz hing nicht wirklich an den Sachen, warum auch? Sein Herz war an seinem Bogen gehangen, aber den hatte er nicht mehr. Deutlich frischer, mit ordentlichen Klamotten, die er selbst aus dem Karton gefischt hatte, ging er dann raus... und wurde total überrascht. Frühtstück. Natasha hatte Frühstück besorgt.
"Ich muss wirklich gestorben sein... Tasha, du bist ja heute echt süß." Also zu ihm. Aber Gott, er hatte solchen Hunger. Sie war einfach großartig. Hawkeye verpasste ihr einen Kuss auf die Wange und griff sofort zu... dann sah er den Verbandskasten. Das sah schon eher nach ihr aus. Zu schade, dass sie so schnell wie möglich alle warnen mussten, sonst könnten sie noch den Tag alleine genießen.