Home, Goodwood & Happy Birthday

Sebastian blieb sein Brötchen im Hals stecken als Luke unverblümt Sebs Eltern erklärte da er ihr Enkel wurde.
Schnell kippte der Heppenheimer etwas Saft in seinen Rachen um das Stück herunter zu spülen. Aber wie ihm ging es wohl einigen am Tisch. Besorgt sah der Welpe zu seinen Eltern. Beiden stand der Mund offen. Dann sah Seb zu seinem viel jüngerem Bruder der etwas zu überlegen schien.
"Dann bin ich ja sein Onkel, das ist irgendwie komisch." meinte Fabian und griff zum Nutella. Anscheinend war sein Bruder der einzige der den das nicht sonderlich zu stören schien.
Es klingelte an der Türe und Sebastian hoffte das es nicht sein Sondergast war. "Ja rein theoretisch Luke. Aber rein praktisch gesehen fehlt uns der Altersabstand. Zudem glaube ich nicht das Ann begeistert wäre noch einen Elternteil für dich zu haben." meinte Sebastian und sah wie Ann eine Flasche hochprozentiges holte während Britte die Kühe betrat.
"Alles gute zum Geburtstag" beglückwünschte die Blondine das Geburtstagskind. "Danke" kam es von Sebastian und umarmte sie, wobei er Marks Blick suchte. Er durfte ihm nicht sauer sein wenn er Britta umarmte. "Hier ich hab dir ein Geschenk mitgebracht." wies die Blondine drauf hin und Sebastian bekam übergroße Augen. "Geschenk, für mich.... Oh danke" kam es hyperaktiv von dem Heppenheimer. Vorsichtig packte er das Geschenk aus und hatte dann eine Digitalkamera und ein Fotoalbum in der Hand. "Ich dachte du könntest es gebrauchen, für die Zukunft" meinte Britta.

Es war schrecklich seltsam, die Situation nun. Britta saß mit ihnen am Tisch und dann hatte Luke auch noch vor Sebs Eltern unverblühmt zugegeben, dass er technisch gesehen nun bald ihr Enkel sein würde.
"So gesehen trifft die Enkelsache aber auch auf Mitch zu. Er ist quasi schon in die Familie adoptiert. Wir sind seine Familie weit weg von zuhause." Mitch lächelte etwas verlegen, nickte aber.
"Keine Sorge, wir sind beide ohnehin sehr pflegeleicht. Die Verwandtschaft wird sich wohl meistens in Renneinladungen äußern und zu Mitchs Rennen werdet ihr wahrscheinlich sowieso kommen. Ab spätestens 2015 ist er bei Red Bull, vielleicht schon 2014." Mark seufzte.
"Hört ihr beiden mal bitte auf alle zu überfordern?", bat er seine Söhne, als Britta Seb ihr Geschenk gaben. Luke sprang auf und wollte wohl einfach weiter machen. Er packte das Geschenk einfach vor Seb.
"Von Mitch und mir."

Sebastian saß nun etwas kleinlaut am Tisch und mampfte sein Frühstück. Ihm war es unangenehm das die Enkelsache noch nicht vom Tisch war. "Ich hab zwar kein Plan um was es geht, aber ich glaub darüber sollten wir reden, Ma...Seb" kam es von Britta. Am Anfang hatte sie gut gelaunt gewirkt, hatte gelächelt, aber dann wurde ihr Blick traurig und sie sah nur zu ihrer Tasse. Es nagte wohl noch immer was geschehen war.
Doch dann kam das nächste Geschenk. Wieder packte Sebastian das Geschenk behutsam aus. Er wollte ja nichts beschädigen.
Und dann hatte er einen Helm in der Hand und seine Augen wurden groß. Er mochte Helme und das war ein Motorradhelm. Das Design war klasse und ein schmunzeln trat auf seine Lippen als er die Silbernen Linien sah. Die Jungs hatten echt an alles gedacht.
"Danke Jungs, dann kann ich ja mal mit euch mitfahren." sagte Sebastian und fuhr vorsichtig über den Helm.
Ann kam dann nun zu ihm. Sie reichte ihm etwas was auf ein Buch deuten ließ. Bitte kein Formel 1 Buch dachte der Heppenheimer und öffnete die Umverpackung. Hervor kam ein australisches Kochbuch. "Damit Du Mark was Kochen kannst wenn er mal wieder ganz arg heimweh hat" flüsterte Ann ihm zu und er umarmte sie kurz zum Dank.

Mark war wirklich froh, dass das Thema Enkel und so weiter erst einmal vom Tisch war und stattdessen nun doch schon die Geschenke dran waren. Als Ann und die Jungs ihm ihre überreicht hatten, grinste Mark seinen Verlobten an.
"Geschenk von mir und meinen Eltern steht vor der Tür, Sebby. Du musst leider rausgehen, um es dir anzusehen." Er hatte das Motorrad auch schön mit einer Schleife verziert. Sein Vater hatte es sehr fachmännisch beschafftt und besorgt. Es war ein sehr gutes Bike, dafür, dass Mark einfach mal keine Ahnung hatte, wie gut Seb überhaupt fuhr.
"Ich würde vorschlagen, dass du rausgehst, dann muss ich mit dir und Britta sprechen... im Büro oben." Ann wusste schon Bescheid. Sie würde die Jungs schon in Schach halten. Während er Seb also nach draußen laufen sah, ging er schon mal nach oben ins Büro und suchte die Faxe von Christian raus. Faxe, die er am liebsten jemandem um die Ohren schlagen würde. Wenn er geahnt hätte wie weit die Sabotage zurück reichte. Aber das würde ein Nachspiel haben, ein unangenehmes für jemanden. Nebenher räumte er schnell die Unterlagen für MW Arden weg und auch die für das vielleicht baldige Moto GP Team.

Ein Geschenk das draußen stehen musste? Das musste ein großes Geschenk ein. Ein richtig großes Geschenk. Und so waren nun Sebastians Augen, riesengroß.
Als Mark dann ihm die Anweisung gab, danach in sein Büro zu gehen, weil er ja mit Britta reden wollte, stand Sebastian auf und flitzte nach draußen. Dort stand sie. Eine wunderschöne Yamaha. Und die Schleife zeigte das es seine war. "OH MEIN GOTT" quietschte Sebastian und sprang um das Motorrad herum.
Plötzlich ging ein Blitzlicht an. Mitch hatte ihn fotografiert wie er wohl einen Känguru imitierte.
Sebastian freute sich noch eine Weile doch dann wollte er die Britta-Mark Geschichte klären.
Oder klären lassen.
Er ging mit der Blondine in Marks Büro und sprang seinen Verlobten gleich an. "Daaaanke, das Geschenk ist soooo toll." bedankte sich der Welpe und drückte seinem Australier einen Kuss auf die Lippen. "So aber nun zu euch zwei. Ich hab das Gefühl das 2009 einiges gehörig schief lief." meinte der Heppenheimer

Mark schmunzelte in den durchaus stürmischen Kuss seines Partners, der schon mehr sagte, als deessen Worte. Er freute sich über die Yamaha. Nun gut, er hatte sich nun auch quasi in eine solche Familie eingeheiratet. Yamaha, Geschwindigkeit, das lag ihnen hier nunmal im Blut. Mit den Yamahas hatte es für ihn und Luke angefangen, auch für seinen Vater.
"Freut mich, dass es dir gefällt." Es freute ihn wirklich, aber die ganze Geschichte lag ihm hier schwer auf dem Herzen. Denn die Erkenntnisse, die er gewonnen hatte, waren wie ein Schlag in den Magen gewesen. Und er musste sich dringend bei Britta entschuldigen.
"Oh, da ist nichts schief gegangen. Da lief alles nach Plan, nur nicht nach unserem." Mark seufzte und sah Britta direkt in die Augen.
"Zuerst, Britta... möchte ich mich bei dir entschuldigen. Ich war ein Arsch und das tut mir Leid." Es fiel ihm nicht einmal schwer sich zu entschuldigen. Wie er sie behandelt hatte war falsch und er bereute es.
"Aber nun macht euch mal den Spaß die Dokumente anzusehen. Vor allem das, in dem Britta erklärt, dass sie aus persönlichen Gründen unbedingt zu Sebastian möchte. Achtet auf die Unterschrift." Wenn das ihre Unterschrift war, war er ein Meerschweinchen.

Sebastian drückte Marks Hand ein wenig und griff dann nach einen der Faxe. Was er da las war ja mal wohl die Höhe.
"Egal wer dafür zuständig ist, ich mach den fertig. Das ist doch alles bullshit" beschwerte sich der Welpe, aber Britta japste auf. "Das ist nicht Bull Shit, das ist von Grund auf gelogen. Mein Schreiben das ich zu Mark zurück möchte ist drei Wochen vor diesem Fax bei ihnen eingegangen. Soviel zum Thema das ich kein Gesuch abgegeben hätte, stattdessen lieber bei dem Welpen bleiben will...Oh Sorry Sebastian." beschwerte sich Britta und wedelte mit dem Zettel den Mark ihr gereicht hatte.
"Herr, was muss ich tun um nicht mehr als Welpen zu gelten." fragte Sebastian gespielt theatralisch. Es machte ihm nichts mehr aus das er als Welpe galt.
"Aber ehrlich, wer würde einen Keil zwischen euch treiben? Was für einen Sinn gibt es? Es war so gesehen nur eine Scheiß Aktion von Red Bull" fragte der Heppenheimer und Britta sah ihn nur an.

"Ist es nicht offensichtlich?", fragte Mark sofort, als Sebastian sich fragte, wer einen Keil zwischen ihn und Britta treiben wollte.
"Der gleiche, der dafür sorgt, dass ich nur jahresweise verlängert werde. Der gleiche, der den Wechsel angeleiert hat. Wahrscheinlich auch der gleiche, der Brittas Unterschrift auf dem Schreiben mit dem Gesuch des Wechsels gefälscht hat. Du hast mir doch gesagt, dass ihr nach Bahrein zu Dr. Marko gegangen sein. Wer sonst hätte auch nur den Hauch eines Interesses daran mich mit schlechteren Resourcen dastehen zu lassen, als dich? Er musste doch nur dafür sorgen, dass Britta zu dir kommt und die Lügen verbreiten und voila war ihr Weg zurück schon versperrt. Das kann nur Dr. Marko gewesen sein. Kein anderer hat ein Interesse daran." Mark sah auf die Unterlagen, sah auf andere Unterlagen, die da lagen. Und plötzlich legte sich irgendein Schalter in ihm um: Marko versuchte ihn runter zu bringen, Seb auf seine Kosten zu pushen. In seinem Kopf drehten sich die Gedanken in Höchstgeschwindigkeit um sich selbst und ein Gegenstand manifistierte sich in seinen Gedanken: Der WDC- Pokal. Am Ende dieser Saison würde er in seinen Händen sein und wenn es das letzte war, was er tat. Vielleicht sollte er Vernunft und alles andere endlich mal sein lassen, die Angst außen vor lassen und fahren. Er konnte es.
"Diese Arschlöcher können mich mal kreuzweise. Der Titel gehört mir.", flüsterte er, als er auf das Faxgerät sah.

Schuldiger hätte Sebastian wohl gar nicht mehr schauen können als man ihm alle Gründe aufzählte wer dafür verantwortlich war.
Dr. Helmut Marko.
Sebastian war fassungslos. Hier ging es nicht um einen Vorteil bei einem Rennen heraus zu schlagen, hier ging es direkt um Mark.
Beinahe hätte der Welpe Marks Gemurmel überhört. Sofort schlang der Welpe seine Arme um seinen Verlobten. Plötzlich schrie jemand auf. Es klang nach Mitch. Was war nun passiert? Stille, dann würde die Bürotüre aufgerissen. Mitch stand grinsend da und zeigte mit dem Finger auf auf Sebastian. "Duuuu... Danke" keuchte er und rannte dann wieder los.
"Hä? Was ist nun los?" fragte Britta verwirrt. "Ich denke ein spezieller Kiwi mit dem Namen Simon ist hier endlich angekommen." erklärte Sebastian breit grinsend.
"Seid ihr beiden wieder lieb zueinander?" fragte dann der Heppenheimer hoffnungsvoll.

Mark lehnte sich an seinen Verlobten. In ihm brodelte es noch immer, bis Mitch schrie. Sofort sprang er auch, alarmiert. Bis der Junge nach oben gerannt kam und irgendwas mit Seb machte.
"Du hast Simon eingeladen?", fragte Mark überrascht. Das war ja wohl einfach niedlich. Und gut mit gedacht. Er sah sofort, warum Mitch nun so aufgedreht war. Er liebte seinen Bruder heiß und innig und auch umgekehrt. Manchmal hatte er das Gefühl sie wären Zwillinge, so einig waren sie sich. Freudig küsste er Seb.
"Von mir aus ja." Britta nickte ebenfalls. Mark griff kurz nach ihrer Hand, als das Telefon klingelte. Mark nahm sofort ab. Es war ein Anruf vom Management. Na große Klasse. Was er hörte, erschreckte ihn ungemein.
"Wie... wie geht es dir?", fragte er erst einmal irritiert, hörte sich die Details an und sank dann blass zurück in den Stuhl. So viel zum Thema Angst vergessen. So viel zum Thema der Pokal gehörte ihm.
"Beim Straight Line Test von Marussia ging etwas schief. Maria hatte einen schweren Unfall.... es ist lebensbedrohlich..."

Sebastian grinste in den Kuss. Nachdem Mitch so eine Heulattacke beim Juwelier hatte, war ihm nichts anderes übrig geblieben. Er wollte das alle an seinem Geburtstag glücklich waren.
Und umso glücklicher war er auch als Mark und Britta sich vertrugen.
Aber sein Hochgefühl machte einen Sturzflug als Mark den Anruf entgegen nahm. Sein Verlobter sah verschreckt aus, als würde er richtig schlechte Neuigkeiten erzählt bekommen.
Und das war auch so.
"Oh Gott können wir irgendwas tun?" fragte der Welpe sofort. Blöde Frage aber Sebastian wollte immer helfen, auch an seinem Geburtstag.
"Ich ruf Christian an" beschloss Britta und ging raus. Kaum war sie draußen lehnte sich der Welpe an den Tisch an, so nah wie möglich neben Mark. "Wie konnte sowas passieren? Kennt man die Unfallursache?" fragte Sebastian und biss sich auf die Lippen. Ausgerechnet heute, ausgerechnet dann als alles richtig gut lief.

"Wir sind keine Ärzte." Mark schluckte. Eine Ursache direkt kannte er nicht, aber es klang, unglücklicherweise nach menschlichem Versagen. Nicht unbedingt nach Marias, sondern nach einer Fehleinstellung, bestenfalls war es ein Materialfehler.
"Sie ist in eine geöffnete Laderampe gekracht, auf Augenhöhe..." Und der Helm war ein Schwachpunkt in der Fahrersicherheit. Es wurde zwar ständig verbessert, aber das hieß noch nicht, dass es perfekt war, sah man nun auch wieder. Das war, wie er vermutete, lebensgefährlich.
Mark warf den Laptop an und nahm die Mail sofort an, die diesbezüglich gekommen war. Das sah wirklich böse aus. Wenn sie Glück hatte, war da nichts weiter passiert. Die Arme. Aber tun konnten sie nun wirklich nicht viel. Wie denn auch?
Mark stand auf und legte seine Arme um seinen Verlobten. Er ließ seinen Kopf auf Sebs Schulter sinken und atmete seinen Duft ein. Sebastian war ein Halt, ein wichtiger Halt.
"Das war echt süß, dass du Simon hergeholt hast. Hatte Mitch wieder so Heimweh?"

Mark hatte Recht, sie waren keine Ärzte und wahrscheinlich auch keine große Hilfe in irgendeiner Hinsicht. Und dann sagte Mark das die Laderampe auf Augenhöhe war, war für Sebastian irgendwo klar das Maria einen schweren Weg vor sich hatte.
Sebastian schlang seine Arme um seinen Verlobten. "Ja, als wir beim Juwelier waren bekam er tierisch Heimweh und hat erzählt das er seinen Bruder total vermisst und ich wollte doch eigentlich das alle an meinem Geburtstag glücklich sind." erzählte Sebastian. Er schmiegte seinen Kopf an Marks Körper.
"Alles ok bei euch oben?" rief Ann.
Sebastian sah seinen Verlobten an. "Ist alles ok?" fragte der Heppenheimer. Die ganze Situation war beschissen. Eigentlich sollten sie feiern, seinen Geburtstag feiern, aber die Nachricht trübte die ganze Stimmung und er würde sich wahrscheinlich schlecht fühlen jetzt großartig Party zu machen.

Mark seufzte. "Ja, alles klar."So wie Ann rief, war es Zeit nach unten zu gehen und das tat er auch... nur kam er nicht weit, denn da klingelte schon wieder das Telefon in seinem Büro. Er ging ran und folgte dann, nach einem kurzen Gespräch erst nach unten, wo die ganzen Familien schon warteten. Luke schien aktives Schmollen zu betreiben, während Mitch nirgends zu sehen war. Verständlich, Mitch war wohl mit Simon unterwegs, zeigte ihm sein Haus oder den Garten oder sonst was und Luke war alleine. Mark stupste ihn an.
"Magst du Fabi nicht mal die Devils zeigen." Er nickte und winkte seinen baldigen Onkel zu sich. Gemeinsam gingen sie raus.
Mark streichelte durch Sebs Haare.
"Spätestens der Kuchen bringt alle wieder an einen Tisch. Und unsere Gäste später auch." Klar, Seb wollte nur im engsten Kreis feiern, aber da hatte er die Rechnung nicht mit den Mitarbeitern und Freunden gemacht, die in der Umgebung wohnten. Nacher würde hier Full House sein.
"Ach ja, Leute. Der Vertrag steht. Ab nächste Saison bin ich in der Moto GP."

Sebastian ging runter, während Mark mal wieder ans Telefon musste. Hoffentlich war es keine schlechten Neuigkeiten. Das wäre einfach nur doof.
Luke erzählte das Mitch mit seinem Bruder draußen wäre und schmollte vor sich hin. Der Welpe konnte sich nicht helfen, aber er hatte das Gefühl das Luke gerne mit dabei wäre, oder Mitch bei sich hätte. Der Heppenheimer schnappte sich seinen Kaffee und nippte daran.
Mark kam wieder und schickte Luke mit Fabian raus. Seb wusste das sein Bruder seinen Spaß mit den Devils haben würde. Gerade wenn die kleinen wieder schreien würden.
Seb nippte wieder an seinem Kaffee und genoss mal wieder die Berührungen von Mark.
"Gäste? Kommen etwas noch mehr?" fragte der Welpe. Er hatte nicht mit mehr gerechnet. Er wollte ja eigentlich nur im engsten Kreis feiern.
Der Heppenheimer lehnte sich gegen seinen Australier als dieser dann erzählte das er ab nächsten Jahr in der Moto GP ist. Sofort versteifte sich der deutsche Fahrer und klammerte sich an seine Kaffeetasse, wie ein Ertrinkender an eine Rettungsboje. "Oh, ähm, toll" stammelte der Welpe und fand es alles andere als toll. Er wollte seinen Australier als Teammate behalten.

"Ja, aber ich kann nichts dafür. Wirst schon sehen." Es war ja nicht so, als hätte Mark dem Team schon mehrfach gesagt, dass Seb nur eine kleine Feier wollte... es war ja nicht so, dass das Team auf ihn hören würde. Das taten die meisten schon lange nicht mehr.
Mark bemerkte natürlich die verhaltene Reaktion der Vettels. Norbert Vettel sah sogar recht empört drein.
"Bring dich doch gleich um, Mark. Und wie sollen wir dann Sebastian trösten?" Mark lachte.
"Bei Gott, so war das nicht gemeint. Ich habe gerade einen Anruf erhalten, dass der Kaufvertrag durch ist. Ich bin nun Besitzer eines MotoGP Teams. Ich bin viel zu alt, um mit denen da zu fahren. Wenn, dann hänge ich noch ein Jahr Red Bull dran und das war es." Und das meinte er auch so. Er war nun in dem Alter, in dem der Rücktritt nicht mehr nur eine Option war, sondern etwas, das definitiv bevor stand. Und er hatte gut vorgesorgt. Wahrscheinlich besser, als jeder andere. "Ich lass lieber die Jungspunde fahren." Er lachte und küsste Sebastian kurz.
"Mh, Britta, hast du nicht Lust beim Rennen die ganzen Pärchen- Sachen zu handhaben? Wir wollen es da öffentlich machen."

Wenn Mark meinte das er nichts dafür konnte, dann konnte das nur das Team sein.
Seb konnte natürlich nur zu gut nachvollziehen wieso sein Vater solche Worte benutzte. Er war es ja auch der ihn nach Valencia trösten musste als Mark da seinen Unfall hatte.
Und dann kam die Erleichterung. Mark wollte nicht selber fahren, er hatte nur einen eigenes Rennteam bei der MotoGP. Aber trotzdem war es ein Wermutstropfen dabei. Mark ging vielleicht nach dieser oder nächster Saison. Klar Mark war nicht mehr der Jüngste, aber dennoch fand es Sebastian schade.
Britta kam pünktlich zum Kuss und schmunzelte. "Klar gerne, aber das heißt Sebastian, wir sollten uns überlegen ob wir jetzt die Trennung zwischen dir und Hanna publik machen oder nicht. Beziehungsweise ob wir dann nach dem ihr euch geoutet habt, in einer Pressemeldung das klar stellen das ihr beide jeweils vor eurer Beziehung zueinander die Beziehung zu euren Damen beendet habt. Wobei... Mark da könnte noch arbeit auf dich zu kommen, immerhin die Sache mit du weißt schon wird sicherlich auch wieder hochgeholt werden. Gibt es irgendwas was ich wissen sollte?" fragte Britta und Sebastian sah zu Mark. Britta war wieder voll in ihrem Element, während Sebastian gerade nur überlegte ob das nicht bis morgen Zeit hat.
"Können wir das nicht morgen klären?" fragte daher der Welpe und zog einen Schmollmund.

Gab es etwas das sie wissen sollte? Na, wenn das rauskam, war die Kacke aber auch wirklich royal am dampfen.
"So gesehen, zwei Dinge: Stefano wusste, dass ich schon vor ihm etwas für Seb empfunden habe... und Stefano weiß, dass Luke mein leiblicher Sohn ist. Wenn das rauskommt, dann kan ich sowieso gleich gehen." Das war so ziemlich der Supergau der ganzen Geschichte, wenn rauskam, dass Luke sein Sohn war. Wenn rauskam, dass Mark schon früher etwas für Sebastian empfunden hatte, vor dem Streit, war das ja in Ordnung. So gesehen hatte er ja wenig zu verbergen, sehr wenig sogar.
"Aber Seb hat Recht. Ein andermal, morgne oder so. Heute braucht er nicht noch mehr Tragödien." Er streichelte noch mal durch die blonden Haare, als wieder sein Telefon klingelte.
"Leute, echt mal.", seufzte er und ging hoch. Konnte das Telefon nicht ein einziges Mal still stehen? So für fünf Minuten? Aber nein. Er nahm ab und ihm wurde wieder ganz, ganz anders, aber auf eine... möglicherweise positive Art.
"SEBASTIAN! Komm bitte mal in mein Büro." Mark schmiss den PC sofort wieder an und empfing die Mail, die noch angekündigt war. Eine, die ihr Leben nun doch für immer verändertn würde.

Britta hörte aufmerksam zu und stutzte dann. "Luke ist dein Sohn? Wieso hast du nie was gesagt?" kam es von ihr und sie sah Mark einfach nur an. Seb konnte sich vorstellen wieso Britta das nun fragte. Immerhin hatten die beiden vor ihm zusammen gearbeitet. "Egal, reden wir morgen darüber. Nur das mit Luke sollten wir weiterhin geheim halten" meinte Britta. Sebastian nickte. Morgen darüber zu reden klang traumhaft in seinen Ohren.
Doch dann klingelte mal wieder Marks Telefon und der Heppenheimer verdrehte die Augen. Könnte jemand mal bitte den Stecker ziehen?
Mark ging, zum Leidwesen von Sebastian, an das Telefon im Büro. Seufzend wartete er bis Mark so schrie. Der Welpe zuckte richtig zusammen und rannte schon ins Büro, wobei er zwischenzeitlich ins Straucheln kam.
"Mark was ist? Was ist passiert?" fragte Sebastian entsetzt und kam zu ihm.

Mark war ganz froh, dass Sebastian sofort nach oben gekommen war. Er winkte ihn zu sich, sodass er auf den Monitor blicken konnte.
"Happy Birthday.", hauchte er, als er auf die Bilder zeigte, die auf dem Bildschirm aufgerufen waren.
"Das ist Abbey." Sie war so ein bezauberndes Baby, mit ihren blonden Löckchen und den blauen Augen, die er von Seb zu kennen glaubte. Sie sah aus, als wäre sie Sebs und Hannas leibliches Töchterchen.
"Wir sollen so bald wie möglich nach Sidney, zur Anhörung.", erklärte der Australier. Im Grunde musste er fast nichts mehr dazu sagen. Eine Anhörung bedeutete, dass man sie als Eltern der Kleinen in Erwägung zog. Und das hatten sie ihrer Mutter zu verdanken, die einen entscheidenden Schritt gemacht hatte, um ihnen die Adoption zu erleichtern. Dazu kam natürlich noch, dass Mark in Australien bekannt war. Man wusste, dass er finanzielle Mittel hatte, um die Kleine bestmöglich zu versorgen.
"Das ist unsere Tochter."

Sebastian huschte zu Mark und sah sich an, was dort auf dem Bildschrim war. War das möglich? Sollte das wirklich bedeuten das dieses kleine wunderschöne Geschöpf bald teil ihrer Familie sein wird?
Mark bestätigte die erste Vermutung des Welpen als er sagte das sie bald nach Australien müssten zu einer Anhörung. "Gerne, wann?" ehrlich gesagt konnte der Heppenheimer es kaum abwarten diesen Engel persönlich kennen zu lernen. "Unsere Tochter... das klingt fabelhaft" hauchte Sebastian, drehte sich zu seinem Verlobten um und küsste ihn stürmisch. So eine Meldung versüßte einem den Geburtstag ungemein und half über den Schock von Maria hinweg. Der Welpe würde am liebsten Mark gar nicht mehr los lassen, hauchte zwischen den vielen, stürmischen und liebevollen Küssen ein "Ich liebe dich" auf die Lippen.
Bald waren sie also zu fünft. "Meinst du wir sollen es Mitch und Luke auch sagen, sie gehören doch auch zur Familie, wie Abbey" fragte der Welpe flüsternd als er sich endlich von Mark lösen könnte.

"Direkt nach Silverstone. Das heißt direkt nachdem wir unsere Arbeit erledigt haben." Da hatten die beiden jedenfalls 2 Wochen Zeit und auch davon fast 10 Tage tatsächlich zur freien Verfügung, wenn er sich die Pläne so ansah und die hatte er sich ja längst besorgen lassen. Er wusste eben gerne vorher Bescheid wo sie wann sein mussten und das galt nun auch für Sebastian. Immerhin koordinierte er schon sich, Mitch, Luke und MW Arden, da machte eine Person mehr oder weniger nun auch nichts mehr aus. Dass das Mitschuld an seinem Zustand Anfang 2011 hatte, war Roger klar, aber keiner hatte es beispielsweise den Jungs gesagt. Warum auch?
"Noch nicht sicher, aber wir haben wahrscheinlich Glück: So bitter es auch klingt: Wir haben Promibonus und der ist in dem Fall gar nicht so schlecht. Dass sie uns so schnell nach dem Tod ihrer Mutter zu einer Anhörung geladen haben." Mark kannte sich mit der Rechtslage in New South Wales aus guten Gründen aus. Eine Lebenspartnerschaft war mit Sebastian in seinem Bundesland New South Wales möglich... eine Ehe hingegen war sogar verboten. Entsprechend war Australien sogar ausgeschlossen als Land, in dem sie heirateten. Es gab auch nur 3 Bundesstaaten, die Adoption für gleichgeschlechtliche Paare erlaubte, wieder gehörte New South Wales dazu. Australier aus der Gegend waren ohnehin alles andere als homophob, seltsamerweise. Sie würden zwar zur Anhörung ins Capital Territory müssen, aber zum ersten war auch dort die Adoption erlaubt, zum zweiten sollte es nach Richtlinien von New South Wales laufen, da sowohl er, als auch klein Abbey von dort stammten.
Der Formel1 Fahrer genoss den Kuss seines Partners und lächelte ihn an. "Ich liebe dich auch.", meinte er. Als es dann aber um die beiden Jungs ging, musste Mark den Kopf schütteln.
"Es stehen zwar wirklich alle Zeichen darauf, dass es gut geht, aber ich will nicht, dass sie enttäuscht werden. Wir stellen ihnen einfach ihre Schwester vor, wenn sie bei uns ist. So niedlich wie sie ist, hat sie sie ohnehin sofort um den kleinen Finger gewickelt." Und Ann sowieso. Mark war so froh, dass er den Behörden sagen konnte, dass es eine Frau im Haushalt gab, die sich auch um Abbey kümmern würde, dass es Brüder gab, die auf sie aufpassen würden. Es würde schon gut gehen. Was sollte gegen sie sprechen? Die Reisen? Wohl kaum.
"Du darfst heute Nacht übrigens mit mir machen, was auch immer du willst, Kleiner.", kündigte Mark an und zog Sebastian erneut in einen Kuss.

Also nach Silverstone. Gut dann machten sie eben einen kleinen Umweg über Australien um nach Hockenheim zu kommen. Aber so könnte Abbey schon mal einen Eindruck von Sebastians Herkunft gewinnen.
"Abbeys Mutter ist Tod?" fragte Sebastian nach. Das war Schade zu hören. Natürlich war es auch gut für sie zwei, aber dennoch schade das sie gestorben ist.
Das sie es den Jungs noch nicht mitteilte verstand der Welpe. Mark wollte ihnen keine Hoffnung machen. Was wenn es doch nicht klappte?
Doch daran konnte Sebastian einfach nicht mehr dran denken, als Mark sagte das er mit ihm heute Abend machen konnte was Seb wollte. Es lief ihm heiß und kalt den Rücken hinunter und wurde von dem Kuss etwas überrascht.
Der Heppenheimer saugte sich etwas an der Unterlippe des Australiers fest und grinste, als er sie wieder frei gab. "Alles? Ich nehm dich beim Wort" raunte Seb seinem Verlobten ins Ohr. Gott, er musste sich beherrschen. Vor allem weil die anderen sicherlich auf sie warteten. Und dann klingelte es an der Türe. Oh hoffentlich waren es nicht die Teammitglieder von Red Bull, aber als er Christian hörte, konnte er nur seufzen. "Wenn er Hanna nicht mitgebracht hat, gibt es für ihn kein Kuchen" flüsterte Sebastian etwas beleidigt.

"Kannst du.", meinte Mark grinsend. Warum sollte er ihn auch nicht beim Wort nehmen? Sie waren ein Paar, es war sein Geburtstag, da konnte er doch mal... ein paar mehr Freiheiten bekommen... hoffentlich artete es nicht zu sehr aus. Bei Stefano hätte er sich das nicht gewagt, weil er wusste welche kranken Fantasien er teilweise hatte.
Glücklicherweise klingelte es. Mark stand auf und ging langsam mit seinem Verlobten runter wo schon Christian begrüßt wurde. Hanna fand sich nicht neben ihm, dafür aber Ciaron und Rocky, hinter denen konnte er Gavin mit Freundin erkennen. Ups, es würde ja doch noch ganz schön voll werden. Hanna war aber sicher auch noch irgendwo. Mark schmunzelte.
"Ein Glück haben wir mehr Kuchen da.", verkündete er lachend. Viel zu viele unerwarteten Gäste waren hier, um dem Heppenheimer zu gratulieren. Rocky kam sofort zu Sebastian und knuddelte ihn herzlich.
"Alles Gute Kleiner.", freute er sich. Mark umarmte er nicht, aber auch das überraschte Mark wenig. Sie hatten nicht viel miteinander zu tun, so gaben sie sich nur die Hand. Dafür begrüßte mark Ciaron mit einer Umarmung, welcher wiederum Seb nur die Hand reichte... aber dann Mitch im Gehen einfing und knuddelte. Ja, ja, Marks Seite des Team liebte den kleinen Kiwi.

Geschockt sah Sebastian wer alles nun da war. Das waren einige mehr, als er gerechnet hat.
Christian ja gut ok, aber Rocky, Ciaron, Gavin und seine Freundin. Da hatte Mark recht das es gut war mehr Kuchen da zu haben.
Da er noch immer geschockt über die Gäste war, konnte ihn auch Rocky fast über den Haufen knuddeln. "Ähm Danke."
Natürlich verhielt sich Ciaron zurückhaltender. Klar er gehörte zu Marks Team und hat die Schikanen sicherlich nicht vergessen.
Was süß war, war wie Mitch von Ciaron umarmt wurde. Red Bull, aber vor allem Marks Team hatte einen Narren an ihm gefressen.
"KIIIIND!" schrie dann jemand. Hanna. Eindeutig. Ansonsten konnte außer ihm und ihr hier niemand deutsch. "Du hast das Geburtstag davor vergessen" tadelte der Welpe seine beste Freundin und fing die allzu stürmische Hanna auf. "Alles, alles gute" gratulierte sie ihm auf deutsch ehe sie dann ihm nochmal ganz nah kam und ein "ich bin schwanger" ebenfalls in Deutsch zuflüsterte. WOW das waren ja Neuigkeiten.
Doch bevor Seb irgendwie reagieren konnte, hatte die Blondine schon die Verlobungsringe entdeckt. "Ringe? Oh mein GOTT! Ihr seid VERLOBT!" quitschte Hanna und es wurde totenstill.