Home, Goodwood & Happy Birthday

Mark wusste noch ganz genau, wann ihn das letzte die Sonne tatsächlich geweckt hatte und wo das war. Es war in der Schweiz, in Sebastians Arrmen, als er dabei war sich von Stefanos Attacke zu erholen. Auch diesen Morgne war er erschöpft, aber positiv erschöpft. Nicht so erschöpft, wie noch vor gut ein einhalb Jahren, als das Burn Out an ihm nagte und er stellenweise nicht einmal aus dem Bett fand. Als er die Augen öffnete, blickte er sofort in Sebastians große blaue Augen, die regelrecht strahlten und glitzerten. Der Australier streckte sich kurz und schmiegte sich sofort wieder an seinen Partner.
"Guten Morgen.", flüsterte er zu Sebastian.
"Gut geschlafen?" Er hoffte nun ehrlich auf ein 'Ja'. Der Blick auf die Uhr verriet, dass es recht spät war, im Vergleich zu seiner üblichen Zeit, zu der er aufstand. Aber manchmal konnte man sich das doch gönnen. Vor allem nach der Nacht. Er schmunzelte und wuschelte dann durch Sebs Haare. Es war der erste Tag bei Goodwood, aber keiner der Fahrer war für heute vorgesehen. Nur die guten alten Herren Horner und Newey. Seb und er konnten ausspannen und dann in wenigen Tagen seinen Geburtstag feiern.
"Wie willst du eigentlich deinen Geburtstag feiern?"

Was war das für eine Frage? Nach der Nacht konnte man nur gut schlafen.
"Ja habe ich, und du?" fragte Sebastian seinen Verlobten. Verlobten. Es war einfach traumhaft. "Feiern... gute Frage. Auf jeden Fall mit meiner neuen Familie und meinem Zukünftigen Ehemann. Wenn es natürlich geht." kam es von dem Heppenheimer und er dachte nach. "Oh und ein Kuchen wäre toll" fügte der Welpe hinzu und streckte sich nochmal bisschen. "Oh Gott" japste Sebastian. "Muskelkater" erklärte der Blonde und bewegte seine Beine ein wenig. Eindeutiger Fall von ganz gemeinem Muskelkater in den Beinen.
Plötzlich klopfte es. "Dad? Dad, ich komm jetzt nicht rein, Mum wollte nur das du bescheid weißt, dass das Frühstück fertig ist." kam es von Luke.
Sebastian kicherte etwas. Oh ja, wahrscheinlich dachte der Junge sich schon was hier los war.
"Hm, sollen wir noch eine Runde hier liegen, oder doch aus dem Bett bequemen?" fragte Sebastian seinen Mark. Er wäre mit beiden glücklich, solange Mark bei ihm war.

Ein Plan formte sich, als Sebastian so redete, in Marks Gedanken. Jenson lebte in der Nähe, den könnte man auch einladen, Christian sowieso, inklusive Hanna, aber jemanden viel wichtigeren vor allem: Er musste Sebs Eltern herholen. Vielleicht auch seine Schwestern, wenn sie Zeit hatten. Sein kleiner Bruder musste wahrscheinlich noch in die Schule, aber man konnte ja mal anfragen. Und das schön als Überraschung tarnen.
"Kuchen ist ja gar kein Problem.", lachte Mark. Und Luke und Mitch würden hier sein, von demher, war das alles wirklich kein Problem. Notfalls, wenn Ann oder er keine Lust hatten zu backen, konnte man auch aus dem Pub einen Kuchen kommen lassen. Überrascht sah Mark seinen Partner an, als dieser über Muskelkater klagte.
"Sag mal, wie sehr hast du dein Training schleifen lassen?" Er spürte nichts dergleichen. "Ich glaube Mitch und ich müssen dich ab sofort unter unsere Fittiche nehmen, was das Training angeht." Amüsiert piekte er Seb in die Seite. Er hatte auch zugenommen, das merkte Mark. Gut, zugenommen in Relation dessen, dass er ein Sportler war. Er war immernoch schlank, aber Mark sah schon, dass ein paar Kilos (wahrscheinlich nur eines, oder zwei) mehr drauf waren. Wenn er nicht wüsste, dass Seb möglichst leicht sein musste für seinen Beruf, hätte Mark diese Gewichtszunahme sogar mehr als begrüßt. So wusste er aber, dass sie vielleicht besser etwas trainierten.
Bevor er noch etwas sagen konnte, störte Luke sie. Mark seufzte.
"Nein, wenn sie uns so rufen lässt und wenn Luke da ist - er wohnt eigentlich mit Mitch im kleinen Haus die Auffahrt runter - hat sie irgendwas besonderes gemacht. Wir sollten also runter." Und dazu stand Mark auf und ging zu seinem Kleiderschrank. Aus diesem zog er neue Boxershorts und zog sie an. Er warf auch noch ein Shirt über.
"Was willst du heute machen? Heute können wir ja noch selbst bestimmen. Morgen musst zu zum Goodwood Festival. Übermorgen muss ich hin."

"Ich hab immer mein Training gemacht" kam es von dem Welpen ehe er sich dann auf Mark rollte und seine Arme neben dem Kopf seines Verlobten legte. "Es geht wohl mehr um die etwas ungewohnte Position von gestern Abend" hauchte Sebastian gegen die Lippen seines Australiers und küsste ihn dann liebevoll. Mark hatte schon recht, wahrscheinlich musste er sein Training anziehen oder ein neues erstellen, denn als er zuletzt auf der Wage stand zeigte diese das er zugenommen hatte. Ganze zwei Kilo. Das war nicht gut. Wahrscheinlich war der Käse aus der Schweiz schuld. Der wanderte immer sofort auf die Hüften.
Sebastian rollte sich von Mark wieder runter, bevor er seinen Verlobten mit seinem Gewicht zerquetschen konnte.
"Na dann, auf zum besonderen Frühstück" meinte Sebastian und kletterte aus dem Bett.
Sein Blick blieb auf Marks sehr knackigen Hintern hängen. Sebastian sollte wirklich öfters hinter Mark herlaufen. Der Heppenheimer zog aus seinem Koffer Boxershorts, Shirt und Jeans heraus und an. "Keine Ahnung, ich kenn mich ja hier nicht wirklich aus. Wir könnten ja irgendwas anschauen gehen, oder die Jungs haben vielleicht eine Idee." schlug Sebastian vor und tappste zur Zimmergtüre.

Makr schmunzelte, als er sah, dass Seb sich auch noch eine Jeans anzog. Er schlang seine Arme um seinen jungen Verlobten und küsste ihn.
"Sebby, du musst dich doch nicht gleich so schick machen. Du bist zuhause. Ann, Luke und Mitch sitzen wahrscheinlich in Jogginghose unten." Und er würde hier ja auch in Boxershorts runter gehen. Shadow saß schon unten auf der Treppe und wartete. Sie schmiegte sich an Marks Bein und lief dann mit den Rennfahren in die Küche, wo sie erst einmal selbst fraß.
Mark setzte sich zu den anderen an den Tisch und lachte dann.
"Echtes englisch-australisches Frühstück für Sebastian?", fragte er seine Exfreundin. Mitch und Luke futterten längst. Ann nickte
"Na klar. Sebastian muss sich ja an die Australische Küche gewöhnen, wenn er bald einen Australier heiratet."

"Aber ich hab keine Jogginghose dabei" meinte Sebastian. Gut er hatte eine Trainingshose dabei, aber die würde er noch brauchen.
Unten angekommen freute er sich auf das Frühstück. Anscheinend war sein Magen nun auch wach geworden. "Das sieht lecker aus. Danke." meinte Sebastian und setzte sich zu Luke und Mitch. Luke sah auf, sah seinen Dad an, dann Sebastian und streckte seine Flache Hand zu Mitch hin. Mitch seufzte, holte ein Geldschein aus der Hosentasche und gab es Luke. Sebastian dachte das es besser wäre nicht zu fragen.
"Na was habt ihr eigentlich für heute geplant?" fragte Mitch nach.
Sebastian konnte nichts sagen, da er seinen Mund vollgestopft hatte mit den Köstlichkeiten von seinem Teller.
Wenn das australische Essen immer so gut schmecken würde, hätte der Welpe keine Probleme. Andererseits könnte er doch auch mal für seine Neue Familie mal kochen, etwas deutsches. Nachdem Sebastian seinen Mund leer gekaut hatte meldete er sich zu Wort. "Einkaufen, ich will euch auch mal bekochen." sagte Sebastian grinsend.

Einkaufen. Was für eine gute Idee. Mark biss gerade herzhaft in sein Stück Damper, lächelte allerdings. Er liebte Damper sowieso. Australisches Buschbrot, war einfach so einfach gemacht aber dennoch so anders und so herrlich lecker, eben einfach australisch.
"Das ist auch dringend nötig. Dass du keine Haushose mitgebracht hast, Sebby. Also wirklich." muckierte er sich gespielt. Mitch verschluckte sich prompt.
"Du hast keine ordentliche Haushose dabei? Ach Sebastian.", schalt er ihn gespielt.
"Halt du mal den Schnabel, Mitch. Du hast auch Wochen gebraucht, bis du hier Haushosen anhattest.", gab Ann zu Bedenken.
"Ich bin auch nicht mit dem Hausherren verlobt. Ich bin nur der Hausgast aus Australien... und mittlerweile Inventar. Aber Sebastian ist Instantinvitar, weil er Mark heiratet. Haushosen müssen also her." Luke nickte zustimmend. Mark lächelte.
"Na siehst du. Wirklich, Seb. Sowas brauchst du hier. Du bist quasi auf einem Bauernhof. Hier findest du die Tiere, die bei dir fehlen." Mitch hob plötzlich die Hand.
"Könnten wir heute Abend noch ein paar Runden mit dem Formel 1 Auto drehen? Ich würde gerne was ausprobieren."
"Wenn Seb will."

Tatsächlich waren sie noch einkaufen. Sebastian wollte am Sonntag kochen, so das wenn Mark vom Goodwood Festival wieder kam, was leckeres auf dem Tisch stehen hatte. Auch eine Haushose hatten man für den Welpen besorgt. Doch heute würde er sie nicht brauchen. Heute musste er zum Goodwood Festival gehen. Pflicht war Pflicht, auch wenn er eigentlich gar nicht hin wollte. Lieber wollte er weiter mit Mark kuscheln.
Der Welpe streckte sich, stellte seinen Wecker aus und küsste Mark kurz. "Ich geh duschen, schlaf du weiter" flüsterte der deutsche Fahrer seinem Australier zu und stand dann auf. Auch eine schöne warme Dusche half nicht die Stimmung zu bessern.
Kaum hatte er die Red Bull Racing Sachen angezogen, begab er sich wieder zu seinem Verlobten. "Und was machst du heute so?" fragte Sebastian. Er würde wohl die ganze Zeit sich fragen was Mark machen täte, da wäre es sicherlich hilfreich zu wissen was Mark wirklich tat.
"Irgendwie will ich nicht zum Festival, so toll das sein mag, aber lieber würde ich bei dir bleiben" gestand Sebastian seinem Verlobten.

Abu Dhabi 2010: Mark betrachtete von unten, vom Parc Ferme aus die Fernsehbilder, wie Sebastian und Jenson in der Lounge waren, gemeinsam mit Lewis. Gleich war Siegerehrung. Er sah, wie Jenson und Sebastian sich etwas zu intim berührten und gleichzeitig spürte Mark, wie in ihm etwas starb. Er hatte nicht nur die Chance verpasst, er hatte auch Sebastian verloren und er ahnte, dass er im nächsten Jahr das war, was er so bitter bekämpft hatte, die Nummer zwei. Und dann küsste Sebastian Jenson auf dem Podium.
Mark wachte auf, doch da Sebastian noch schlief, ließ er sich auch noch einmal in den Schlaf sinken. Und da kam gleich der nächste Alptraum. Wieder Seb und Jenson zusammen, aber dieses Mal lachte Jenson ihn aus und stieß ihnin Stefanos Arme. Etwas besseres habe er nicht verdient. Zu dem Zeitpunkt klingelte der Wecker des Deutschen.
Sebastian sah noch ordentlich groggy aus. Da Mark noch nicht aufstehen musste, ließ er Seb wirklich erst einmal machen. Aber er blieb wach, er wollte vor allem wach bleiben. Nicht noch so ein Alptraum, in dem er Sebby verlor. Er griff nach Sebs Hand, kaum war er wieder da.
"Gartenarbeit, wahrscheinlich. Etwas Arbeit für Arden, Training mit Mitch. Also nichts besonderes. Du verpasst hier nichts." Mark wäre es natürlich auch am liebsten, wenn er bleiben würde, aber das ging nicht. Es war ihr Job. Morgen musste er auch dort hin. Aber heute war auch Jenson da, also musste Mark sich beschäftigen. Es klopfte leise an der Tür. Ann streckte ihren Kopf rein. Sie trug noch Schlafsachen.
"Seb, ich hab dir Frühstück gemacht. Es steht unten in der Küche.", verkündete sie. Mark setzte sich auf und schwang sich auch aus dem Bett.
"Na komm, gehen wir frühstücken."

Ok, klang für Mark nach einem ruhigen Tag. Mitch würde wissen wie er Mark beschäftigen konnte. Doch irgendwas an Marks Stimme verriet ihm das Mark etwas beschäftigte. Doch bevor er nachfragen konnte, sagte Ann bescheid das sie Frühstück gemacht hatte. Das hätte Sie doch nicht machen müssen.
Gemeinsam mit Mark ging er in die Küche um zu Frühstücken. Luke und Mitch saßen auch schon beim Frühstück. "Huch, habt ihr nicht ausschlafen können?" fragte Sebastian verwundert und setzte sich neben Mitch. "Nee, Wir wussten ja das Mark so früh wach werden würden, er soll nicht auf uns warten müssen." meinte Luke, doch für Sebastian klang es mehr nach Wir wollen dafür Sorgen das Dad nicht alleine ist und irgendwie depressiv wird.
Sebastian nippte etwas an seinem Kaffee und sah seinen Verlobten der weilen an. "Schatz ist alles ok?" fragte der Welpe, griff nach der Hand seines Australiers und setzte einen bittenden Blick auf. Mark sah irgendwie nicht gut aus, nicht glücklich. Er hatte noch etwas Zeit bevor er los musste und da konnte er sich um seinen zukünftigen kümmern.

Mark war verwirrt, als die Jungs schon in der Küche saßen. Sonst aßen sie ihr Frühstück doch bei Mitch, gemacht von Mitch und nicht von Ann. Luke hatte garantiert kein Heimweh nach ihr und ihrem Frühstück. Er war doch erst am Vortag hiergewesen. Die beiden Jungs futterten schon fröhlich, als Seb sie fragte. Mark setzte sich einfach hin und griff nach einem Toast.
"Ich mache mich dann schnell fertig, dann können wir mit den Hunden laufen." Die beiden Jungs nickten nur und futterten weiter, während Mark sich einen Tee eingoss und Milch dazu gab. Er sah auf Sebastian und lächelte den Kaffeetrinker an.
"Mir geht es gut. Ich habe jetzt nicht soo gut geschlafen. Bin ständig wach geworden und dann bist du heute auch noch weg. Könnte also besser sein, aber nichts, was mich umhaut." Liebevoll streichelte er über Sebastians Hand. Er konnte ja kaum damit kommen, dass er eifersüchtig auf Jenson war, dass er Angst hatte, dass er ihn verlor, wie alles andere. Nein. Aber in der Essenz stimmte ja alles, was er gesagt hatte. Er sagte nur nicht was der genaue Grund dafür war, dass er ständig wach geworden war.

Sebastian war keineswegs beruhigt nachdem Mark berichtet hatte was ihn so quälte. Und da sollte der Welpe seinen Verlobten alleine lassen? Gut er war nicht alleine, Mark hatte ja Mitch und Luke, aber dennoch fühlte sich der Heppenheimer nicht wohl bei dem Gedanken.
Sebastian wollte unbedingt die Zeit die er noch hatte mit Mark, nutzen, doch irgendwie rannte die Zeit davon.
"Passt mir gut auf Mark auf." flüsterte Sebastian zu Mitch und umarmte den Kiwi kurz, danach war Luke dran. "Schaut das er nochmal bisschen Schlaf kommt." flüsterte der Welpe zu Luke. "Klar, wir hegen und pflegen ihn" meinte Luke.
Sebastian seufzte, das klang eigentlich gut, aber dennoch hatte der Heppenheimer ein schlechtes gewissen die Familie zu verlassen.
"Dann macht euch einen schönen Tag, ich versuch so schnell wie möglich zurück zu kommen. Und du mein Schatz, erholst dich etwas." sagte Sebastian. Er hasste Abschiede. Deswegen war wohl der Kuss von Sebastian an Mark, der eigentlich so voller Liebe sein sollte, mehr verzweifelt.
Dann musste er auch schon zum Taxiservice von RBR.

Mark war klar, dass das alles andere als eine ideale Situation war. Aber was sollte er tun? Er könnte mit, er wollte auch mit, aber das würde auffallen, hatte man sie eben doch vor Monaten noch so gelegt, dass sie sich eben nicht begegnen müssen. Und nun wollte Mark nichts mehr als das. Vor allem war es schwer zu wissen, dass Jenson da war, dass es wahrscheinlich von beiden absichtlich so gelegt worden war. Er hasste den Gedanken, aber er wollte Seb keine Eifersuchtsszene hinlegen. Er vertraute ihm ja... aber Jenson eben nicht, jedenfalls nicht in der Beziehung.
Als Seb gegangen war, stand Mark auf. "Geht ihr beide mit den Hunden?" Luke und Mitch machten es ohne zu murren. Erholung war Sebs Anweisung an ihn und er hatte Recht. Dazu gehörte, dass er den etwas verpassten Schlaf nachholen sollte. Während die Jungs also mit den Hunden draußen spielten, legte Mark sich noch etwas aufs Sofa. Kisca kam sofort zu ihm und schmuste sich an ihn. So konnte er nochmal ein bisschen schlafen, bis Ann wirklich runter kam.
"Na du?", begrüßte sie ihn grinsend. Mark stand nun dann doch wirklich auf. Die Jungs waren längst zurück und spielten draußen mit den Hunden. Mark und Ann gingen raus zu den beiden.
"Ich habe Post bekommen, Mitch. Von deinem Vater." Der Neuseeländer sah sofort überrascht auf, als Ann das sagte. Mark schmunzelte. Er ahnte schon, was kam. "Dein Dad kommt Freitag hier an. Mach schonmal dein Gästezimmer fertig. In unserem Haus wird es diesmal leider zu eng für ihn.." Wie angewurzelt starrte der Kleine Ann und Mark an, dann jubelte er.
"Oh und Luke... deine Großeltern kommen heute im Laufe des Tages an. Sie wollten noch etwas in London bleiben." Auch Luke jubelte natürlich sofort. Und schon waren die Jungs weg und Mark blieb Zeit in Deutschland anzurufen, um etwas für Sebastians Geburtstag vorzubereiten.

Sebastian fand das Fest doof. Das lag wohl daran das Mark nicht hier war. Zwar war Jenson hier, aber das war nicht das gleiche. Jenson war einfach ein Freund. Mark war sein Verlobter. Also großer Unterschied.
Brav tat der Heppenheimer das, was man von ihm verlangte. Immer wieder neckte Jenson ihn und berichtete aber genauso gerne wie toll es mit Lewis lief.
Irgendwann am Tag, nach einer Autogrammrunde kam Christian mit einem gewissen Australier. "Hey Seb, schau mal wer uns besuchen kommt. Dein Schwiegervater in Spe."
Seit wann wusste der Teamchef von der Verlobung? Hatte Mark ihm das gesagt? "Oh, dann Mark dir das schon gestanden" meinte der Welpe und sah dann das Christian verwirrt schien. "Was wie?Oh Gott, ich muss da mal mit wem reden" stammelte der Teamchef und verschwand. Eine Weile redeten Alan und Sebastian, eher der Heppenheimer entschloss Mark bescheid zu geben, doch da ging nur der Anrufbeantworter ran. "Hey Mark, dein Vater ist bei mir auf dem Goodwood Festival. Ich bin froh wenn ich wieder zurück bin. Zwischen JB und... WOAH, das bekommst du zurück. Jenson, wegrennen bringt nichts, ich bin eh schneller als du. Bis später Schatz, ich muss dem Perfümmodel eine abreibung verpassen." sprach Seb auf das Band. Dann ging er los um sich bei Jenson für das Wasser über den Kopf zu revanchieren.

Gegen Mittag entschieden sich Mark und die Jungs eine Runde mit dem Rad zu drehen. Die beiden Jungs und der ältere Rennfahrer wählten einen Querfeldein Weg und machten somit eigentlich eine richtige Mountainbike Tour. Mark liebte die Geschwindigkeit, das Adrenalin. Es brachte ihn auf andere Gedanken. Und es brachte ihm einen enormen Schock: Er stürtzte wieder und rutschte sogar einen kleinen Hügel hinab. Aber er hatte sich nichts getan, Helm und lange Kleidung hatten das meiste abgefangen. Dass die Jungs Panik hatten war natürlich klar, aber Mark ging es gut. Er lachte schon mit den beiden, als sie das Rad zurück geschoben hatten. So hatte alles bedeutend länger gedauert. Im Garten fotografierte er das lädierte Rad und wollte es gerade twittern, als ihm ein Gedanke kam. Er sollte die Fans vielleicht vorbereiten, ganz langsam und vorsichtig. Also twitterte er das Bild, mit dem Untertitel
"Only injury from todays fall off the bike. Don't tell my boyfriend I fell " Kaum war er im Haus, kam schon eine Antwort von DC. Mark lachte.
"Hope he won't be angry at you..." Mark antwortete natürlich sofort.
"Oh no, mate. He'll want to wrap me up in blankets and cuddle me until the non existent pain goes away or until the dogs demand attention." Nun endlich hörte er den Anrufbeantworter ab. Das Gefühl in ihm war alles andere als gut. Es fühlte sich an, als würden sich seine Eingeweide drehen, brennen und... es tat weh. Es tat wirklich verdammt weh. Neben dem Telefon lag dann auch noch die Notiz, dass seine Mutter schon da war und Ann mit ihr weggegangen war. Mark nahm die Katze auf den Arm und legte sich wieder mit ihr aufs Sofa.

Sebastian war mehr als froh als es für ihn hieß, das seine Arbeit erledigt sei. Er wollte so schnell wie möglich nach Hause, zu Mark. Doch leider sahen es die Fans nicht so. Es dauerte eine Ewigkeit bis Sebastian durch die Autogramm gierige Menschenmenge durchgeschlagen hatte und endlich seinen Rucksack holen konnte. Alan war die ganze Zeit irgendwie in der Nähe gewesen und Sebastian war sehr froh darüber.
Der Heppenheimer war richtig erleichtert als der RBR Wagen endlich in die Auffahrt hinauf fuhr. Endlich könnte er seinen Verlobten wieder in die Arme schließen, ihn küssen. Es war die reinste Hölle ohne Mark gewesen, trotz das JB sein bestes gegeben hatte ihn aufzumuntern.
Die Hunde hatten wohl Sebastian schon adaptiert, denn kaum stieg er aus dem Wagen aus, kamen Simba und Shadow auf ihn zu gerannt, sprangen auf ihn rauf und rissen ihn zu Boden, nur um ihm über das Gesicht zu schlecken. Sein Rucksack war dabei in hohen Bogen im Kies gelandet. "Hey, ich freu mich ja auch euch zu sehen." meinte Sebastian und tätschelte beide Hunde, bis sie Alan im Beschlag nahmen. Der Welpe rappelte sich auf, wischte sich mit dem Ärmel über das Gesicht und sah sich nach Mark um.

Mark hatte noch eine Weile gedöst, bevor er in den Garten gegangen war, um sich um die Devils zu kümmern. Die Babies waren schon fröhlich am herum tollen, während Mark das Futter der vier Devils auffüllte. Dann nahm er das Weibchen hoch. Sie und ihr Männchen waren an Menschen gewohnt, die beiden Jungen ließen sie weitesgehend in Ruhe, damit sie sich ja nicht zu sehr gewöhnten. Vorsichtig strich Mark über den Beutel der alten Dame und grinste dann.
"Schön, dass es dir hier gut geht, Schätzelchen." Sie war rund und das nicht nur wegen den winzigen Beulchen in ihren Beutel. In ihrem Alter durfte sie ruhig dicker sein. Vorsichtig setzte Mark sie wieder ab. Er nahm die Eimer wieder und stellte sie draußen ab, als er den Wagen sah. Da war Sebastian also wieder. Grinsend lief er Richtung Auffahrt, wo die Hunde ihn schon tackelten.
"Hey Dad.", begrüßte er daher erstmal seinen Vater. "Die Jungs sind drin und spielen eine Runde. Mum ist mit Ann unterwegs." Alan nahm seinen Sohn kurz in den Arm und ging dann rein, um den Enkel und Mitch zu begrüßen.
"Hey Sebby.", begrüßte Mark seinen Verlobten. "Wie wa... was ist das denn?" Am Boden lag eine Autogrammkarte... von Daniel Ricciardo. Darauf stand etwas. Es war wie ein Schlag ins Gesicht. "To Seb. Will you be my boyfriend. Love Daniel", las der Australier vor. "Was zur Hölle hat das zu bedeuten? Warum hast du Das hier dabei?"

Sebastian war so glücklich seinen Verlobten zu sehen. Er ging strahlend zu Mark, bis dieser etwas vom Boden aufhob. "Hä? Keine Ahnung" sagte der Welpe zuerst nachdem Mark ihn gefragt hatte was das Ding auf dem Boden sei. Der Heppenheimer war selber neugierig was es war, doch dann entwich ihm alles Blut aus dem Gesicht als er sah was er in der Hand hatte und was Mark da vorlas. Warum zum Teufel hatte er so eine Karte bei sich. Wie kam sie überhaupt hier her? Und wieso schrieb Daniel Ricciardo sowas?
"Ich schwöre es dir, ich hab keine Ahnung, Ich hab es gerade zum ersten Mal gesehen und weiß nicht mal wieso das hier ist" kam es von dem Welpen. Angst überkam ihn. Was wenn Mark ihm nicht glaubte, was wenn Mark mit ihm Untreue vorwarf. Tränen stiegen in ihm auf. "Du, du glaubst doch nicht, nicht etwa das ich das gut finde" stammelte der Heppenheimer.
Man sagte ihm oft nach, das er seine Gefühle offen trug, und so nun auch wieder. Er war kurz davor zu weinen. Um Mark nicht direkt zu zeigen wie sehr seine Augen in Tränenflüssigkeit schwammen, griff er zu seinem Rucksack und musste mit entsetzten feststellen das der Reißverschluss einen großen Spalt offen war. "Mein Rucksack ist offen" flüsterte er, während seine grauen Hirnzellen zu arbeiten begannen. Anscheinend hatte Daniel das heimlich in seine Tasche gepackt.

Marks Hand zitterte. Er ließ die Karte einfach Fallen, drehte sich einmal unschlüssig um die eigene Achse und sah Sebastian an. Er wollte ihm Glauben, nichts lieber als das. Alles war gut, aber... es tat weh und Jenson und er war so unsicher vor einiger Zeit war er wohl noch einer der sichersten und selbstbewusstestens Männer im Paddock gewesen, aber nach und nach gab es immer wieder etwas, das an ihm nagte, das ihn langsam fertig machte. Viel war nicht mehr übrig von der einstigen starken Konkurrenz für Sebastian. Auf der anderen Seite kannte er Daniel. Schließlich war er es gewesen, der seine ersten Schritte in der Formel 1 beobachtet hatte, der ihm angeboten hatte zu ihm zu kommen, für Rat und so weiter. Das hatte er auch getan, nur genoss er aus guten Gründen nie die Sympathie Marks, wie Mitch sie genoss. Sie waren anders, sehr anders. Mitch war ein guter Junge. Er wollte fahren, er wollte gewinnen, er wollte einfach die Geschwindigkeit und brauchte sie auch. Daniel wollte alles drum herum, während Mitch dankend verzichten würde.
"Wahrscheinlich, sonst wäre es ja nicht auf dem Boden gelegen." Mark seufzte, hob die Karte auf und zerriss sie einfach. Die hatte hier einfach nichts zu suchen. "Schon gut, ich kenne Daniel lange genug, um zu wissen, dass er so einen Scheiß macht... ich bin... nur schon den ganzen Tag... fürchterlich eifersüchtig... und eigentlich bin ich das nicht... aber... heute könnte ich Jenson die Augen auskratzen und Daniel gerade auch."

Es musste wohl fürchterlichen Gedanken durch Marks Kopf schwirren, denn seine Hände zitterten so sehr, das die Autogrammkarte herunter fiel.
Sebastian wollte Mark festhalten, ihn an sich drücken, aber noch beherrschte die Angst seinen Körper. Was wäre der nächste Schritt von Mark. Was würde nun geschehen. Der Welpe konnte sich erst bewegen als Mark diese Teufelskarte zerriss.
Als Mark sagte das er den ganzen Tag eifersüchtig war, legte der Heppenheimer seine Hände an die Wangen des Australiers.
"Shh, zwischen mir und Jenson waren niemals wirklich Gefühle, wenn dann nur Lust und Kummer, je nachdem ob wir miteinander... oder uns gegenseitig bei einander ausgeheult haben wie unfair das ist, das diejenigen die wir lieben, unerreichbar wären. Und ich liebe nur einen Australier, und das bist du." flüsterte Sebastian und küsste dann Mark. Er legte alle Gefühle die er für Mark in sich trug. Auch Eifersucht zeigte, das man dem anderen besonders viel bedeutete, so hatte er doch Angst um die Beziehung gehabt.

Mark erwiderte den Kuss nur zu gerne. Was sollte er denn sonst auch tun? Er hatte wohl die größte Panik Sebastian zu verlieren. Dann legte er seine Arme um den jungen Deutschen. Es war seltsam, wie leicht der Heppenheimer diese sorgsam aufgebaute Schutzschicht so leicht immer wieder durchbrach. Gut, diese Schutzschicht war auch denkbar porös. Er hatte sie nie wieder richtig aufbauen können, nachdem was alles passiert war, aber sie war noch da. Und dennoch hatte Mark das Bedürfnis Selbstschutz Selbstschutz sein zu lassen und Sebastian in sein Inneres sehen zu lassen. Und genau das tat er auch, während die Hunde um sie herum wuselten.
"Manchmal fühle ich mich zerbrechlich wie Glas.... und diese Eifersucht hilft nicht... aber... ich habe echt Angst dich zu verlieren, Sebby... du... du tust mir gut. Hat Ann vorhin auch schon festgestellt. Du tust mir wirklich gut.... Das hier, ist meine Comfort Zone. Und mit Stefano war alles angespannt, aber bei dir... es ist so einfach, die anderen haben dich sofort angenommen, Ann hat dich quasi schon adoptiert. Es ist, als hätte sich hier an meiner Comfort Zone nichts verändert und doch... ist sie besser geworden." Mark lächelte.
"Ähm... Roger kommt auch zum nächsten Rennen. Wir müssen ihm dann auch sagen, dass wir ein Paar sind...er... wird es nicht gut finden, aber das ist mir egal."

Es war beruhigend zu fühlen das Mark den Kuss erwiderte, das der Australier sogar seine Arme um ihn schlang und in einer Umarmung hielt. Sebastian erwiderte die Umarmung und hörte aufmerksam seinen Verlobten zu, als Mark dann von seinem inneren berichtete.
"Mark, du wirst mich nicht verlieren, ich hab so lange darauf gewartet mit dir zusammen zu sein, da werde ich nicht freiwillig gehen. Mir ist es wichtig das du glücklich bist und ich bin auch froh das deine Familie mich akzeptiert." sagte Sebastian.
Ein Grinsen schlich sich auf die Lippen des Heppenheimers als Mark wieder lächeln konnte.
"Wieso wird er was dagegen haben? Ist er Homophob? Oder denkt er ich bin kein richtiger Mann für dich?" fragte Sebastian verwirrt. So hatte er Roger gar nicht eingeschätzt.
Bald kam Alan zu ihnen, stellte sich neben Mark und gab ihm dann einen Klaps auf den Hinterkopf. "Mein Sohn, wann wolltest du mir eigentlich von deiner Verlobung berichten? Luke hat mir davon berichtet" kam es von Alan Webber und Sebastian grinste etwas verlegen. Oh ja, da gab es wohl noch Gesprächsstoff.

"Ne." Bei Gott. Das war nicht Rogers Problem. Rogers Problem war einzig und alleine mit Sebastian selbst. "Er war 2010 mein Physio, Kleiner. Er hat... er war sozusagen Live dabei, wie..." Mark seufzte. Er musste es wohl aussprechen. Ach was sollte es. Sie würden heiraten. Sie sollten ohnehin keine Geheimnisse haben. "Er hat meine Reha überwacht nach dem Schulterbruch und war live dabei, als ich Burn Out hatte. Er hat versucht das Schlimmste zu verhindern, mehr oder minder erfolgreich. Jedenfalls gibt er dir und Red Bull die Schuld. Deshalb ist er nicht mehr hier. Er wollte nicht mehr zusehen, wie ich bei denen arbeite." Mark lächelte Sebastian an. Es tat gut es einfach so zu sagen, wie es war. Er war ein Wrack gewesen und ohne Roger, Ann, seine Eltern und die Jungs wäre er das noch immer. "Roger... wird lange brauchen, bis er sieht, dass du mir gut tust." Aber er würde es sehen, irgendwann, da war Mark sich sehr sicher. Roger war fair, aber er sah es so ungerne, wenn Mark litt. Sie waren Freunde geworden, deshalb kam er auch zum England GP. Dank Stefano hatten sie sich nun viel zu lange nicht mehr gesehen. Das galt auch für so viele andere Freunde. Plötzlich schlug ihn jemand, nicht stark, eher sanft. Mark kannte es. Sein Dad, daher grinste er.
"Diese olle Petze.", murrte Mark gespielt und umarmte seinen Dad. "Ich wollte es dir und Mum gerne zusammen sagen, wenn Mum zurück ist. Vielleicht beim Essen... da fällt mir ein, sie könnten ja langsam mal wieder kommen, ich bekomme Hunger."

Geknickt ließ der Welpe seinen Kopf hängen. Er hatte nie wirklich verstanden wieso Roger gegangen war, aber nun wusste er es. Er und Red Bull waren schuld. "tut mir leid" nuschelte der Heppenheimer.
Dann kam Marks Vater und als der jüngere Australier von beiden murrte das Luke eine Petze sei, fiel ihm etwas ein. "Ähm, Mark. Bitte nicht sauer sein, aber ich glaub ich hab das Christian verraten. Er kam mit deinem Vater und hat ihn als zukünftiger Schwiegervater vorgestellt und ich hatte gedacht das du es schon Chris gesagt hast. Bitte nicht sauer sein" gestand der Welpe und sah schuldig drein.
Alan begann zu lachen. " Oh Mark, ich versteh dich nun wieso du so einen narren an ihm gefressen hast. Er schaut ja wirklich wie ein Welpe drein." meinte der ältere Australier und Sebastian könnte schwören das seine Ohren rot anliefen.
Ein Auto fuhr die Auffahrt hoch und blieb dann vor ihnen stehen. Ann und Mrs Webber stiegen aus und grinsten. "Wir haben was vom Stag mitgebracht." erklärte Ann und begrüßte dann Alan. Gemeinsam gingen sie hinein, wobei Sebastian gerne half das lecker duftende Essen rein zu tragen.

Mark wusste wie viel Ähnlichkeiten Seb mit einem Hund hatte, dank dieses hoffnungsvollen Blickes, den er einzusetzen wusste, ob bewusst oder unbewusst. Er lehnte sich ein wenig an seinen Vater, als Ann und seine Mutter auch schon wieder kamen. Diane nahm ihren Sohn sofort in den Arm. Da konnte er es auch gleich hinter sich bringen.
"Mum, darf ich vorstellen?", fragte er lächelnd. "Mein Verlobter, Sebastian." Dann wäre das auch erledigt. Diane Webber sah aus als würde sie vom GLauben ab fallen.
"Mein Junge heiratet? Und dann auch noch so einen schicken jungen Mann. Nett. " Sie waren nun alle reingegangen und waren von den Jungs begrüßt worden. Luke hing sich sofort an seine Großmutter. Der Junge vermisste die Familie natürlich am meisten. Aber sie waren glücklicherweise oft da.
"Wir backen nun schnell noch einen Pavlova. Deckt ihr schonmal auf?", fragte Ann. Die Jungs rannten quasi los, um aufzudecken, da fiel Mitch wohl ein, etwas zu fragen.
"Bin ich überhaupt eingeladen, oder soll ich die Familie allein lassen?"
"Natürlich bist du eingeladen Mitch.", meinte Mark lachend. Er lehnte sich an Seb und grinste. "Gewöhn dich schon mal dran. So hektisch ist es bei uns." Abwesend griff Mark in eine Schale auf der Ablage und zog zwei Kinderbons raus. Eines reichte er Seb. Eins schob er sich selbst in den Mund. Alan starrte die beiden überrascht an.
"Was?"