Home, Goodwood & Happy Birthday

Abbey? Also wenn das kein Zufall ist, dann wusste der Heppenheimer auch nicht weiter. Sebastian legte seine Arme um seinen Partner und küsste ihn nochmal, ehe ihm was einfiel.
"Ein paar Wochen? Oh mein Gott. Wir müssen noch zwei Kinderzimmer einräumen, in der Schweiz könnte ich mein Büro in ein Kinderzimmer umwandeln. Oh und Hannah will sicherlich Kinderkleidung dann schneidern. Sollen wir es sagen? Immerhin ist sie mit Christian zusammen." fragte Sebastian nach und zog seinen Mark zurück zu Ann. Er strahlte richtig und das bekam auch die Dame des Hauses mit.
"Mark, wieso strahlt Sebastian so?" fragte sie sofort. Der Welpe ging kurz rein, wusch sich die Hände und setzte sich dann an den Tisch und schnitt weiter das Gemüse.
Sein Grinsen war immer noch auf dem Gesicht als er die Paprikas in Streifen schnitt. Sie würden bald Väter werden, eine kleine süße Tochter im Leben haben.
Vor lauter Glück und Freude merkte der Welpe gar nicht wo die Paprika aufhörte und sein Finger begann. Ein Schnitt, ein Schmerz, und Sebastian hielt seinen verwundeten Finger in die Höhe und zog eine Schnute.

"Vielleicht." Mark wusste ja schließlich nicht wie die Behörden in Australien entscheiden würden. Er hoffte auf eine positive Entscheidung, aber ob das so sein würde, war eine ganz andere Frage. Es konnten genug Dinge gegen sie sprechen.
"Erstmal nur Ann und Hanna, würde ich sagen. Noch steht nichts fest." Gemeinsam liefen sie zu Ann zurück, wo Sebastian sich schon fast auf die Paprika stürzte. Seine Freude war so offensichtlich zu sehen.
"Nachwuchs. Wir haben eine Adoption laufen. Vielleicht klappt es. Aber noch kein Wort zu den Jungs." Ann sah zwischen den beiden hin und her und grinste dann versöhnlich, als sie auch weiterschnitt. Mark, der mittlerweile die Kohlen anheizte, schmunzelte, als Sebastian sich in den Finger geschnitten hatte. Ann kümmerte sich sofort darum, während Marks Gedanken abschweiften, weit abschweiften, zum vergangen Jahr, zu all dem was passiert war, zwischen ihm und Sebastian, zwischen ihm und Stefano. Marks Leben war alles andere als geradlinig und sortiert, aber zumindest privat schien alles auzugehen.
"Sebby... kommst du bitte mal kurz mit?", fragte er seinen Partner. Er übergab die Grillzange an Ann und wartete bis der Heppenheimer aufgestanden war. Er wollte noch einmal ein paar Schritte mit ihm gehen.

"mein zweites Barbecue und das zweite Mal wo ich mir in den Finger schneide" meinte der Heppenheimer, als Ann ihm ein Pflaster über die Stelle klebte. "Danke" bedankte sich der Welpe artig und sah zu Mark, der den Grill einheizte. Ihre Zukunft wurde immer realer, ihre Träume wurden doch nun mehr und mehr wahr.
Ein kleiner, glücklicher Seufzer verließ Sebastians Lippen, was Ann etwas zum kichern brachte.
Doch dann kam Mark mit einer Bitte. "Natürlich" sagte der Heppenheimer, stand auf und ging zu Mark. Was nun war? Seb konnte es nicht benennen, Mark war nicht bleich, auch nicht schockiert oder sonst was. Doch irgendwas muss ja den Australier beschäftigen, sonst würde er ja den Deutschen nicht von Ann wegholen und vor allem von dem Barbie.
Sebastian nahm Marks Hand und musterte seinen Partner neugierig. "Was ist los Schatz? Ist irgendwas nicht ok?" fragte Sebastian nachdem sie einige Schritte gegangen waren. Seb würde wohl bald Platzen wenn er nicht erfuhr was los war.

Für Mark war ein Trauschein niemals wichtig gewesen. Ein blödes Papier, nichts weiter. Er hatte Ann nie heiraten wollen. Sicher, er hätte sie geheiratet, wenn es ihr ein Herzenswunsch gewesen wäre, aber das war es nicht. Sie war da so unkompliziert, wie er. Sie hatten keinen Trauschein gebraucht, um glücklich zu sein, Luke war Verbindung genug.
Aber wenn Mark nur daran dachte, dass er und Sebastian wieder so enden könnten, wie in 2010, schnürte es ihm die Luft ab, sein Magen verkrampfte und er bekam Angst. Irgendwie wusste er instinktiv, dass er zwar ohne ihn leben konnte, aber nicht leben würde. Leben im Sinne von am Leben sein, nicht mehr im Sinne von glücklich sein. So hatte er sich noch nie gefühlt. Mark war so gesehen sehr instinkt gesteuert. Er konnte und wollte sich nicht verstehen. Bei Stefano war eine Ehe für ihn nie eine Option, ob er es gewollt hätte, oder nicht. Aber bei Sebastian... das Stück Papier gewann auf einmal eine ganz andere Bedeutung. Sie würden sich nach Silverstone gegen eine recht homophobe Welt stellen müssen. Sie brauchten kein Papier, dass bewies, dass sie sich liebten. Aber Mark wollte diese Verbindung... festigen, er wollte es niederlegen und festlegen.
"Heirate mich, Sebastian.", war alles, was er sagte.

Kaum waren Marks drei kleine bedeutungsvolle Worte raus, blieb Sebastian stehen, hielt Marks Hand noch fester und sah ihn mit Übergroßen Augen an, so das er Alonso Konkurrenz machen konnte.
"Hast du... hast du mich grad wirklich?" stammelte Sebastian und Tränen kullerten über seine Wangen. Nicht mal in seinen kühnsten Träumen war es vorgekommen das Mark ihn gefragt hat, ob Sebastian ihn heiraten will.
"Ja, ja ich will" platzte es aus dem Heppenheimer und er warf sich Mark in die Arme.
Heiraten, damit hatte Sebastian nicht mehr gerechnet. Nicht nach alledem was geschehen war. Zwischen ihnen, mit Stefano.
Langsam, nachdem seine Gedanken aufgehört hatten sich erneut zu überschlagen, löste sich Sebastian von seinem Partner, seinem Verlobten, und sah ihn an.
"Wow, ich weiß nicht mehr was ich sagen könnte außer Ja." kam es stammelnd von dem jüngeren Deutschen.

"Ja, reicht vollkommen aus." Die Erleichterung, die er fühlte, war kaum zu beschreiben. Sebastian tat ihm gut, das merkte er. Nie, in der gesamten Zeit gemeinsam, hatte Sebastian ihn bedrängt. Sie harmonierten, sie gehörten zusammen. Und früher oder später würden sie diesen Trauschein wohl rein sachlich gesehen brauchen, um die Kritiker und Zweifler zum Schweigen zu bringen. Mehr noch, Mark hatte das Gefühl, dass es für sie wichtig und vor allem richtig sein würde. Hoffentlich reagierte seine Familie auf die Neuigkeiten auch gut. Er streichelte über Sebastians Wange, griff dann in seine Tasche und reichte ihm das Handy.
"Möchtest du es rausschreien? Also... an deine Familie oder Christian oder so?" Als er das so fragte, stellte er sich eine frage: Warum wollte er es so gerne? Warum wollte er am liebsten rausschreien, dass er verlobt war? Gut, konnte er auch, ein Großteil seiner Familie war hier. Und Sebastian verstand sich mit ihnen. Ganz langsam schlenderte er mir Sebastian zurück. Ann wartete schon.
"Und?"
"Du wirst mich doch noch im Anzug sehen... vor einem Traualtar."

Sebastian schüttelte den Kopf. "Ich will es meinen Eltern in Deutschland persönlich sagen. Und Hannah reicht heute Abend." hauchte der Welpe. Seine Stimme war noch nicht ganz da. Wie sollte es auch anders Sein, man bekam ja nicht jeden Tag einen Heiratsantrag.
Langsam gingen sie zurück zu Ann und Sebastian wusste nicht ob er noch mehr strahlte als vorhin.
"Ah gut" war zuerst Anns reaktion. "MOMENT, sagtes du Traualtar? Oh mein Gott, ich freu mich so für euch. Wollt ihr das den Jungs sagen?" kam es nun von Ann freudig.
Sebastian grinste seinen Verlobten an und wurde dann plötzlich stürmisch von Ann umarmt, die nach Sekunden des Drückens dann abließ und Mark dann umarmte.
Der Heppenheimer war so glücklich und strahlte so sehr, nichts könnte ihm die Laune verhageln.
"Muuum, wann ist das Essen fertig?" fragte Luke von der Türe aus. "Komm her und hilf mir und es ist schneller fertig" entgegnete Ann.
Luke und Mitch kamen zu den Erwachsenen und blieben misstrauisch stehen. "Dad, was geht hier vor, wieso strahlt Sebastian so? Und wieso siehst du so erleichtert aus?" fragte Luke während Mitch kritisch von dem Australier zu dem Deutschen sah.

Sie mussten es wohl früher oder später den Jungs sagen. Aber wie? Wie sollten sie es Mitch und Luke beibringen? Mark wusste, dass die beiden Angst um ihn hatten, aber auch Angst hatten ihn zu verlieren. Vielleicht sollte es Sebastian tun.
"Sebastian sollte es ihnen sagen.", stellte er daher nüchtern fest. "Aber du solltest betonen, dass sie dich als Familienmitglied gewinnen." Ann nickte und übergab Mark nun endlich wieder die Zange. Mark schnappte sich ein Fosters vom Tisch und übergoss damit ein paar Fleischstücke, um denen das passende Aroma zu verleihen. Und schon waren die Kids zur Stelle. Mark übergab seinem Sohn das Bier und gestikulierte zu Mitch wegen den Gewürzen, die der Neuseeländer ihm sofort reichte.
"Erleichtert? Ich?", fragte Mark amüsiert. Mitch stellte sich nun vor ihn und musterte ihn.
"Luke hat Recht. Da ist was... du... so hab ich dich seit zwei Jahren nicht mehr strahlen sehen..."
"Sebby...?"

2010? Das war das Jahr in denen sie sich so dermaßen gestritten hatten. Also musste es Mark auch ziemlich getroffen haben. Oder es hatte ihn getroffen das man wegen so einem verdammten Boxenstopp den WM-Titel weggenommen hatte.
Wahrscheinlich letzteres.
Doch dann bat Mark Sebastian es zu erklären. Der Heppenheimer ging einen Schritt auf Mark, Luke und Mitch zu und holte kurz Luft. "Also... Mark hatte mich gefragt, ob ich ganz offiziell Teil eurer Familie werden möchte... und ich hab Ja gesagt" stolperte es irgendwie aus dem Welpen heraus. Mark hatte ja den Tipp gegeben es positiv zu formulieren, als Zugewinn sozusagen zu titulieren.
Jedoch verfehlten Sebastians Worte auch so die Wirkung nicht.
Luke und Mitch standen beide vor Mark mit weit aufgerissenen Mündern und Augen. "Aber... aber... aber ist das nicht bisschen früh?" stammelte Luke und Mitch trank das Bier leer.
Sebastian konnte sich schon vorstellen das es für die beiden nicht einfach sein würde. Immerhin hatte man ihnen vor wenigen Stunden schonend versucht zu erklären das der Welpe Marks Partner war, nun ist er schon mit Mark verlobt.

"Bei Stefano hätte ich dir Recht gegeben, Luke, aber nun... nein, denke nicht." Mitch sah weiter zwischen ihnen hin und her, zuckte dann mit den Schultern und setzte sich hin, mit dem zusätzlichen Fosters, dass er in der Hand hatte. Ann sah ihn verwirrt an.
"Besser als Stefano ist Sebastian alle Mal. Nicht, dass das ein Kunststück wäre, aber... ich denke er ist okay. Es ist ja nicht so, als hätten wir es nicht kommen sehen." Luke nickte und setzte sich dann auch mal endlich an den Tisch. Mark seufzte. Darum kam er nicht drum rum. Aber das war ihm auch egal.
"Das ist wahr. Wir gehen nachher mit Simba und Shadow und Sebastian spazieren. Wir müssen von Söhnen zu baldigem Stiefvater reden.", verkündete der junge Rennfahrer. Er lächelte nun aber und sah Sebastian nochmal an. "Aber sorry, Stiefvater oder sowas, werde ich dich nicht nennen, Sebastian... Der Altersunterschied ist einfach... zu gering."

Sebastian schluckte. Luke und Mitch wollten mit ihm und den Hunden spazieren gehen. Wieso ahnte er nichts gutes? "Aber erst nach dem Essen." meinte Ann und gab somit Sebastians Gnadenfrist bekannt.
Doch dann kam man mit etwas sehr wichtiges.
"Nein danke, Stiefvater brauchst du mich nicht nennen. Will ich auch gar nicht." kam es leise, aber glücklich von Sebastian. Luke hatte recht, der Altersunterschied war zu gering, zudem war Luke auch schon ein erwachsener junger Mann. "Ich hoff nur du nennst mich nicht so wie Mark dauernd Welpe" bat Sebastian, aber sollte Luke dennoch zu ihm Welpe sagen, dann würde er es auch nicht so schlimm finden.
Ann brachte aus dem Haus noch zwei Schüsseln mit Salat und ließ sich von niemanden beim Tisch decken helfen. So trank der Heppenheimer einen schluck von seinem Fosters, als Mitch jedoch eine sehr interessante Frage stellte. "Wer von euch beiden hat eigentlich den ersten Schritt gemacht?" fragte der Neuseeländer und Sebastian hustete etwas. Es war eigentlich echt eine gute Frage. Zwar hatte Sebastian zuerst gesagt das er Mark liebte, aber der erste Kuss kam von Mark.

"Ne, ne.", versicherte Luke. Die Australier und der Neuseeländer begannen langsam zu essen. Gott, hatte Mark ein gutes Barbecue vermisst. Nicht, dass das bei Sebastian falsch war. Aber hier gab es australisches Fleisch, australisches Bier, australische Rezepte. Es war alles ein wenig Heimat. Das hier ar sein Haus, das Stückchen Australien, das er sich hierher holen konnte. Und schon schrien die Teufel im Hintergrund und Oli scharrte mit den Hufen. Alles war irgendwo perfekt. Es hatte was von der Farm zuhause. Nur fehlten die Schlangen, aber auf die konnte er verzichten. Mitchs Frage ließ sich leicht beantworten.
"Sebastian war das." Mark lächelte nicht. Er hing gerade in Gedanken und Erinnerungen. "Er hat mir seine Gefühle gestanden, mir Zeit gelassen mich an den Gedanken zu gewöhnen und.. tja ich habe mich mehr als an den Gedanken gewöhnt."
"Du musstest dich doch nicht an den Gedanken gewöhnen!", rief Mitch aus.
"Sebastian ist ja soo goldig. Hach, wie süß er doch ist. Aber sooo tabu.", immitierte Luke Mark, wofür er einen Klaps auf den Hinterkopf von Ann kassierte.
"Ann, lass ihn. Er hat mich nur zitiert, wenn auch etwas übertrieben. Du hast 'Sebastian könnte man echt vernaschen' vergessen.", berichtigte er seinen Sohn.
"Alles O-Töne von 2009, 2010.", lachte Mitch.

Na das waren ja Neuigkeiten die Sebastian an dem Tisch erfuhr. Bei jedem zitierten Satz wurde der Welpe immer etwas röter. Der Overkill kam als Mark sagte das Sebastian zum vernaschen sei. Jetzt könnte er seine Cappy oder seine Mütze gut gebrauchen um seine glühende Ohren zu verstecken. Doch dann sagte Mitch etwas, was Sebastian aufschauen ließ. 2009 und 2010. Und dann kam wohl ihr Streit. Ihr verdammter dummer absolut unsinniger Streit. Wahrscheinlich hätten sie schon viel früher zusammen gefunden. Aber hätte ihre Beziehung zwei WM Titel überlebt? Gerade den zweiten?
Sebastian putzte seinen Mund ab, drückte Marks Hand und sah ihn mit glitzernden Augen an. "Nennst du mich deswegen Welpe? weil ich süß bin? Und seit wann bin ich den tabu?" fragte Sebastian neckend und hauchte ihm einen Kuss auf die Wange.
"Hach, wie süß sie sind. " meinte Ann und Sebastians Ohren wurden wieder rot.

"Ne, wegen dem Welpenblick, den du drauf hast.", berichtigte Mark ruhig. War ja auch so. Sebastian hatte einen fürchterlichen Welpenblick, einen, dem er seltenst etwas abschlagen konnte. Und daher musste er oft wegsehen, wenn er mal wieder was wollte.
"Du warst damals tabu.", meinte Mark ruhig. "Jedenfalls hat das jeder einzelne im Paddock geglaubt. Immerhin war da Hanna." Mark hatte nie auch nur einen Gedanken daran verschwendet, dass es wirklich etwas zwischen ihnen werden könnte, wegen Hanna, wegen der Freundin, die er nie sah, von der er aber wusste, dass sie da war. "Du warst vergeben und damit tabu. So einfach ist das. Ich hätte nie im Traum daran gedacht mich zwischen euch zu drängen... gut im Traum schon, aber ihr wisst, was ich meine." Natürlich wusste seine Familie es. Das sah er schon alleine daran, dass die beiden Jungs schmunzelten. Ja, sie gewöhnten sich gerade an den Gedanken, dass Sebastian nun öfter hier sein würde. Doch dann sah er etwas in Mitchs Augen, gefolgt von einer Träne. Doch sein Lächeln verriet, dass er sicht freute. Der Junge stand auf und drehte sich weg, um die verräterischen Tränen wegzuwischen.
"Mitch?", fragte er besorgt. Der Neuseeländer drehte sich um, weinte noch immer, aber lächelte breit.
"Es ist nichts... es... Ich habe nur das Gefühl, dass wenn es mit meiner Championship klappt... Dass ihr dann beide unten stehen werdet in Monza und... glücklich seid. Und...ich kann es kaum erwarten, dass das passiert... scheiße ich hab sogar das Gefühl, dass ihr überglücklich und stolz sein werdet, ob ich gewinnen werde, oder nicht und... ich einfach nur glücklich sein werde und... das ist toll..."

So, so. Sein Welpenblick machte ihn süß und Hanna ihn Tabu. Vielleicht hätte er doch früher den Schnabel aufmachen sollen.
Ein schmunzeln stahl sich auf Sebastians Lippen als Mark berichtet was er in den träumen da tun wollte. Vielleicht sollte er später Mark fragen, was er noch so in den Träumen alles getan hatte.
Und dann verblüffte Mitch den Welpen. Wow. Sebastian sah den Neuseeländer an und grinste.
"Natürlich werden wir das und mein Grinsen wirst du nicht übersehen können. Immerhin werde ich wohl in dem Moment denken, der da oben, der wird mir bald in der Formel 1 in den allerwertesten treten und meine Rekorde nieder machen" meinte Sebastian. Mitch lächelte noch etwas mehr.
"Nur den Moment mit der schnellsten Strafe in der Karriere, den kannst du ruhig mir lassen" fügte der Heppenheimer hinzu und fuhr sich durch seine Haare.
"Den kannst du wirklich behalten und deinen Finger. Meinst du es gäbe einen Weg den dir abzugewöhnen?" fragte Mitch. Sebastian lachte. "Ich probiere es, aber ich mach das total unbewusst. Ich weiß ja schon das Mark diesen Fingerzeig nicht mag" erklärte Sebastian. "Dann musst du einfach dafür Sorgen das Mark den Finger wieder liebt" haute Luke total ernst raus. "LUKE" entrüstete sich Ann.

"Oh ja, das sollte Seb wirklich behalten. Ich frage mich bis heute, wie es geht beim rausfahren aus der Box zu schnell zu fahren." Aber mittlerweile hatte er damit offensichtlich keine Probleme mehr. Wann hatte er das letzte Mal etwas für Speeding in der Pitlane kassiert? Nun aßen sie aber in Ruhe. Und bevor das Essen vorbai war, stellte sich eine beruhigende Stille ein. Nicht drückend, als wüsste keiner etwas zu sagen, eher... angenehm, als gäbe es keine Fragen, als gehörte es einfach so und auch das sah er an Ann und den Jungs. Sie wirkten einfach zufrieden. Als sie fertig waren, rief Luke die beiden Hunde ran.
"So, wir gehen dann mal mit den drei Hunden Gassi." Für einen Moment musste Mark überlegen was sie meinten, dann lachte er.
"Aber wehe ihr beiden bringt mir vor allem den neusten nicht heil wieder."
"Vielleicht verstärkt kuschelbedürftig.", warnte Mitch noch lachend.
"Damit kann ich leben." Mark sammelte die Teller ein und sah zu wie sein Sohn und der jüngere Rennfahrer Simba und Shadow erstmal anleinten und Luke die Leine von Shady an Sebastian übergab. Der Hund schien irritiert von der Leine, fiel dann aber gleich in einen gemütlichen Trott neben Sebastian, verstehend, dass er sich erst gewöhnen sollte. Die Hunde waren wirklich schlau.
Eine Weile liefen Luke und Mitch mit Simba in Ruhe, bis sie in den Wald kamen. Dort leinten sie die beiden Hunde ab und schlenderten nur ganz langsam weiter.
"Stefano wollte Dad dazu bringen Mitch rauszuwerfen. Das Haus gehört Dad. Und Mum und mich wollte er auch nicht hier haben. Im Endeffekt hat er Dad sogar zeitweise dazu gebracht auszuziehen. War wirklich eine gruselige Angelegenheit... wir mochten den Spinner ja nicht, aber wir hätten uns mit ihm arrangiert.", erklärte Luke nun langsam. "Bei dir sieht das schon anders aus. Stefano hat sich einen Scheiß darum gekümmert, wie es uns geht. Du... bist uns hier wirklich herzlich willkommen." Mitch seufzte.
"Aber wir... wir müssen dich um was bitten. Etwas, um das wir Stefano beispielsweise nicht bitten konnten. Wir wollen den alten Mark wieder haben. Du musst uns dabei helfen."

Sebastian zog eine Schnute. Jetzt war er also schon der dritte Hund im Haus. Ein Seufzen entwich ihm, dass sie ihn immer necken mussten.
Der Welpe bekam Shadow und ging neben den jüngeren Männer her. Am Wald angekommen leinten sie die Hunde ab, die sofort lossprangen. Sebastian hatte nicht mal gewusst das Mark einen Wald besaß. Oder hörte hier sein Grundstück auf und er hatte den Zaun verpasst?
Luke begann zu erzählen und Sebastian war einfach nur total geschockt. Stefano hatte was versucht? Das ging mal gar nicht. Mitch gehörte genauso zu Mark wie Luke und Ann auch. Als Luke sagte das Sebastian hier willkommen war, lächelte der Heppenheimer sanft. "Danke, das bedeutet mir viel" kam es über Sebastians Lippen.
Doch dann kam Mitchs Bitte. "Den alten Mark? Wie in 2009?" fragte der deutsche Fahrer nach und Mitch nickte. Sebastian wusste nicht was genau damit meinten.
"Ich will ehrlich sein. Ich möchte die Beziehung zu Mark nicht gefährden, aber wenn das beachtet wird, dann will ich euch helfen. Ihr müsst mir nur sagen wie." sagte Sebby und sah die jüngeren Männer an.

"Das wird die Beziehung sicher nicht gefährden.", versprach Luke. Jedenfalls konnte er sich das nicht vorstellen. "Wir wollen ja nicht, dass du ihn irgendwie hintergehst oder so." Mitch nickte ebenfalls zustimmend. Die Hunde kamen immer wieder zurück, als würden sie etwas suchen. Sie suchten Mark. Aber sie gaben sich auch, wie immer, mit den beiden Jungs zufrieden. Nur der Rudelführer fehlte eben.
"Mark war am Ende... als er den Titel so knapp verpasst hatte. Roger hat sogar von Burn Out gesprochen. Es hat echt lange gedauert, bis.... bis wir ihn da irgendwie raus hatten. Aber... er ist nicht der selbe. Er hofft nicht mehr. Und er träumt nicht mehr. Es ist... als wolle er den Titel nicht mehr, dabei hatte er Jahre darauf hingearbeitet. Er... Du bist nun sein Partner. Wir wollen, dass du ihn bremst, wenn er wieder zu weit geht, vor allem, wenn er wieder mal sein eigenes Limit überschreitet und wir wollen, dass du ihn anfeuerst und aufbaust. Er braucht irgendwen. Er hofft nicht auf den Titel. Du musst ihm beibringen, dass er darauf hoffen kann, ohne, dass er am Ende so tief fällt, weil wir ihn doch haben. Er hat doch immer noch uns und er hat noch mehr als diese eine Chance. Aber..." Mitch brach ab, atmete einen Moment tief ein und aus. "Aber das wichtigste ist, dass du erkennst wenn er seine körperliche Grenze erreicht und dass du ihn stoppst, bevor er sie wieder überschreitet. Und, dass vor allem du an ihn glaubst, wenn er es schon selbst nicht tut. Irgendjemand muss an ihn glauben und das sind wir."

Sebastian ließ den Kopf hängen als er hörte das Mark kurz vor dem Burn Out stand, nachdem der Welpe ihm den Titel weggeschnappt hatte. Das hatte er wirklich nicht gewollt.
Und dann kamen die anderen Sachen. Mark war verändert und alles. Der Overkill war als Mitch sagte das Mark nicht mehr hoffte und träumte. Wieso fuhr Mark noch? Er musste doch Hoffen zu siegen wenn er in den Boliden stieg, er musste es einfach. Der Welpe war den Tränen nahe als es hieß das Mark sein Limit immer wieder überschritt und nicht auf sich achtete.
Langsam gingen die drei mit den beiden Hunden zurück zum Haus. "Ich werde auf ihn achten, das versprech ich euch. Und ich werde tun was ihr gesagt habt." versprach der Heppenheimer. Er wollte Mark helfen und schützen.
Als sie näher zum Haus kamen sprangen die Hunde los, sie wollten wohl so schnell wie möglich zurück zu ihrem Herrchen. Zu verübeln war das nicht, Sebastian wollte am liebsten auch sofort zu Mark zurück, doch er lief noch neben Mitch und Luke. "Aber wegen der Hochzeit. Wir sind keine Blumenkinder" meinte Luke und Sebastian nickte. "Das besprecht ihr mit Mark." sagte Sebastian und grinste. An der Haustüre zog Sebastian seine Schuhe aus, er wollte nicht den Dreck von draußen rein bringen.

Als die drei Weg waren, räumten Mark und Ann auf und gingen rein. Die ältere Frau machte sich dann bettfertig, Mark tat es ihr im anderen Badezimmer gleich. Er wusste, dass es Ann nichts ausmachen würde, wenn Sebastian sie im Nachthemd sehen würde. Umgekehrt wusste Mark es zwar noch nicht, aber das würden sie schon heraus finden können. Immerhin sah es so aus, als hätten sie mehr als genug Zeit, um sich kennen zu lernen.
Nur in Boxershorts bekleidet, ging Mark in sein Zimmer. Hier war er erst einmal für sich, bald nur mit Sebastian. Sein Schlafzimmer war geräumig, beherbergte zig Erinnerungsstücke, Bilder mit seinen Idolen, Autogramme, manche Fangeschenke, einfach Dinge, die er ins Herz geschlossen hatte. Aber auch ein Paar von Lukes ersten Schuhen hing dort, Babybilder, Bilder der Familie. Vielleicht irgendwann neue Babybilder, vielleicht auch bald ein Hochzeitsbild.
Als sein Telefon klingelte, sah er sofort, dass Christian dran war. Er nahm ab.
"Hey Chris.", begrüßte er den Freund.
"Wie geht es? Wie nehmen die Jungs Seb auf?"
"Sehr gut und sehr gut. Könnte schlimmer sein. Bei dir?"
"Alles ... Hanna!... prima. Hanna versucht mich gerade aus dem Konzept zu bringen. Schöne Grüße an Sebastian. Ich wollte eigentlich nur Bescheid geben, dass wir am 09. Juli wegen dem Vertrag in der Fabrik sprechen müssen."
"Am 09. Juli, okay. Bye." Mark kannte die Formulierung, aus älteren Teams nur zu gut. Man wollte den Fahrer nicht demotivieren, aber man sagte bewusst nichts von einer Verlängerung. Klang ganz danach als sei es wirklich seine letzte Saison, seine aller letzte Chance. Mark hörte die Hunde, bevor er die Tür gehen hörte. Sebastian war da. Eigentlich hatte er vorgehabt ihn zu verführen, aber nun... nun stand ihm die Lust mehr nach Training oder Schlaf oder mehr Bier. Mehr Bier klang gut.
"Hey.", sagte er Richtung Tür, dann drehte er sich zu Sebastian um. Als er ihn so dastehen sah, stiegen ihm Tränen in die Augen, die er unterdrückte. Er wollte noch nicht aufhören. Er... wollte noch ein Jahr, aber warum?

Sebastian ging zu Marks Zimmer. Luke war so freundlich ihm zu zeigen, welches der vielen Räume das Schlafzimmer des Formel 1 Fahrers war.
Marks Zimmer war genau so wie es sich der Heppenheimer vorgestellt hatte. Mit viel liebe zum Detail. Das Zimmer war schön, doch Mark war noch viel schöner... und heißer. Nun konnte man Marks definierten Körper besser betrachten, ohne störenden Stoff und ohne störende Hämatome. Alles war an Mark perfekt, selbst die Narbe an dem Fuß des Australiers und Sebastian konnte den Blick gar nicht mehr von seinem Verlobten abwenden. Dieser Anblick ließ den blonden Formel1 Fahrer nicht kalt und Sebastian merkte wie etwas sich in einer bestimmten Region regte. Doch dann sah der Welpe das Mark Tränen in den Augen hatte. Was war los?
Mit eiligen Schritten und einer Beule in der Hose ging Seb zu Mark, schlang seine Arme um ihn und hielt ihn fest. "Hey, was ist passiert? Du siehst so traurig aus" flüsterte der Welpe und sah seinen Australier mit großen Augen an.
Sanft streichelte der Deutsche mit seinem Daumen über Marks Wange. Er hoffte das sein Verlobter ihm sagte was los war, was ihn so fertig machte.

Mark legte seine Arme um Sebastian und schmiegte sich einfach an ihn. Er genoss den Moment der Ruhe. Es war ruhig und sicher bei Sebastian. Der Fahrere seufzte gegen die Schulter seines jüngeren Partners. Für einen Moment blieb er einfach ruhig und schwieg, auch als Sebastian über seine Wange streichelte, nachdem er ihn gefragt hatte was los war. Er schwieg einfach.
"Christian hatte angerufen... sie wollen schon am 09. Juli über meinen Vertrag sprechen... normalerweise warten sie bis nach Spa... normalerweise heißt es, das sie über die Verlängerung sprechen wollen... das war es vielleicht, Sebby." Er musste seine Befürchtung einfach offen aussprechen. Sebby hatte gefragt und er musste antworten, nicht weil Sebs Autorität es verlangte, sondern weil Mark es wollte. In den letzten Monaten, war Sebastian ihm so wichtig geworden, dass er ja heute schon diese Frage gestellt hatte. Oh, er hatte Christian noch nichts davon erzählt. Und seinen Eltern auch nicht.
"Wenn das... dann war das hier wirklich meine letzte Saison in der Formel 1. Ich habe Ferrari abgesagt. Red Bull will mich vielleicht nicht mehr. Im Grunde bleibt für mich nur noch der Rückschritt. Aber... das will ich nicht. Da höre ich lieber auf, so bitter es auch ist. Ich will nur noch nicht aufhören."

Sebastian löste sich etwas um Mark ins Gesicht zu schauen, während der Australier seine Befürchtungen kund tat. Der Welpe war etwas geschockt. Das würde Christian nicht wagen. Mark fuhr so gut, gerade diese Saison. Er hatte Monaco gewonnen, trotz das er Krank war, trotz das er eine Woche zuvor fast tot geprügelt wurden ist.
"Das wird er nicht wagen. Du bist gut, sehr gut, und das weiß er. Er weiß das 2010 dein Jahr war, dein Titel. Und jetzt bist du wieder auf Titelkurs. Wieso sollte er nicht verlängern?" sagte Sebastian und gab Mark sanfte unschuldige Küsse auf die Lippen und auf die Wangen.
"Christian wird dich nicht gehen lassen" flüsterte Sebastian zu Mark und gab ihn noch einen unschuldigen Kuss. "Kann ich irgendwas tun, damit du etwas glücklicher drein schaust? Sollen wir unten noch ein Fosters trinken? Oder was anschauen? Oder sonst etwas machen das dich davon ablenkt?" fragte der Heppenheimer. Diese Umarmung lösen wäre vielleicht eine gute Idee. Auch wenn Sebastian sich gerne an Mark schmiegte, so war dieses aneinander schmiegen nicht wirklich förderlich, wenn man wollte das ein gewisses Problemchen weiter anschwoll.

Mark lehnte sich einfach wieder an ihn. Er hatte Recht, irgendwo. Wäre Abu Dhabi nicht gewesen, wäre seine Position nun eine vollkommen andere. Er seufzte gegen Sebastians Schulter und sah dann etwas, was er sich noch vor Momenten erhofft hatte. War das nun nicht ohnehin wichtiger? Sie waren privat. Das nächste Rennen war Silversone und das konnte noch etwas warten. So zwei, drei Tage. Oder noch länger. Nun hatte er seinen Verlobten hier. Sie waren zusammen, das war alles was zählen sollte.
"Kein Fosters.", flüsterte Mark. Er küsste Sebastian erneut sanft, dann ließ er seine Hand unter Sebs Shirt gleiten.
"Mir reicht es dich zu haben" Und das meinte er so. Er hatte Seb lange nicht an sich heran gelassen, aber er fand es war nun Zeit. Sie waren beide keine Jungfrau mehr und von daher fand er es in Ordnung. Auf der anderen Seite würde ein Wort reichen, damit er aufhörte, wenn Seb nicht wollte. Seine Hand glitt langsam zu Sebastians Hüfte.
"Du kannst mich jederzeit stoppen. Ein Wort reicht.", versprach er und küsste ihn noch einmal Leidenschaftlich

Als Sebastian am Morgen erwachte, lächelte er glücklich. Die letzte Nacht war wohl die beste in seinem gesamten Leben gewesen. Nicht mal die erste Weltmeisterparty war nur annähend so berauschend gewesen wie die vergangene Nacht.
Mark hatte ihm mehr gegeben als die Befriedigung irgendwelche Instinkte und Gelüste. Mark hatte ihm viel Liebe gegeben. Das Grinsen würde wohl heute den ganzen Tag in seinem Gesicht sein, wohl ein sicheres Indiz dafür was in der Nacht passiert war, gut der Knutschfleck an Marks Hals würde auch gut darauf hindeuten.
Sebastian streckte sich etwas, kuschelte sich wieder mehr an Mark heran und begann ihn beim Schlafen zu beobachten. Der Welpe fand das sein Verlobter so friedlich dabei aussah.
Eine Haarsträhne hatte sich in Marks Gesicht verwirrt und der Heppenheimer konnte nicht anders als ganz vorsichtig aus dem Gesicht wieder zu streichen.
Sebastian könnte platzen vor Glückseligkeit und der blonde beugte sich vor und gab auf Marks Haut einen ganz sanften Kuss. "Ich liebe dich" flüsterte er dazu und beobachtete dann weiter Mark beim Schlafen.